Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
29.02.2024
von Claudia Keller
Cindy Kroszewski erklärte, dass der E-Commerce-Markt groß genug sei, dass jeder seinen Teil dazu beitragen könne. Den ersten Vortrag des Abends hielt Arthur Wagner, Chief Digital Officer von Braun Büffel. Die hochwertige Ledermanufaktur ist seit 1887 inhabergeführt.
„Eigentlich hat die digitale Reise 2018 begonnen“, sagte Wagner über das Unternehmen, dass bislang nur über den Fachhandel verkauft hatte. „Warum soll ich nur den Fachhandel beliefern, wenn Endkunden mein Produkt kaufen“, sagte er zur Überlegung, zusätzlich direkt zu verkaufen. Wagner berichtete, dass ihm zu Beginn seiner Zeit bei Braun Büffel klar war, dass er weniger vor einer digitalen Herausforderung stand, als eher vor einer psychologischen. „Der Schlüssel zum Erfolg ist das Mitnehmen“, erklärte er. Vorbehalte aus dem Fachhandel gegen den Direktverkauf hätten sich nicht bestätigt. „Am Ende profitiert der Handel davon, schlicht und ergreifend durch die höhere Markenbekanntheit“, stellte er fest. Den Webshop bezeichnete er auch als Testmarkt, um herauszufinden, was bei den Kunden besonders gut ankommt. „Vielleicht wissen wir mehr über einen Endkunden, als der Fachhändler“, sagte er hinsichtlich der Vorlieben der Kunden.
Ruben Astorgano hatte für die Zuhörer eine ganze Reihe von Tipps parat. Mit seiner eigenen Cosulting Firma berät er seine Kunden, wie sie bestmöglich auf Amazon verkaufen. „Amazon ist einfach einer der größten Marktplätze der Welt“, führte er vor Augen. „Ihr habt dadurch einen unglaublich einfachen Weg auf andere Marktplätze zu expandieren.“ Astorgano stellte dar, dass über Amazon genaue Marktanalysen und Zielgruppenanalysen möglich sind. Er führte an, dass 17 Millionen Kunden auf Amazon.de sind und über 310 Millionen Kunden auf Amazon weltweit.
Jonas Rashedi, Chief Data Officer der Funke Mediengruppe, Autor und Host des Podcasts „My Data is better than yours“ war der dritte Redner. Er beleuchtete in seinem Vortrag die Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT für die Geschäftswelt, angefangen bei der Unterstützung zur Formulierung von Anzeigen bis hin zur Analyse von Kundendaten. „Man kann ultraviele Sachen automatisieren“, stellte er fest. Rashedi verriet, dass er für 99 Prozent seiner E-Mails ChatGPT nutzt. Auch als Wissensressource sei es einsetzbar, wenngleich man nicht alles für die Wahrheit nehmen dürfe. „Man muss das überprüfen, aber das gilt auch für Google, das dürfen wir nicht vergessen“, merkte er an. Um die Ergebnisse von ChatGPT zu optimieren, riet er dazu, Prompt-Bibliotheken zu nutzen.
Zum Abschluss berichteten Jasmin Käßer und Annika Kräutle vom SWR Innovationsmanagement über die Entwicklung der Traditionsmarke „Tatort“ zu einem digitalen Tatort Game. „Der Tatort hat ein Problem, denn 75 Prozent der ZuschauerInnen sind über 50 Jahre alt“, erklärte Kräutle. So sei es um die Frage gegangen, wie man die Kultmarke Tatort in anderen Medien erlebbar machen kann, um neue, junge Zielgruppen zu erreichen. Für das chatbasierte Spiel wurde mit einem Startup ein Chatbot entwickelt, der auf die Eingaben der Teilnehmer reagiert. Zwischenzeitlich haben rund 196.000 Interessierte das Tatort-Spiel ausprobiert.
Auch in den deutschen ICE-Zügen sei das kostenlose Spiel, das etwa zwei Stunden dauert, implementiert. Nach den Vorträgen hatten die Besucher Gelegenheit mit den Referenten ins Gespräch zu kommen und sich untereinander auszutauschen.
