Zitat Autor
Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

Newsletter Anmeldung

+ monatliche Erscheinung
+ aktuelle Themen und wichtige Termine
+ neue Unternehmensportraits und Unternehmensprofile
Datenverarbeitungshinweis*

Pforzheim: E-Commerce Profis im Austausch

Cindy Kroszewski und Melanie Prange freuten sich, knapp 70 Teilnehmer zum zweiten E-Commerce Horizon in der Kantine des Landratsamtes begrüßen zu können. „Wir möchten hier ein Netzwerk entstehen lassen, für alle, die Bock auf E-Commerce haben“, so die beiden Veranstalterinnen. „Wir möchten einen Raum bieten, wo ihr euch austauschen könnt und Platz für Innovationen ist.“
Bei der zweiten Veranstaltung der Reihe E-Commerce Horizon haben die Referenten mit unterschiedlichen Schwerpunkten für Interessante Vorträge gesorgt. (von links) Ruben Astorgano, Artur Wagner, Jonas Rashedi, Jasmin Käßer, Annika Kräutle, Cindy Kroszewski und Melanie Prange (beide Veranstalter). Foto: Tilo Keller

29.02.2024

von Claudia Keller

Cindy Kroszewski erklärte, dass der E-Commerce-Markt groß genug sei, dass jeder seinen Teil dazu beitragen könne. Den ersten Vortrag des Abends hielt Arthur Wagner, Chief Digital Officer von Braun Büffel. Die hochwertige Ledermanufaktur ist seit 1887 inhabergeführt.

Artur Wagner, Chief Digital Officer bei Braun Büffel, berichtete über die Entwicklung der Traditionsmarke. Foto: Tilo Keller

Webshop für Traditionsunternehmen


„Eigentlich hat die digitale Reise 2018 begonnen“, sagte Wagner über das Unternehmen, dass bislang nur über den Fachhandel verkauft hatte. „Warum soll ich nur den Fachhandel beliefern, wenn Endkunden mein Produkt kaufen“, sagte er zur Überlegung, zusätzlich direkt zu verkaufen. Wagner berichtete, dass ihm zu Beginn seiner Zeit bei Braun Büffel klar war, dass er weniger vor einer digitalen Herausforderung stand, als eher vor einer psychologischen. „Der Schlüssel zum Erfolg ist das Mitnehmen“, erklärte er. Vorbehalte aus dem Fachhandel gegen den Direktverkauf hätten sich nicht bestätigt. „Am Ende profitiert der Handel davon, schlicht und ergreifend durch die höhere Markenbekanntheit“, stellte er fest. Den Webshop bezeichnete er auch als Testmarkt, um herauszufinden, was bei den Kunden besonders gut ankommt. „Vielleicht wissen wir mehr über einen Endkunden, als der Fachhändler“, sagte er hinsichtlich der Vorlieben der Kunden.

Ruben Astorgano von RAZ Consulting verriet einige Tipps für Verkäufe über Amazon. Foto: Tilo Keller

Verkauf über Amazon


Ruben Astorgano hatte für die Zuhörer eine ganze Reihe von Tipps parat. Mit seiner eigenen Cosulting Firma berät er seine Kunden, wie sie bestmöglich auf Amazon verkaufen. „Amazon ist einfach einer der größten Marktplätze der Welt“, führte er vor Augen. „Ihr habt dadurch einen unglaublich einfachen Weg auf andere Marktplätze zu expandieren.“ Astorgano stellte dar, dass über Amazon genaue Marktanalysen und Zielgruppenanalysen möglich sind. Er führte an, dass 17 Millionen Kunden auf Amazon.de sind und über 310 Millionen Kunden auf Amazon weltweit.

Jonas Rashedi regte verschiedene Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT für Unternehmen an. Foto: Tilo Keller

ChatGPT für Unternehmen


Jonas Rashedi, Chief Data Officer der Funke Mediengruppe, Autor und Host des Podcasts „My Data is better than yours“ war der dritte Redner. Er beleuchtete in seinem Vortrag die Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT für die Geschäftswelt, angefangen bei der Unterstützung zur Formulierung von Anzeigen bis hin zur Analyse von Kundendaten. „Man kann ultraviele Sachen automatisieren“, stellte er fest. Rashedi verriet, dass er für 99 Prozent seiner E-Mails ChatGPT nutzt. Auch als Wissensressource sei es einsetzbar, wenngleich man nicht alles für die Wahrheit nehmen dürfe. „Man muss das überprüfen, aber das gilt auch für Google, das dürfen wir nicht vergessen“, merkte er an. Um die Ergebnisse von ChatGPT zu optimieren, riet er dazu, Prompt-Bibliotheken zu nutzen.

Jasmin Käßer (rechts) und Annika Kräutle präsentierten das Tatort-Game, das die Kultsendung Tatort auch für jüngere ZuschauerInnen interessant machen soll. Foto: Tilo Keller

Tatort als Spiel


Zum Abschluss berichteten Jasmin Käßer und Annika Kräutle vom SWR Innovationsmanagement über die Entwicklung der Traditionsmarke „Tatort“ zu einem digitalen Tatort Game. „Der Tatort hat ein Problem, denn 75 Prozent der ZuschauerInnen sind über 50 Jahre alt“, erklärte Kräutle. So sei es um die Frage gegangen, wie man die Kultmarke Tatort in anderen Medien erlebbar machen kann, um neue, junge Zielgruppen zu erreichen. Für das chatbasierte Spiel wurde mit einem Startup ein Chatbot entwickelt, der auf die Eingaben der Teilnehmer reagiert. Zwischenzeitlich haben rund 196.000 Interessierte das Tatort-Spiel ausprobiert.

https://www.tatortgame.de

Auch in den deutschen ICE-Zügen sei das kostenlose Spiel, das etwa zwei Stunden dauert, implementiert. Nach den Vorträgen hatten die Besucher Gelegenheit mit den Referenten ins Gespräch zu kommen und sich untereinander auszutauschen.

Die ZuhörerInnen nutzten die Gelegenheit, mit den Referenten ins Gespräch zu kommen. Foto: Tilo Keller

Jetzt Newsletter abonnieren und von vielen Vorteilen profitieren!