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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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It’s a match! Der HR-Talk mit Katrin Dzimiera, HELLMUT RUCK

In unserem neuen HR-Talk auf WirtschaftsKraft sprechen wir mit erfahrenen Personalern, um herauszufinden, worauf sie wirklich achten. Katrin Dzimiera, Leiterin People & Culture bei der Hellmut RUCK GmbH in Neuenbürg, berichtet von den größten Herausforderungen im Recruiting.
Katrin Dzimiera, Leiterin People & Culture bei der Hellmut RUCK GmbH in Neuenbürg. Foto: Cocowork, Grafik Mirjam Müller

25.09.2023

"Führung und Vereinbarkeit gehören für mich zusammen wie Füße und Schuhe: Es gibt für alle ein passendes Modell, das einen bequem und nachhaltig eine Langstrecke schaffen lässt!"
Katrin Dzimiera, Leiterin People & Culture bei der Hellmut RUCK GmbH in Neuenbürg

Katrin Dzimiera wurde 1985 geboren. Als schwäbisch-badische Südtirolerin absolvierte sie ihr Studium u.a. an den Universitäten Heidelberg, Karlsruhe und Ludwigsburg. Nach ihrem Masterabschluss arbeitete sie im (internen) Marketing, Sales und Business Development in der IT-Branche. Ab 2013 übernahm sie dabei Verantwortung als Führungskraft im Beratungsfeld rund um die digitale Transformation, Changeprozessen in Unternehmen und New Work.
Parallel dazu engagiert sie sich in verschiedenen Netzwerken ehrenamtlich, um Vereinbarkeit in der Arbeitswelt sichtbarer zu machen. Ihr Herzensthema ist dabei die Situation pflegender Eltern im Arbeitsleben.

Als Vereinbarkeits-Managerin (IHK) und People & Culture Managerin (IHK) ist Katrin Dzimiera nun als Leitung People & Culture bei der Hellmut RUCK GmbH in Neuenbürg tätig und für das People Management sowie deren strategischer Ausrichtung verantwortlich.

Katrin Dzimiera ist verwurzelt im Enzkreis, verheiratet und Mutter eines Sohnes und eineiiger Zwillingstöchter.

Wie perfekt oder außergewöhnlich muss ein Bewerbungsschreiben sein?

Gerne so perfekt und außergewöhnlich wie der oder die Bewerber:in selbst. Authentisch sollte die Bewerbung sein. Und wenn das Anschreiben komplett fehlt – für mich auch ok. Schließlich muss das Gesamtpaket stimmen. Das kommt auch immer ein bisschen auf den Fachbereich an.

Worauf achten Sie beim Vorstellungsgespräch besonders?

Der erste Eindruck zählt bekanntlich am meisten. Wir haben oft täglichen Kundenkontakt, da ist ein gepflegtes Äußeres genauso wichtig wie ein sympathischer Gesprächspartner. Mir persönlich ist es aber besonders wichtig, was hinter dem Menschen steckt.  

Welche Antwort eines/einer BewerberIn hat Sie am meisten überrascht?

Vor ein paar Wochen wurde ich von einer Bewerberin gefragt, wieso ich morgens zur Arbeit komme. Sie hat mir damit eine Frage gestellt, die ich einerseits von einer so jungen Bewerberin nicht erwartet hätte, andererseits konnte sie auf eine ehrliche Antwort von mir hoffen und dadurch den besten Einblick von mir erhalten, wieso es sich lohnt bei RUCK zu arbeiten. 

Warum ist ein Bewerbungsgespräch keine Einbahnstraße?

Nicht selten stellen wir im Kennenlerngespräch fest, dass ein anderer Fachbereich besser passen könnte. Es geht nicht nur darum, den oder die beste Beweber:in für die Stelle zu finden, sondern vor allem Menschen, die dieselben Werte wie wir vertreten. Diese wollen wir erreichen und von uns begeistern. Und da gehört es auch mal dazu, dass sich ein:e Kandidat:in für einen anderen Bereich entscheidet. Ein:e Service-Mitarbeiter:in für die Kundenberatung oder ein:e Kundenberater:in für den Bereich People & Culture. 

Stellen Sie manchmal auch gezielt Fang- oder Stressfragen?

Ich versetze ungern Menschen bewusst in eine Stresssituation. Gezielte Fragen zu Erfahrungen geben oft ein gutes Bild über das eigene Stresslevel. Vieles erfahren wir dann auch am Kennenlerntag in der Fachabteilung. Meine Lieblingsfrage am Ende benötigt etwas Kreativität – gerne im Kennenlerngespräch dann mehr dazu. 😉 

Wann leuchtet bei Ihnen im Kopf die rote Warnlampe?

Wenn sich Bewerber:innen in Lebensläufen und Bewerbungen so dargestellt haben, dass ich sie im Gespräch nicht wiedererkenne.  

Wann ist es ein Match?

Wenn man es fühlt, dass es ein Match ist und die Blicke der Fachabteilung in meine Richtung das genauso signalisieren. 

Manchmal passt es einfach nicht. Wieviel Zeit nehmen Sie sich für eine Absage?

Im Regelfall kommunizieren wir das. Wir lassen uns auch mal ein paar Tage mehr Zeit, wenn wir uns nicht sicher sind. Wichtig ist, dass die Bewerber:innen genau wissen, bis wann sie von uns hören werden.  

Welche Rolle spielen Zeugnisse wirklich?

Für mich sind Zeugnisse meist nur für den zweiten Blick relevant. Wenn man in die Tiefe gehen will, zum Beispiel bei Unklarheiten im Lebenslauf, können Zeugnisse einen besseren Einblick geben. 

Würden Sie sich als Bewerberin gerne sich selbst gegenüber sitzen?

Gute Frage. Ich denke aber schon. Ich versuche immer gleich am Anfang eine entspannte Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Aber jede:r HR-ler weiß: Gespräche mit HR-lern als Gegenüber sind oft die herausforderndsten! 

Welche Rolle spielt Social Media im Recruiting? 

Eine inzwischen sehr große. Wir fokussieren uns hier auf LinkedIn und beziehen auch unsere Auszubildenden und Mitarbeiter:innen mit ein. So entstehen meist die besten Ideen und das bekommen wir auch von den Bewerber:innen gefeedbackt. 

Was sind aktuell die größten Herausforderungen im Recruiting? 

Genug Zeit zu haben, um die Menschen hinter den Bewerber:innen kennen zu lernen. Die Welt dreht sich immer schneller, Bewerber:innen haben eine gewisse Erwartungshaltung, der wir gerecht werden möchten. Der Arbeitsmarkt hat sich gedreht: Da ist und bleibt es schwierig den richtigen Match zu finden. 

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Die Fragen stellte Tanja Meckler.

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