Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
18.03.2024
von Claudia Keller
Arbeitslosigkeit und ein hohes Armutsrisiko sind meist dort zu finden, wo städtebauliche, wirtschaftliche, soziale und ökologische Probleme zusammenkommen. Dem soll das ESF-Bundesprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“, kurz BIWAQ, entgegenwirken. In Pforzheim wird damit das Projekt „WIN.Pf – Perspektiven fördern“ umgesetzt.
„BIWAQ ist ein Kooperationsprojekt“, sagte Natalie Hohenstein, Amtsleiterin im Jobcenter Pforzheim und erklärte, dass die Koordination bei der kommunalen Beschäftigungsförderung liege, die im Jobcenter angesiedelt ist. Die Umsetzung übernehmen vor allem die beiden Träger GBE mbH Pforzheim und Q-Prints&Service.
Projektleiter Andreas Hennrichs, Beauftragter für kommunale Beschäftigungsförderung erklärte, dass vor Ort Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktprojekte umgesetzt werden und zwar in Verzahnung mit dem städtebaulichen Programm „Sozialer Zusammenhalt“. Im Ansatz gehe es immer um Quartiere mit hohen Armutsrisiken. „Wo wirtschaftliche und soziale Themen im Vordergrund stehen, rücken häufig auch städtebauliche und ökologisch nachhaltige Fragen in den Vordergrund“, sagte Hennrichs. Das Programm decke zwei Handlungsfelder ab, einerseits soziale Probleme durch nachhaltige Integration und Beschäftigung zu lösen, und andererseits die lokale Ökonomie zu stärken, mit besonderem Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen.
„Neu im Programm ist, dass wir uns um Teilnehmende ab 18 Jahren kümmern dürfen“, ergänzte Hennrichs. Bei früheren Projekten sei es um eine ältere Zielgruppe ab 27 Jahren gegangen. Die Fördermittel des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie des Europäischen Sozialfonds Plus in Höhe von 1,6 Millionen Euro fließen bis Mitte des Jahres 2026 in die Pforzheimer Projekte.
„Wir erreichen damit 25 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner von Pforzheim, das zeigt, dass in den Programmgebieten eine sehr hohe Bevölkerungsdichte herrscht“, sagte Hennrichs. „In der Theorie betrifft das mehr als 30.000 Menschen.“ Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in diesen Gebieten liege bei 75 Prozent, die Quote in ganz Pforzheim bei 57 Prozent.
GBE Geschäftsführerin Sonja Winter berichtete, dass die GBE mit dem Quartierszentrum Innenstadt-Südost dabei ist und außerdem im Familienzentrum Nord vertreten ist. Die Menschen erfahren dort Unterstützung beispielsweise bei Fragen rund um Arbeitsaufnahme, berufliche Weiterbildung, Sprachkurse oder Bürgergeld. Ein weiterer Teilprojekt der GBE ist das Unternehmensnetzwerk, das für die Nordstadt gerade im Aufbau ist.
„Wir haben drei Teilprojekte“, so Katharina Meyer, Geschäftsführerin von Q-Prints&Service. Dazu gehört das Quartierszentrum Weststadt mit Beratungsangeboten rund um Arbeit, Ausbildung, digitaler Teilhabe und mehr. Neu sei das Projekt Grünwerk, bei dem die Teilnehmer im gärtnerischen Bereich qualifiziert werden sowie das Projekt Medienwerk, bei dem es um die Erstellung einer Stadtteilzeitung geht, die den Namen „Psst!“ tragen wird. „In Ergänzung zu den ganzen Angeboten der Träger, ist auch noch das Jobcenter Kooperationspartner“, ergänzte Hohenstein. So bietet das Jobcenter ab April einmal wöchentlich eine mobile Beratung im Café „Daheim“ beim Familienzentrum Nord an. Projektleiter Hennrichs hofft auf etwa 500 Teilnehmende in den verschiedenen Projekten. Insgesamt 45 Unternehmen sollen für das Unternehmensnetzwerk angesprochen werden.
