Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
14.11.2024
von Claudia Keller
„Die Firmenübergabe ist ein wichtiges Thema für Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich Gedanken über die Zukunft ihrer Firma machen“, so Kerstin Glatzlaff, Vorstandsmitglied der Sparkasse Pforzheim Calw bei der Begrüßung der Zuhörer am Nachfolgetag 2024. „Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge erfordert sorgfältige Planung, um sicherzustellen, dass auch in Zukunft erfolgreich gewirtschaftet wird.“
Professor Holger Wassermann von der FOM Hochschule für Ökonomie und Management führte zunächst in die Ermittlung des Unternehmenswertes ein. „Es geht darum, dass sie sich eine Entscheidungsgrundlage schaffen“, erklärte er. „Die Bewertung ist für sie in erster Linie die Vorbereitung auf das Gespräch.“ Der tatsächliche Preis entstehe erst in der Verhandlung mit dem möglichen Nachfolger.
Den anwesenden Unternehmern legte er ans Herz, nicht allzu lange mit der Übergabe zu warten, denn die Alterspyramide in Deutschland offenbare eine Lücke. „Im Jahr 2030 wird das Jahr sein, in dem die meisten Babyboomer in Rente gehen“, führte er vor Augen. Dem stünden vergleichsweise wenige Menschen im typischen Nachfolgealter von 35 bis 45 Jahren gegenüber. Deshalb hielt er es für keine gute Idee, erst in zehn Jahren zu verkaufen, weil dann die Nachfolger fehlten. „Ich hoffe, ich habe ihnen ein bisschen Angst gemacht und sie ins „Tun“ bekommen“, sagte Wassermann und empfahl entweder schnell zu verkaufen oder 20 Jahre durchzuhalten.
Simon Bahlinger von der Kanzlei Bartsch Rechtsanwälte Part GmbH berichtete über die Erfahrungen bei seiner Beratungstätigkeit und stellte typische Herausforderungen für die Betriebsnachfolge innerhalb der Familie vor. Dabei ging er auf die Testamentsgestaltung und die Übertragung von Vermögenswerten ein. Außerdem wies er auf die Problematik mit Pensionszusagen hin, die externe Käufer meist nicht übernehmen. Er empfahl über die Auslagerung der Pensionszusage nachzudenken. Dr. Marc Pfirmann von der Kanzlei Bender Harrer Krevet legte den Fokus stärker auf den externen Verkaufsprozess. „Klären sie so früh wie möglich, ob familieninterne Nachfolge möglich ist“, empfahl er. Sollte die Weitergabe in der Familie nicht möglich sein, dann sei es nötig, die Führungsebene zu verselbständigen und mit der Zusammenstellung eines Transaktionsteams zu beginnen.
Die Moderatoren Jens Renner (Sparkasse Pforzheim Calw) und Jens Schwittay (Volksbank pur) befragten die Vertreter von zwei Unternehmen, die erfolgreich die Unternehmensnachfolge angetreten haben. Die Unternehmer berichteten über ihre Übergabeprozesse und machten auf verschiedene Hürden aufmerksam. Julia Mall hat den Sanitär und Heizungsbetrieb Kurt Pailer GmbH & Co. KG in Remchingen-Wilferdingen von ihrem Vater übernommen. In ihrer Familie galt es zunächst eine Einigung mit ihrem Bruder zu erzielen, der ebenfalls qualifiziert gewesen wäre. „Wir waren uns eigentlich sehr schnell einig“, erinnerte sie sich. Marcel Mohr und Dr. Waldemar Spomer haben als Externe die Unitronic GmbH in Kieselbronn übernommen. „Was uns erschrocken hat, ist die hohe Bürokratiehürde in Deutschland“, merkte Mohr an. Er betonte, dass man vor der Übergabe unbedingt Profis ins Boot holen sollte. „Wer im Bereich Unternehmensnachfolge aktiv sein will, der braucht Beratung“, hob Glatzlaff am Ende der Vorträge hervor und verwies auf die Angebote der Veranstaltungspartner. „Kommen Sie zu uns, lassen sie sich beraten.“
Alle Fotos: © Tilo Keller
14.11.2024
von Claudia Keller
„Die Firmenübergabe ist ein wichtiges Thema für Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich Gedanken über die Zukunft ihrer Firma machen“, so Kerstin Glatzlaff, Vorstandsmitglied der Sparkasse Pforzheim Calw bei der Begrüßung der Zuhörer am Nachfolgetag 2024. „Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge erfordert sorgfältige Planung, um sicherzustellen, dass auch in Zukunft erfolgreich gewirtschaftet wird.“
Professor Holger Wassermann von der FOM Hochschule für Ökonomie und Management führte zunächst in die Ermittlung des Unternehmenswertes ein. „Es geht darum, dass sie sich eine Entscheidungsgrundlage schaffen“, erklärte er. „Die Bewertung ist für sie in erster Linie die Vorbereitung auf das Gespräch.“ Der tatsächliche Preis entstehe erst in der Verhandlung mit dem möglichen Nachfolger.
