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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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It’s a match! Der HR-Talk mit Melanie Geiges, BGV Badische Versicherungen

In unserem neuen HR-Talk auf WirtschaftsKraft sprechen wir mit erfahrenen Personalern, um herauszufinden, worauf sie wirklich achten. Melanie Geiges, HR-Business Partnerin bei BGV Badische Versicherungen, gibt Einblicke in ihren Berufsalltag im Recruiting und Personalmarketing.
Melanie Geiges, HR-Business Partnerin bei BGV Badische Versicherungen. Foto: Fabry, Grafik: Müller

27.10.2023

„'Der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, ist zu lieben, was man tut.' Dieses Zitat von Steve Jobs beschreibt genau mich, meinen täglichen Ansporn und die Leidenschaft für Personalarbeit."
Melanie Geiges, HR-Business Partnerin bei BGV Badische Versicherungen

Die 33-jährige Melanie Geiges ist aufgewachsen und bis heute verwurzelt nahe Bühl. Mit ihrem Mann zusammen genießt sie lange Spaziergänge in den Weinbergen, die den idealen Ausgleich zum Job bieten. Hier kann sie Energie tanken und ihre Kreativität sprudeln lassen.

Nach ihrem BWL-Industrie-Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe stieg sie mit ihrem Bachelor of Arts als Referentin für Verkaufsförderung bei der EnBW AG/Erdgas Südwest GmbH in Ettlingen ins Berufsleben ein.

2014 wagte sie einen Neuanfang, um sich ganz ihrer Passion in der HR-Arbeit zuzuwenden. Sie kündigte ihren Job, um sich für ein Vollzeit Master-Studium in HRM an der Hochschule Pforzheim einzutragen – und hat es bis heute nie bereut! Mit dem Abschluss M.Sc. Human Resources Management und zwei begleitenden Praktika im HR-Bereich bei internationalen Automobilzulieferern in der Tasche, ergatterte sie bei einem mittelständischen Familienunternehmen der Metallverarbeitung ihre erste Stelle als Referentin im Personalwesen.

Seit 2020 übt sie mit Begeisterung ihren Job als HR-Business Partnerin beim BGV aus, schwärmt von ihrem großartigen Team, mit dem sie als enger Sparringspartner für Führungskräfte fungiert. Dazu zählen Beratung, Betreuung und Unterstützung der Führungskräfte der betreuenden Fachbereiche in allen strategischen und operativen personalwirtschaftlichen Fragestellungen sowie bei Umstrukturierungen, dem Recruiting und Personalmarketing.

Wie perfekt oder außergewöhnlich muss ein Bewerbungsschreiben sein?

Mit dem Bewerbungsschreiben geben die Bewerberinnen und Bewerber eine erste Visitenkarte bei uns ab. Wie oftmals gilt auch hier, der erste Eindruck zählt. Dabei steht das Anschreiben oft im Bezug zur Stelle. Für einen Job im Marketing darf es durchaus kreativer sein, als für den Job in der Bilanzbuchhaltung. Für alles andere gibt es aber keine Norm oder Messlatte. Mit Persönlichkeit und Authentizität können die Bewerberinnen und Bewerber schon im Anschreiben punkten.

Worauf achten Sie beim Vorstellungsgespräch besonders?

Beim Vorstellungsgespräch ist es für mich das Wichtigste, den Menschen hinter der Bewerbungsmappe kennenzulernen. Klar gehört der Dialog über fachliche Kompetenzen, die gegeben sein müssen, dazu. Manches kann man aber auch noch lernen und Wissen aufbauen, denn es geht auch um die Leidenschaft, Motivation und Gestaltungswillen, die ein Kandidat mitbringt. Wir suchen Teamplayer und -playerinnen, die Dinge anstoßen und verbessern wollen. Denn das macht uns als Gemeinschaft im BGV aus und unser Miteinander einzigartig. Wer fachlich das passende Rüstzeug mitbringt und uns mit seinem Spirit überzeugt, passt zu uns und kann in unserem BGV-Team durchstarten.

Welche Antwort eines/einer BewerberIn hat Sie am meisten überrascht?

Am meisten überraschen bzw. freuen mich die positiven Aha-Erlebnisse. Sei es, wenn Bewerberinnen und Bewerber durch Expertise oder Persönlichkeit unerwartet überraschen oder wenn sie erfrischend ehrlich sind und zu sich stehen. Beste Beispiele: zuzugeben, keine Antwort auf die Frage zu haben oder eine Lücke im Lebenslauf ganz ehrlich erklären.

Warum ist ein Bewerbungsgespräch keine Einbahnstraße?