29.02.2024
von Claudia Keller
Cindy Kroszewski erklärte, dass der E-Commerce-Markt groß genug sei, dass jeder seinen Teil dazu beitragen könne. Den ersten Vortrag des Abends hielt Arthur Wagner, Chief Digital Officer von Braun Büffel. Die hochwertige Ledermanufaktur ist seit 1887 inhabergeführt.
„Eigentlich hat die digitale Reise 2018 begonnen“, sagte Wagner über das Unternehmen, dass bislang nur über den Fachhandel verkauft hatte. „Warum soll ich nur den Fachhandel beliefern, wenn Endkunden mein Produkt kaufen“, sagte er zur Überlegung, zusätzlich direkt zu verkaufen. Wagner berichtete, dass ihm zu Beginn seiner Zeit bei Braun Büffel klar war, dass er weniger vor einer digitalen Herausforderung stand, als eher vor einer psychologischen. „Der Schlüssel zum Erfolg ist das Mitnehmen“, erklärte er. Vorbehalte aus dem Fachhandel gegen den Direktverkauf hätten sich nicht bestätigt. „Am Ende profitiert der Handel davon, schlicht und ergreifend durch die höhere Markenbekanntheit“, stellte er fest. Den Webshop bezeichnete er auch als Testmarkt, um herauszufinden, was bei den Kunden besonders gut ankommt. „Vielleicht wissen wir mehr über einen Endkunden, als der Fachhändler“, sagte er hinsichtlich der Vorlieben der Kunden.
Ruben Astorgano hatte für die Zuhörer eine ganze Reihe von Tipps parat. Mit seiner eigenen Cosulting Firma berät er seine Kunden, wie sie bestmöglich auf Amazon verkaufen. „Amazon ist einfach einer der größten Marktplätze der Welt“, führte er vor Augen. „Ihr habt dadurch einen unglaublich einfachen Weg auf andere Marktplätze zu expandieren.“ Astorgano stellte dar, dass über Amazon genaue Marktanalysen und Zielgruppenanalysen möglich sind. Er führte an, dass 17 Millionen Kunden auf Amazon.de sind und über 310 Millionen Kunden auf Amazon weltweit.
Jonas Rashedi, Chief Data Officer der Funke Mediengruppe, Autor und Host des Podcasts „My Data is better than yours“ war der dritte Redner. Er beleuchtete in seinem Vortrag die Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT für die Geschäftswelt, angefangen bei der Unterstützung zur Formulierung von Anzeigen bis hin zur Analyse von Kundendaten. „Man kann ultraviele Sachen automatisieren“, stellte er fest. Rashedi verriet, dass er für 99 Prozent seiner E-Mails ChatGPT nutzt. Auch als Wissensressource sei es einsetzbar, wenngleich man nicht alles für die Wahrheit nehmen dürfe. „Man muss das überprüfen, aber das gilt auch für Google, das dürfen wir nicht vergessen“, merkte er an. Um die Ergebnisse von ChatGPT zu optimieren, riet er dazu, Prompt-Bibliotheken zu nutzen.
Zum Abschluss berichteten Jasmin Käßer und Annika Kräutle vom SWR Innovationsmanagement über die Entwicklung der Traditionsmarke „Tatort“ zu einem digitalen Tatort Game. „Der Tatort hat ein Problem, denn 75 Prozent der ZuschauerInnen sind über 50 Jahre alt“, erklärte Kräutle. So sei es um die Frage gegangen, wie man die Kultmarke Tatort in anderen Medien erlebbar machen kann, um neue, junge Zielgruppen zu erreichen. Für das chatbasierte Spiel wurde mit einem Startup ein Chatbot entwickelt, der auf die Eingaben der Teilnehmer reagiert. Zwischenzeitlich haben rund 196.000 Interessierte das Tatort-Spiel ausprobiert.
Auch in den deutschen ICE-Zügen sei das kostenlose Spiel, das etwa zwei Stunden dauert, implementiert. Nach den Vorträgen hatten die Besucher Gelegenheit mit den Referenten ins Gespräch zu kommen und sich untereinander auszutauschen.
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