Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Von Gerd Lache | 04.12.2021
Zuversicht dominiert in den Ergebnissen der IW-Konjukturumfrage „Spätherbst 2021“, wie Professor Michael Grömling mitteilt. Der Leiter der Forschungsgruppe gesamtwirtschaftliche Analysen und Konjunktur beim IW hat jetzt eine Studie herausgebracht, die kostenlos zum Download zur Verfügung steht (Link siehe am Ende des Beitrags).
Demnach machen sich die positiven Aussichten trotz steigender Infektionszahlen in allen Branchen bemerkbar. Besonders positiv gestimmt seien die Industriefirmen. Sie setzten auf Nachholeffekte und auf das Ende der Lieferkettenprobleme. „Folglich fallen besonders die Produktionserwartungen für die industriegeprägten Regionen im bundesweiten Vergleich besser aus“, erklärt Grömling.
Allerdings stellt er ein Nord-Süd-Gefälle fest: „So ist die Stimmung bei den Unternehmen in Baden-Württemberg und Bayern mit über 50 Prozent vorwiegend positiv, dabei war dort 2021 die Automobilbranche wegen Produktionsproblemen besonders belastet.“
Im Norden hingegen erwarte fast jedes fünfte Unternehmen negative Aussichten für das kommende Jahr. Im Nord-Osten erwarte sogar jedes vierte Unternehmen einen Rückgang bei der Produktion. Besonders die weiterhin getrübten Aussichten in der Tourismusbranche sorgten dort für eine skeptischere Erwartungshaltung.
Indes stehe die deutsche Wirtschaft aktuell immer noch vor vielen Herausforderungen. Gestörte Lieferketten hemmen dem IW zufolge die Produktion und treiben die Preise in die Höhe. Gleichzeitig verunsicherten steigende Corona-Infektionszahlen und mögliche 2G-Regelungen die Unternehmen.
Und trotzdem schätzen Unternehmen in Deutschland ihre Aussichten für das Jahr 2022 insgesamt positiv ein, so das Umfrage-Ergebnis. Demnach geben die Befragten branchenübergreifend mehrheitlich an, dass sie für sich im kommenden Jahr eine bessere wirtschaftliche Lage erwarten. Etwa die Hälfte der Unternehmen rechnet mit einer höheren Geschäftstätigkeit als in 2021 – nur 15 Prozent erwarten einen Einbruch. In die IW-Konjunkturumfrage sind mehr als 2.800 Unternehmen eingebunden.
Der Optimismus mache sich bei den Investitionsplänen der Unternehmen bemerkbar. Eine deutliche Mehrheit der Befragten gab an, dass sie 2022 mehr investieren wollen als 2021. Besonders Industrie- und Dienstleistungsunternehmen möchten den aufgestauten Investitionsbedarf nachholen.
Auf dem Arbeitsmarkt gehen die Pläne bei den Dienstleistern auseinander: Zwar wollen die meisten Unternehmen mehr Mitarbeiter einstellen, aber gleichzeitig steigt der Anteil derer, die Arbeitskräfte abbauen wollen – im Vergleich zum Sommer um fünf Prozentpunkte.
… ist ein Arbeitgeber nahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Es wird von Verbänden und Unternehmen der Wirtschaft finanziert und beschäftigt sich mit Wirtschafts- und Sozialpolitik, dem Bildungssystem und dem Arbeitsmarkt. Hauptsitz ist Köln, Büros befinden sich in Berlin und Brüssel. (iw/wiki/gel)
Von Gerd Lache | 04.12.2021
Zuversicht dominiert in den Ergebnissen der IW-Konjukturumfrage „Spätherbst 2021“, wie Professor Michael Grömling mitteilt. Der Leiter der Forschungsgruppe gesamtwirtschaftliche Analysen und Konjunktur beim IW hat jetzt eine Studie herausgebracht, die kostenlos zum Download zur Verfügung steht (Link siehe am Ende des Beitrags).
Demnach machen sich die positiven Aussichten trotz steigender Infektionszahlen in allen Branchen bemerkbar. Besonders positiv gestimmt seien die Industriefirmen. Sie setzten auf Nachholeffekte und auf das Ende der Lieferkettenprobleme. „Folglich fallen besonders die Produktionserwartungen für die industriegeprägten Regionen im bundesweiten Vergleich besser aus“, erklärt Grömling.
Allerdings stellt er ein Nord-Süd-Gefälle fest: „So ist die Stimmung bei den Unternehmen in Baden-Württemberg und Bayern mit über 50 Prozent vorwiegend positiv, dabei war dort 2021 die Automobilbranche wegen Produktionsproblemen besonders belastet.“
Im Norden hingegen erwarte fast jedes fünfte Unternehmen negative Aussichten für das kommende Jahr. Im Nord-Osten erwarte sogar jedes vierte Unternehmen einen Rückgang bei der Produktion. Besonders die weiterhin getrübten Aussichten in der Tourismusbranche sorgten dort für eine skeptischere Erwartungshaltung.
Indes stehe die deutsche Wirtschaft aktuell immer noch vor vielen Herausforderungen. Gestörte Lieferketten hemmen dem IW zufolge die Produktion und treiben die Preise in die Höhe. Gleichzeitig verunsicherten steigende Corona-Infektionszahlen und mögliche 2G-Regelungen die Unternehmen.
Und trotzdem schätzen Unternehmen in Deutschland ihre Aussichten für das Jahr 2022 insgesamt positiv ein, so das Umfrage-Ergebnis. Demnach geben die Befragten branchenübergreifend mehrheitlich an, dass sie für sich im kommenden Jahr eine bessere wirtschaftliche Lage erwarten. Etwa die Hälfte der Unternehmen rechnet mit einer höheren Geschäftstätigkeit als in 2021 – nur 15 Prozent erwarten einen Einbruch. In die IW-Konjunkturumfrage sind mehr als 2.800 Unternehmen eingebunden.
Der Optimismus mache sich bei den Investitionsplänen der Unternehmen bemerkbar. Eine deutliche Mehrheit der Befragten gab an, dass sie 2022 mehr investieren wollen als 2021. Besonders Industrie- und Dienstleistungsunternehmen möchten den aufgestauten Investitionsbedarf nachholen.
Auf dem Arbeitsmarkt gehen die Pläne bei den Dienstleistern auseinander: Zwar wollen die meisten Unternehmen mehr Mitarbeiter einstellen, aber gleichzeitig steigt der Anteil derer, die Arbeitskräfte abbauen wollen – im Vergleich zum Sommer um fünf Prozentpunkte.
… ist ein Arbeitgeber nahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Es wird von Verbänden und Unternehmen der Wirtschaft finanziert und beschäftigt sich mit Wirtschafts- und Sozialpolitik, dem Bildungssystem und dem Arbeitsmarkt. Hauptsitz ist Köln, Büros befinden sich in Berlin und Brüssel. (iw/wiki/gel)
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