18.03.2024
von Claudia Keller
Arbeitslosigkeit und ein hohes Armutsrisiko sind meist dort zu finden, wo städtebauliche, wirtschaftliche, soziale und ökologische Probleme zusammenkommen. Dem soll das ESF-Bundesprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“, kurz BIWAQ, entgegenwirken. In Pforzheim wird damit das Projekt „WIN.Pf – Perspektiven fördern“ umgesetzt.
„BIWAQ ist ein Kooperationsprojekt“, sagte Natalie Hohenstein, Amtsleiterin im Jobcenter Pforzheim und erklärte, dass die Koordination bei der kommunalen Beschäftigungsförderung liege, die im Jobcenter angesiedelt ist. Die Umsetzung übernehmen vor allem die beiden Träger GBE mbH Pforzheim und Q-Prints&Service.
Projektleiter Andreas Hennrichs, Beauftragter für kommunale Beschäftigungsförderung erklärte, dass vor Ort Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktprojekte umgesetzt werden und zwar in Verzahnung mit dem städtebaulichen Programm „Sozialer Zusammenhalt“. Im Ansatz gehe es immer um Quartiere mit hohen Armutsrisiken. „Wo wirtschaftliche und soziale Themen im Vordergrund stehen, rücken häufig auch städtebauliche und ökologisch nachhaltige Fragen in den Vordergrund“, sagte Hennrichs. Das Programm decke zwei Handlungsfelder ab, einerseits soziale Probleme durch nachhaltige Integration und Beschäftigung zu lösen, und andererseits die lokale Ökonomie zu stärken, mit besonderem Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen.
„Neu im Programm ist, dass wir uns um Teilnehmende ab 18 Jahren kümmern dürfen“, ergänzte Hennrichs. Bei früheren Projekten sei es um eine ältere Zielgruppe ab 27 Jahren gegangen. Die Fördermittel des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie des Europäischen Sozialfonds Plus in Höhe von 1,6 Millionen Euro fließen bis Mitte des Jahres 2026 in die Pforzheimer Projekte.
„Wir erreichen damit 25 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner von Pforzheim, das zeigt, dass in den Programmgebieten eine sehr hohe Bevölkerungsdichte herrscht“, sagte Hennrichs. „In der Theorie betrifft das mehr als 30.000 Menschen.“ Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in diesen Gebieten liege bei 75 Prozent, die Quote in ganz Pforzheim bei 57 Prozent.
GBE Geschäftsführerin Sonja Winter berichtete, dass die GBE mit dem Quartierszentrum Innenstadt-Südost dabei ist und außerdem im Familienzentrum Nord vertreten ist. Die Menschen erfahren dort Unterstützung beispielsweise bei Fragen rund um Arbeitsaufnahme, berufliche Weiterbildung, Sprachkurse oder Bürgergeld. Ein weiterer Teilprojekt der GBE ist das Unternehmensnetzwerk, das für die Nordstadt gerade im Aufbau ist.
„Wir haben drei Teilprojekte“, so Katharina Meyer, Geschäftsführerin von Q-Prints&Service. Dazu gehört das Quartierszentrum Weststadt mit Beratungsangeboten rund um Arbeit, Ausbildung, digitaler Teilhabe und mehr. Neu sei das Projekt Grünwerk, bei dem die Teilnehmer im gärtnerischen Bereich qualifiziert werden sowie das Projekt Medienwerk, bei dem es um die Erstellung einer Stadtteilzeitung geht, die den Namen „Psst!“ tragen wird. „In Ergänzung zu den ganzen Angeboten der Träger, ist auch noch das Jobcenter Kooperationspartner“, ergänzte Hohenstein. So bietet das Jobcenter ab April einmal wöchentlich eine mobile Beratung im Café „Daheim“ beim Familienzentrum Nord an. Projektleiter Hennrichs hofft auf etwa 500 Teilnehmende in den verschiedenen Projekten. Insgesamt 45 Unternehmen sollen für das Unternehmensnetzwerk angesprochen werden.
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