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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Lifehacks für mehr Gelassenheit mit Antje Holzer, Resilienz-Trainerin: Grenzen setzen

In unserer Reihe "Stress, lass nach - Lifehacks für mehr Gelassenheit" gibt Resilienz-Trainerin Antje Holzer einmal monatlich praktische und nützliche Tipps zur Selbstfürsorge, um dem Alltagsstress entgegenzuwirken. Dieses Mal geht es darum, die eigenen Grenzen zu erspüren und für sich einzustehen.
Antje Holzer ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Burnout-Coach und Resilienz-Trainerin. Foto: Privat

24.03.2025

Sind dir deine Grenzen bewusst? 

Hast du schon einmal eine Situation erlebt, in der du ganz eindeutig gespürt hast, dass deine inneren und vielleicht sogar äußeren Grenzen überschritten wurden? Konntest du aktiv reagieren? Warst du in der Lage, für dich einzustehen und deine Grenzen klar zu definieren? 

Wenn du Grenzen setzt, wird dein Umfeld dies auch wahrnehmen und es kann passieren, dass es als unangenehm und unbequem bewertet wird. Jetzt ist es wichtig, die gesetzten Grenzen aufrecht zu halten und für dich selbst und deine Werte einzustehen.  

Respektiert jemand wiederholt deine Grenzen nicht, dann wird deine Konsequenz und dein Selbstwertgefühl auf die Probe gestellt. Du darfst dir bewusst machen, dass deine Grenzen wichtig und richtig sind und niemand anderes diese zu bestimmen hat, außer dir. Dies umzusetzen ist ein Prozess, den du Schritt für Schritt gehst, und der viel Übung benötigt. Es wird vielleicht auch Rückschläge geben, dann gilt es, weiter zu machen, denn so beginnt dein Weg zu mehr Selbstrespekt und Selbstliebe. Ebenso wichtig ist es, sich der Grenzen anderer bewusst zu werden und diese selbstverständlich im gleichen Maße zu respektieren für ein gutes Miteinander.  

Wenn wir im Leben beginnen, uns selbst mehr Aufmerksamkeit zu schenken, mit uns selbst achtsamer umzugehen, dann bemerken wir, dass wir uns wohler fühlen, ruhiger, gelassener und zufriedener werden. Das kostet kein Geld, aber Zeit, die wir in uns und unsere Weiterentwicklung investieren. Kannst du, ohne dich schlecht zu fühlen sagen: „ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben“? Oder ploppt dabei unmittelbar deine Mutter, ein Kollege, eine Kollegin oder die beste Freundin oder der beste Freund auf, die mit erhobenem Zeigefinger schimpfen und sagen: „boah, du bist ganz schön egoistisch!“ Selbstliebe wird uns leider immer viel zu oft als Egoismus ausgelegt (es geht hier nicht um Selbstverliebtheit) – und vor allem von den Menschen, für die wir dann weniger Zeit haben, weniger Verantwortung für deren Zufriedenheit und Bequemlichkeit übernehmen – und diese Menschen selbst wieder ins Handeln kommen müssen. Ja, das kann mitunter unangenehm werden – für andere und für uns, da wir direkt auf die Probe gestellt werden, wie gut wir darin sind, uns wichtig zu nehmen, Grenzen zu setzen und aufrecht zu erhalten. 

Versteh mich nicht falsch, du sollst jetzt nicht alle Freundschaften kündigen, deine Familie vernachlässigen und deine Arbeit aufgeben. Es geht um kleine Veränderungen von Gewohnheiten. Beginne deinen Tag zum Beispiel einfach 20 Minuten früher und schreibe ein Dankbarkeitstagebuch, mach eine kurze (geführte) Morgenmeditation, trink deinen Morgenkaffee oder -tee alleine und richte deinen Gedanken für diese kurze Zeit auf dich und deine Bedürfnisse. Und wenn du so fokussiert, optimistisch und gelassen in den Tag startest, wird dir so manches leichter fallen, dich gelassener reagieren lassen und dir wird es nach und nach leichter fallen, auch mal Nein zu sagen. 

Da ist vielleicht diese eine Kollegin, die gerne ihre Arbeit an dich abdrückt, und du dich bisher nicht gewehrt hast. Du hast stattdessen stillschweigend und zähneknirschend alles voller Stress und Unzufriedenheit abgerackert. Oder der Chef, der kein Gespür für Privatsphäre hat und abends noch eine WhatsApp oder E-Mail schickt und diese natürlich auch sofort und ausführlich beantwortet haben möchte. Oder die Freundin, die immer nur über sich redet und kein einziges Mal fragt, wie es dir geht. 

Diese sogenannten Energiezecken, die uns immer nur Energie rauben, die jammern und klagen, ziehen uns selbst total runter. Wenn es ein spezielles Konfliktthema gibt, hast du auch die Möglichkeit, dich diesbezüglich nicht mehr auf eine Diskussion einzulassen und dir hier durch ein konkretes Nein den Stress bewusst zu nehmen. Du könntest dann sagen: „Darüber möchte ich heute nicht reden.“, „Es tut mir nicht gut, darüber zu diskutieren.“, oder aber „Ich habe heute keine Kraft und kein Interesse daran, über dieses Thema zu sprechen.“ Es ist extrem wichtig, sich hier abzugrenzen und wenn du feststellst, dass du nach jedem Gespräch Kopf-, Nacken- oder Bauchschmerzen hast, diesen Kontakt bewusst zu minimieren oder nach einem klärenden Gespräch, wenn sich nichts ändert auch abzubrechen. Dies klingt hart, ist aber ein großer Akt der Selbstliebe und Selbstfürsorge. 

Hier möchte ich nochmals erwähnen, dass es nicht darum geht, sich von der Außenwelt abzukapseln und für niemanden mehr da zu sein. Es ist ok, sich mal alles von der Seele zu jammern, kurz mal 10 Minuten über seine Probleme zu reden, Wut und aufgestaute Gefühle rauszuschreien oder zu weinen, denn Gefühle wollen ja gefühlt werden. Danach darfst du unbedingt die Ausrichtung wieder auf eine Lösung lenken, denn im Pessimismus stecken zu bleiben tut niemandem gut und hilft auch keinem weiter. 

Wie Viktor Frankl sagte: „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“ 

Du entscheidest, wem du Aufmerksamkeit, Zeit und Lebensfreude schenken möchtest. Sei es dir wert, deine Grenzen zu setzen und zu bewahren, dadurch wirst du ruhiger, entspannter und zufriedener.  

Mehr zu Antje Holzer lesen Sie unter:

https://www.antjeholzer.de/deineauszeit

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