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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Henkel revolutioniert Elternzeit: Acht Wochen Voll-Vergütung für alle Mitarbeitenden weltweit

„Henkel wird das erste DAX40-Unternehmen sein, das seinen Mitarbeitenden weltweit acht Wochen Elternzeit bei vollem Gehalt anbietet“, sagt Carsten Knobel, Vorsitzender des Vorstands von Henkel. „Damit senden wir ein starkes Signal an alle unsere Mitarbeitenden und unterstreichen unser starkes Engagement für die Förderung einer inklusiveren Kultur und mehr Geschlechtergerechtigkeit."
Henkel führt geschlechterneutrale Elternzeit für alle Mitarbeitenden ein. Foto: Henkel

17.01.2024

Henkel, das international agierende Unternehmen und Mitglied des DAX40, wird ab 2024 eine wegweisende globale Initiative einführen: Acht Wochen voll vergütete Elternzeit für alle Mitarbeitenden weltweit. Aktuell sind das rund 50.000 Mitarbeitende. In Baden-Württemberg unterhält Henkel drei Produktionsstätten im Bereich Klebstoff-Technologien. Insgesamt sind an den Standorten in Bopfingen, Heidelberg und Wehr zwischen 700 und 800 Personen beschäftigt, wobei ein Großteil von ihnen in der Produktion tätig ist. Aufgrund des bereits in Deutschland bestehenden achtwöchigen Mutterschutzes nach der Geburt profitieren insbesondere Väter und andere PartnerInnen von dieser Regelung. Ab 2024 sollen sie im ersten Jahr nach der Geburt eines Kindes acht Wochen lang ihr volles Gehalt erhalten, indem Henkel das gesetzliche Elterngeld auf das ursprüngliche Gehalt aufstockt, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung vom 17. Januar 2024 erklärte.

Das Elterngeld wurde 2007 eingeführt. Es ist eine staatliche Förderung und gleicht fehlendes Einkommen aus, wenn Eltern nach der Geburt ihres Kindes zu Hause bleiben und ihr Kind betreuen. Das Elterngeld variiert in seiner Höhe entsprechend dem monatlichen Nettoerwerbseinkommen vor der Geburt. Der Mindestbetrag liegt bei 300 Euro pro Monat, während der Höchstbetrag 1800 Euro beträgt. Der genaue Betrag wird anhand des Einkommens berechnet und entspricht in der Regel 65 bis 100 Prozent des Nettomonatsgehalts. Auch Elternteile, die vor der Geburt nicht erwerbstätig waren, erhalten den Mindestbetrag.

Die neu verkündete innovative Maßnahme der voll vergüteten Elternzeit für alle unterstreicht das Engagement von Henkel für eine inklusivere Kultur und mehr Geschlechtergerechtigkeit. Dabei liegt der Fokus besonders auf der Rolle der Betreuungsperson. Sylvie Nicol, Mitglied des Vorstands von Henkel und zuständig für Personal und Nachhaltigkeit, erläutert den Hintergrund der Entscheidung: „Die Kinderbetreuung liegt oft noch primär bei den Müttern. Mit der Initiative möchten wir werdende Eltern unterstützen und herkömmliche Geschlechterrollen aufbrechen, um jedem die Teilhabe an der Kinderbetreuung zu ermöglichen. Dazu gehört es, auch Väter zu ermutigen, sich in den ersten Wochen ihrer Familie zu widmen – ohne finanzielle Einbußen.“

Die geschlechterneutrale Elternzeit soll für alle Geschlechter und Formen der Elternschaft gelten, einschließlich Adoptiv- oder Pflegeeltern, gleichgeschlechtlichen Paaren oder Alleinerziehenden.

Mit dieser wegweisenden Maßnahme übernimmt Henkel nicht nur eine Vorreiterrolle unter den DAX40-Unternehmen, sondern entspricht auch den wachsenden Erwartungen jüngerer Generationen. Für sie wird die gleichberechtigte Kinderbetreuung immer wichtiger in der Familien- und Karriereplanung. Die globale Leitlinie von Henkel soll neue Maßstäbe für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf internationaler Ebene setzen, auch in Ländern, in denen es bislang keine gesetzliche Elternzeit gibt. Die weltweite Leitlinie wird für etwa 80 Länder gelten, in denen Henkel MitarbeiterInnen beschäftigt.

Zu den Kosten äußerte sich das Unternehmen auf Nachfrage von WirtschaftsKraft wage. In einem Statement heißt es: „Die Kosten sind schwer zu beziffern, da wir natürlich nicht wissen, wie viele Kinder geboren oder aufgenommen werden und auch nicht, wie viele Eltern dann am Ende auch von dem Angebot Gebrauch machen. Es gibt ja vielleicht auch noch andere Gründe, warum keine Elternzeit genommen wird – unabhängig von finanziellen Einbußen. Es ist aber ganz klar eine Investition von Henkel in seine Mitarbeiter(angebote).“

pm/tm

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