Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
16.04.2024
von Katharina Lindt, Pforzheimer Zeitung
Es ist ein langsames Abschiednehmen vom alten, verwinkelten Stammhaus an der Östlichen Karl-Friedrich-Straße hin zum hochmodernen, nachhaltigen Neubau im Gewerbegebiet Nord. Hier sollen unter anderem im Leitwerk „tolle, ergonomische Arbeitsplätze für die Werker“ entstehen, die nicht in den Geschmack von Homeoffice kommen, wie Andreas Kämpfe, Vorsitzender der Geschäftsführung, beim Spatenstich am 11. April 2024 sagte. Ergonomisch, weil auch vor Witzenmann der demografische Wandel nicht Halt macht.
Möglich machen diesen Schritt das Engagement und die Verbundenheit der Eigentümerfamilie zum Gründungsstandort der Firma Witzenmann.
„Es geht um mehr, als nur die Gewinne abzuschöpfen“, sagt
Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Paschen.
„Ein Großteil der Gewinne muss in die Firma zurückfließen.“ Und so lässt Witzenmann eine für das Unternehmen einmalig hohe Investition – der erste Bauabschnitt kostet über 40 Millionen Euro – springen. „Wir nennen es Witzenmann Plus“, sagt Paschen. „Plus, weil wir große Erwartungen haben.“
Für das Unternehmen sei der schrittweise Umzug eine Zeitenwende – und ein unternehmerisches Risiko. Wie in der Politik so auch in der Wirtschaft müsse man wieder risikobereit werden, „wenn wir mit unseren Problemen fertig werden wollen“, sagte Paschen, der bereits seit 55 Jahren im Aufsichtsrat sitzt. Leider sei man weit entfernt von der gewünschten Risikobereitschaft – „so kann man die Rezession nicht bekämpfen“. Witzenmann jedenfalls sei eine Firma, die das Risiko nicht scheute und deren Investitionen stets Erfolge brachte. Das soll nun auch dieses Mal so sein – „wir sind überzeugt, dass die Chancen überwiegen“, sagte Paschen.
Denn der Veränderungsdruck in der Automobilbranche ist enorm: „Wir müssen jetzt vorangehen“, sagte Paschen. Witzenmann möchte nämlich zum „Gewinner des technologischen, kulturellen und digitalen Transformationsprozesses“ gehören. Der erste Bauabschnitt umfasst nach Unternehmensangaben rund 23.000 Quadratmeter Produktionsfläche und ein Hochregallager mit über 12.000 Stellplätzen.
Der Zeitplan ist ambitioniert: In 17 Monaten soll er fertiggestellt sein. Der Umzug der über 700 Maschinen werde 12 Monate in Anspruch nehmen und parallel zu den Baumaßnahmen erfolgen. In den nächsten Bauabschnitten, die für die darauffolgenden Jahre geplant seien, werden ein weiteres Produktionsgebäude und ein „fortschrittlich-repräsentatives“ Verwaltungsgebäudes errichtet. Was mit dem alten Stammhaus passiert, sei noch offen, heißt es auf PZ-Anfrage.
Dass Witzenmann in Pforzheim bleibt, weiß Oberbürgermeister Peter Boch zu schätzen. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein Global Player am Standort investiert“, sagte Boch. Längst sei die Goldstadt dank Witzenmann auch als Metallschläuche-Stadt bekannt – die flexiblen Teile sind quasi die DNA der Firma.
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Möglich machen diesen Schritt das Engagement und die Verbundenheit der Eigentümerfamilie zum Gründungsstandort der Firma Witzenmann.
„Es geht um mehr, als nur die Gewinne abzuschöpfen“, sagt
Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Paschen.
„Ein Großteil der Gewinne muss in die Firma zurückfließen.“ Und so lässt Witzenmann eine für das Unternehmen einmalig hohe Investition – der erste Bauabschnitt kostet über 40 Millionen Euro – springen. „Wir nennen es Witzenmann Plus“, sagt Paschen. „Plus, weil wir große Erwartungen haben.“
Für das Unternehmen sei der schrittweise Umzug eine Zeitenwende – und ein unternehmerisches Risiko. Wie in der Politik so auch in der Wirtschaft müsse man wieder risikobereit werden, „wenn wir mit unseren Problemen fertig werden wollen“, sagte Paschen, der bereits seit 55 Jahren im Aufsichtsrat sitzt. Leider sei man weit entfernt von der gewünschten Risikobereitschaft – „so kann man die Rezession nicht bekämpfen“. Witzenmann jedenfalls sei eine Firma, die das Risiko nicht scheute und deren Investitionen stets Erfolge brachte. Das soll nun auch dieses Mal so sein – „wir sind überzeugt, dass die Chancen überwiegen“, sagte Paschen.
Denn der Veränderungsdruck in der Automobilbranche ist enorm: „Wir müssen jetzt vorangehen“, sagte Paschen. Witzenmann möchte nämlich zum „Gewinner des technologischen, kulturellen und digitalen Transformationsprozesses“ gehören. Der erste Bauabschnitt umfasst nach Unternehmensangaben rund 23.000 Quadratmeter Produktionsfläche und ein Hochregallager mit über 12.000 Stellplätzen.
Der Zeitplan ist ambitioniert: In 17 Monaten soll er fertiggestellt sein. Der Umzug der über 700 Maschinen werde 12 Monate in Anspruch nehmen und parallel zu den Baumaßnahmen erfolgen. In den nächsten Bauabschnitten, die für die darauffolgenden Jahre geplant seien, werden ein weiteres Produktionsgebäude und ein „fortschrittlich-repräsentatives“ Verwaltungsgebäudes errichtet. Was mit dem alten Stammhaus passiert, sei noch offen, heißt es auf PZ-Anfrage.
Dass Witzenmann in Pforzheim bleibt, weiß Oberbürgermeister Peter Boch zu schätzen. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein Global Player am Standort investiert“, sagte Boch. Längst sei die Goldstadt dank Witzenmann auch als Metallschläuche-Stadt bekannt – die flexiblen Teile sind quasi die DNA der Firma.
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