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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Boysen-Chef macht Druck und fordert Innovationskraft und Tatendrang ein

Doktoranden, