Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Von Gerd Lache | 04.03.2022
Mit seiner persönlichen Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin, der Pflege enger Beziehung zu Russland und über sein Stuttgarter Unternehmen Mangold Consulting ebnete der ehemalige Honorarkonsul baden-württembergischen Unternehmen den Weg in die russischen Märkte.
Der Angriff auf die Ukraine mache es ihm jedoch unmöglich, das Amt des Honorarkonsuls weiter aufrecht zu erhalten, so Mangold. Er fordert Putin auf, die Souveränität der Ukraine zu respektieren und alle Kampfhandlungen einzustellen.
Das Konsulat in Stuttgart wurde nach eigenen Angaben „offiziell am 9. November 2005 eröffnet“. Im selben Jahr wurde Mangold Honorarkonsul. Wie es auf der bislang noch frei geschalteten Website heißt, sei das Konsulat „zusätzlich zu den diplomatischen und konsularischen Vertretungen in einer rein repräsentativen Rolle tätig“.
Demnach trete es „stark für gute Wirtschaftsbeziehungen zwischen baden- württembergischen und russischen Unternehmen ein.“ Und weiter: „Dabei repräsentiert es die Russische Föderation auf der Ebene des Bundeslandes Baden-Württemberg. Gleichzeitig pflegt das Honorarkonsulat die kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern und stellt soziale und humanitäre Aspekte in den Mittelpunkt seiner Leistungen.“
Honorarkonsul Professor Dr. Klaus Mangold trete „als Mediator zwischen den beiden Interessengruppen auf, um den Dialog zwischen den Unternehmen, Vertretern der Zivilgesellschaften und Politikern zu verstärken. Er organisiere regelmäßig Gespräche mit regionalen politischen Entscheidungsträgern und Vertretern der Wirtschaft und der Russischen Föderation, beispielsweise im Rahmen von Einzelgesprächen, Fachpräsentationen, Kamingesprächen und Paneldiskussionen.
Damit ist nun Schluss. Auf Mangolds Niederlegung des Amtes folgt am 15. März die Schließung des russischen Honorarkonsulats in Stuttgart.
… wurde am 6. Juni 1943 in Pforzheim als Sohn eines Schwarzwälder Landtierarztes geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium in Neuenbürg/Württemberg studierte er Jura und Volkswirtschaft in München, Genf, London, Heidelberg und Mainz. 1973 promovierte er zum Dr. jur.
Seither war Mangold in verschiedenen Wirtschaftsverbänden und Unternehmen tätig, unter anderem bei der deutsch-mexikanischen Handelskammer, bei Thyssen und beim Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie. 1985 wurde er Vorstandsvorsitzender der Rhodia AG, einer Tochter des französischen Chemiekonzerns Rhône-Poulenc, sowie 1991 Vorstandsvorsitzender von Quelle Schickedanz. 1995 wurde er Mitglied des Vorstandes der damaligen Daimler-Benz AG und Vorstandsvorsitzender der Tochterfirma Debis. Von 2000 an fungierte er zehn Jahre lang als Vorsitzender des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft.
Mangold hatte unter anderem Aufsichtsratsposten bei Unternehmen wie TUI, Metro, Alstom, E.On und Continental. Sein Amt als Aufsichtsratschef des Weltmarktführers für Bremssysteme, Knorr-Bremse in München, legt Mangold wie geplant zur Hauptversammlung am 24. Mai 2022 nieder und scheidet aus dem Gremium aus.
(gel)
Von Gerd Lache | 04.03.2022
Mit seiner persönlichen Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin, der Pflege enger Beziehung zu Russland und über sein Stuttgarter Unternehmen Mangold Consulting ebnete der ehemalige Honorarkonsul baden-württembergischen Unternehmen den Weg in die russischen Märkte.
Der Angriff auf die Ukraine mache es ihm jedoch unmöglich, das Amt des Honorarkonsuls weiter aufrecht zu erhalten, so Mangold. Er fordert Putin auf, die Souveränität der Ukraine zu respektieren und alle Kampfhandlungen einzustellen.
Das Konsulat in Stuttgart wurde nach eigenen Angaben „offiziell am 9. November 2005 eröffnet“. Im selben Jahr wurde Mangold Honorarkonsul. Wie es auf der bislang noch frei geschalteten Website heißt, sei das Konsulat „zusätzlich zu den diplomatischen und konsularischen Vertretungen in einer rein repräsentativen Rolle tätig“.
Demnach trete es „stark für gute Wirtschaftsbeziehungen zwischen baden- württembergischen und russischen Unternehmen ein.“ Und weiter: „Dabei repräsentiert es die Russische Föderation auf der Ebene des Bundeslandes Baden-Württemberg. Gleichzeitig pflegt das Honorarkonsulat die kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern und stellt soziale und humanitäre Aspekte in den Mittelpunkt seiner Leistungen.“
Honorarkonsul Professor Dr. Klaus Mangold trete „als Mediator zwischen den beiden Interessengruppen auf, um den Dialog zwischen den Unternehmen, Vertretern der Zivilgesellschaften und Politikern zu verstärken. Er organisiere regelmäßig Gespräche mit regionalen politischen Entscheidungsträgern und Vertretern der Wirtschaft und der Russischen Föderation, beispielsweise im Rahmen von Einzelgesprächen, Fachpräsentationen, Kamingesprächen und Paneldiskussionen.
Damit ist nun Schluss. Auf Mangolds Niederlegung des Amtes folgt am 15. März die Schließung des russischen Honorarkonsulats in Stuttgart.
… wurde am 6. Juni 1943 in Pforzheim als Sohn eines Schwarzwälder Landtierarztes geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium in Neuenbürg/Württemberg studierte er Jura und Volkswirtschaft in München, Genf, London, Heidelberg und Mainz. 1973 promovierte er zum Dr. jur.
Seither war Mangold in verschiedenen Wirtschaftsverbänden und Unternehmen tätig, unter anderem bei der deutsch-mexikanischen Handelskammer, bei Thyssen und beim Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie. 1985 wurde er Vorstandsvorsitzender der Rhodia AG, einer Tochter des französischen Chemiekonzerns Rhône-Poulenc, sowie 1991 Vorstandsvorsitzender von Quelle Schickedanz. 1995 wurde er Mitglied des Vorstandes der damaligen Daimler-Benz AG und Vorstandsvorsitzender der Tochterfirma Debis. Von 2000 an fungierte er zehn Jahre lang als Vorsitzender des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft.
Mangold hatte unter anderem Aufsichtsratsposten bei Unternehmen wie TUI, Metro, Alstom, E.On und Continental. Sein Amt als Aufsichtsratschef des Weltmarktführers für Bremssysteme, Knorr-Bremse in München, legt Mangold wie geplant zur Hauptversammlung am 24. Mai 2022 nieder und scheidet aus dem Gremium aus.
(gel)
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