Im Bewerbungsgespräch geht es heutzutage eindeutig, um das „Werben“ beider Seiten. Beide Seiten sollen die Chance haben sich gegenseitig kennenzulernen. Daher gehören nicht nur meine Fragen, sondern auch alle Fragen der Bewerberinnen und Bewerber zu einem tollen Gespräch dazu. Hierfür nehmen die Kollegen/innen des Fachbereichs und ich uns auch ausreichend Zeit oder geben ggf. sogar Einblicke bei einem Schnuppertag. Unseren BGV-Spirit so direkt zu erleben, sagt mehr als alle Worte.

Stellen Sie manchmal auch gezielt Fang- oder Stressfragen?

Hiervon halte ich nichts. Für viele Bewerberinnen und Bewerber ist so ein Vorstellungsgespräch per se bereits eine ungewohnte Situation. Hier wollen wir nicht bewusst noch mehr Stressgefühl auslösen, sondern eine offene und wertschätzende Gesprächsatmosphäre schaffen. So entstehen immer die besten Gespräche.

Wann leuchtet bei Ihnen im Kopf die rote Warnlampe?

Wenn bereits die Angaben in den Bewerbungsunterlagen mehr Fragen aufwerfen, als Antworten geben. Im Kennenlerngespräch passiert dies vor allem dann, wenn die Bewerberinnen und Bewerber versuchen, eine Rolle zu spielen und etwas zu verkaufen, was sie nicht sind. Sei es persönlich oder fachlich. Da merkt man schnell, wenn die Antworten gesponnene Luftschlösser bleiben, denen keine Belege oder erlebte Beispiele folgen.  

Wann ist es ein Match?

Wenn neben den fachlichen Kompetenzen einfach auch der Mensch zu uns ins BGV-Team passt! Meistens merkt man dies im persönlichen Kennenlernen recht schnell. Wenn die Bewerberinnen und Bewerber unsere Einschätzung dann auch noch teilen, steht einem Start und tollen Perspektive in unserem BGV-Team nichts mehr im Wege.

Manchmal passt es einfach nicht. Wieviel Zeit nehmen Sie sich für eine Absage?

Zunächst freuen wir uns über alle Bewerberinnen und Bewerber mit Lust auf eine Entwicklung in unserem BGV-Team. Wenn es aber leider nicht passt, erhalten alle eine schriftliche Rückmeldung. Dabei ist uns vor allem ein zeitnahes Feedback wichtig. Haben wir Bewerberinnen und Bewerber bereits intensiver im Gespräch kennengelernt, liegt uns ein persönliches Feedback und Dank am Herzen. Insbesondere auch bei internen Bewerbungen mit dem gemeinsamen Blick nach vorne, auch wenn es dieses Mal nicht geklappt hat.

Welche Rolle spielen Zeugnisse wirklich?

Für mich sind Zeugnisse kein alleiniges Entscheidungsmerkmal, sondern vielmehr eine Ergänzung als sinnvolle Informationsquelle, z.B. wenn Daten im Lebenslauf Fragen oder Unklarheiten aufwerfen. 

Würden Sie sich als Bewerberin gerne sich selbst gegenüber sitzen?

Das hoffe ich doch! Denn auch ich saß schon auf der anderen Seite des Tisches und kenne die Nervosität und Anspannung. Hier versuche ich die Bewerberinnen und Bewerber abzuholen und ihnen eine gute Atmosphäre zu bieten. Immer mit dem Ziel, dass sowohl der Fachbereich und ich als auch die Bewerberinnen und Bewerber ein gutes und wertschätzendes Gespräch erleben.

Welche Rolle spielt Social Media im Recruiting? 

Der Einsatz von Social Media gewinnt für uns zunehmend an Bedeutung. Nicht nur für Stellenanzeigen oder Active Sourcing, sondern auch als wichtige Kanäle um unsere Bekanntheit und Wahrnehmung als Arbeitgeber zu stärken. Daher arbeiten wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer Aktivitäten. Aktuelles Beispiel sind unsere Job-Stories, in welchen unsere Kolleginnen und Kollegen ganz persönliche und authentische Einblick in ihren Job-Alltag geben. Die Stories gibt´s bereits auf unserer Karriereseite und werden bald Teil einer Social-Media Kampagne.

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Recruiting? 

Ganz klar machen der Fachkräftemangel und Wettbewerb um die besten Talente auch vor uns nicht halt. Besetzungsprozesse dauern zunehmend länger und den passenden Match zu einer Stelle zu finden, erfordert immer mehr Einsatz. Daher entwickeln wir unsere Recruiting Prozesse stetig weiter, denken in neuen Wegen und nehmen die Bedürfnisse die Bewerberinnen und Bewerber in den Fokus. Zeitgleich verändern sich die Ansprüche die Bewerberinnen und Bewerber an potenzielle Arbeitgeber – mobiles Arbeiten und hohe Flexibilität der Arbeitszeiten sind nur zwei dieser Faktoren. Als BGV treten wir mit tollen Arbeitgeberleistungen und einer starken BGV-Gemeinschaft entgegen.

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Die Fragen stellte Tanja Meckler / mm

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