Den anwesenden Unternehmern legte er ans Herz, nicht allzu lange mit der Übergabe zu warten, denn die Alterspyramide in Deutschland offenbare eine Lücke. „Im Jahr 2030 wird das Jahr sein, in dem die meisten Babyboomer in Rente gehen“, führte er vor Augen. Dem stünden vergleichsweise wenige Menschen im typischen Nachfolgealter von 35 bis 45 Jahren gegenüber. Deshalb hielt er es für keine gute Idee, erst in zehn Jahren zu verkaufen, weil dann die Nachfolger fehlten. „Ich hoffe, ich habe ihnen ein bisschen Angst gemacht und sie ins „Tun“ bekommen“, sagte Wassermann und empfahl entweder schnell zu verkaufen oder 20 Jahre durchzuhalten.
Simon Bahlinger von der Kanzlei Bartsch Rechtsanwälte Part GmbH berichtete über die Erfahrungen bei seiner Beratungstätigkeit und stellte typische Herausforderungen für die Betriebsnachfolge innerhalb der Familie vor. Dabei ging er auf die Testamentsgestaltung und die Übertragung von Vermögenswerten ein. Außerdem wies er auf die Problematik mit Pensionszusagen hin, die externe Käufer meist nicht übernehmen. Er empfahl über die Auslagerung der Pensionszusage nachzudenken. Dr. Marc Pfirmann von der Kanzlei Bender Harrer Krevet legte den Fokus stärker auf den externen Verkaufsprozess. „Klären sie so früh wie möglich, ob familieninterne Nachfolge möglich ist“, empfahl er. Sollte die Weitergabe in der Familie nicht möglich sein, dann sei es nötig, die Führungsebene zu verselbständigen und mit der Zusammenstellung eines Transaktionsteams zu beginnen.
Die Moderatoren Jens Renner (Sparkasse Pforzheim Calw) und Jens Schwittay (Volksbank pur) befragten die Vertreter von zwei Unternehmen, die erfolgreich die Unternehmensnachfolge angetreten haben. Die Unternehmer berichteten über ihre Übergabeprozesse und machten auf verschiedene Hürden aufmerksam. Julia Mall hat den Sanitär und Heizungsbetrieb Kurt Pailer GmbH & Co. KG in Remchingen-Wilferdingen von ihrem Vater übernommen. In ihrer Familie galt es zunächst eine Einigung mit ihrem Bruder zu erzielen, der ebenfalls qualifiziert gewesen wäre. „Wir waren uns eigentlich sehr schnell einig“, erinnerte sie sich. Marcel Mohr und Dr. Waldemar Spomer haben als Externe die Unitronic GmbH in Kieselbronn übernommen. „Was uns erschrocken hat, ist die hohe Bürokratiehürde in Deutschland“, merkte Mohr an. Er betonte, dass man vor der Übergabe unbedingt Profis ins Boot holen sollte. „Wer im Bereich Unternehmensnachfolge aktiv sein will, der braucht Beratung“, hob Glatzlaff am Ende der Vorträge hervor und verwies auf die Angebote der Veranstaltungspartner. „Kommen Sie zu uns, lassen sie sich beraten.“
Alle Fotos: © Tilo Keller
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