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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Immer mehr Touristen entdecken Karlsruhe als Reiseziel

Die Übernachtungszahlen im Jahr 2023 kommen laut der Tourismusbilanz für Karlsruhe bereits wieder an die Zeit vor der Corona-Pandemie heran. Die Karlsruhe Tourismus GmbH (KTG) arbeitet daran, dass sich die positive Entwicklung weiter fortsetzt, schließlich ist Tourismus auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt.
Karlsruhes Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz , Christoph Riedel, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung (links) und Pascal Rastetter, Geschäftsführer der Karlsruhe Tourismus GmbH freuen sich, dass die Stadt immer mehr Gäste anzieht. Foto: Tilo Keller

27.03.2024

von Claudia Keller

Auch wenn Karlsruhe von der Historie her keine typische Tourismusstadt, wie beispielsweise Heidelberg ist, so plant die Karlsruher Tourismus GmbH den Anteil der touristischen Gäste zu steigern. „Und das gelingt uns Stück für Stück“, so Gabriele Luczak-Schwarz, Karlsruhes Erste Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Karlsruher Tourismus GmbH (KTG), bei der Vorstellung der Tourismusbilanz 2023. Sie hob vor allem den Wirtschaftsfaktor des Tourismus für die Stadt Karlsruhe hervor. „Tourismus ist eine Querschnittsaufgabe und wird oft nicht als selbständiger Wirtschaftszweig wahrgenommen“, sagte sie. „Es betrifft viele Betriebe, vor allem Gastronomie aber auch Hotellerie und Einzelhandel.“

Karlsruhes Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz ist auch Aufsichtsratsvorsitzende der Karlsruher Tourismus GmbH (KTG). Foto: Tilo Keller

Wirtschaftsfaktor Tourismus

Zur Verdeutlichung führte sie einige Zahlen an. Laut einer Studie für das Jahr 2022 habe es in Karlsruhe 930.000 Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben sowie rund 1,8 Millionen Übernachtungen bei Verwandten und Bekannten gegeben. Daraus ergeben sich touristische Umsätze in Höhe von rund 873,7 Millionen Euro. Luczak-Schwarz unterstrich damit, wie wichtig Tourismus im Wirtschaftsgefüge der Stadt sei. „Karlsruhe ist durchaus bekannt, nicht nur als Residenz des Rechts sondern auch als Hochburg mit kulturellen Highlights“, sagte sie mit Blick auf Städtereisende. „Ich glaube, Karlsruhe ist die Liebe auf den zweiten Blick. Das erkennen viele unserer Besucher und Besucherinnen und kommen dann auch öfters.“

Christoph Riedel präsentiert als Leiter des Amtes für Stadtentwicklung die markantesten Zahlen der Tourismusbilanz. Foto: Tilo Keller

Tendenz nach oben

Christoph Riedel, Leiter des Amts für Stadtentwicklung legte die interessantesten statistischen Zahlen des Tourismusjahres 2023 vor. Bei Vergleichen bezog er sich bewusst auf das Jahr 2019 vor der Pandemie. „Wir liegen nur 0,2 Prozent oder 2.000 Übernachtungen unter dem Niveau von 2019“, stellte er hinsichtlich rund 1,14 Millionen Übernachtungen im Jahr 2023 fest. Insgesamt 645.635 angekommene Gäste wurden letztes Jahr verzeichnet, was nur 1,4 Prozent unter dem Ergebnis des Referenzjahres liegt. Im Vergleich zum Jahr 2022 seien die Ankünfte in der Stadt sogar um 25 Prozent gestiegen. „Da ist richtig Dynamik drin“, freute sich Riedel. Im Juli 2023 gab es mit 120.416 Übernachtungen so viele Übernachtungen wie noch nie in einem Monat. Auch für die Monate Oktober und November gab es letztes Jahr neue Rekordwerte. Dabei kommen mit stattlichen 80 Prozent der Großteil der Übernachtungsgäste aus dem Inland. „Wir sind eigentlich wieder im Normalbetrieb, was die Übernachtungszahlen angeht“, stellte Riedel fest.

Pascal Rastetter, Geschäftsführer der Karlsruhe Tourismus GmbH möchte den Wirtschaftsfaktor Tourismus weiter stärken. Foto: Tilo Keller

Sprachrohr für Tourismus

Pascal Rastetter, Geschäftsführer der KTG machte darauf aufmerksam, dass auch die Bedeutung der Tagestouristen nicht zu unterschätzen sei, vor allem hinsichtlich Kaufkraft und Wirtschaftsfaktor. Er gab außerdem einen Ausblick auf das Touristische Jahr 2024, darunter die 25. Ausgabe der Karlsruher Museumsnacht KAMUNA im August, die lange Nacht der Brauereien im Juli und den Start einer neuen Spaziertour zum Thema Trinkwasser ab dem 13. April. Zudem machte er darauf aufmerksam, dass die KTG das zehnjährige Bestehen feiert. Im Laufe der Jahre hätte sich das Selbstverständnis der KTG von einer reinen Marketingorganisation zu einer Destination-Marketing- und Management-Organisation gewandelt. „Damit sind wir auch das Sprachrohr des Tourismus gegenüber Politik, den Leistungsträgern und auch der Bevölkerung“, betonte er. „Wir sind in allen Ebenen vernetzt und arbeiten aktiv in den Netzwerken mit. So schaffen wir es, diese Querschnittsbranche zusammenzubringen.“ Er hob hervor, dass vom Tourismus auch die Bevölkerung profitiere, beispielsweise durch die touristische Infrastruktur und die Veranstaltungsformate.

Nachhaltigkeit als Ziel

„Für 2024 haben wir uns vorgenommen, den Wirtschaftsfaktor Tourismus weiter zu stärken. Und das in Balance mit nachhaltiger Entwicklung“, sagte Rastetter mit Hinweis auf die Zertifizierung von Karlsruhe als nachhaltiges Reiseziel. „Nachhaltigkeit ist da kein Trend, denn das ist im Tourismus wichtiger als in vielen anderen Branchen“, sagte er. „Tourismus lebt von den Gegebenheiten vor Ort.“ Derzeit sei man auch dabei, Nachhaltigkeitskriterien für Kultureinrichtungen zu schaffen, die ebenfalls zu einer Zertifizierung führen sollen. „Und dann wäre Karlsruhe die erste Destination mit einer nachhaltigen Kulturszene“, sagte er.

Das Schloss ist ein Wahrzeichen von Karlsruhe und gehört zu den gefragten Attraktionen für Touristen. Foto: Tilo Keller

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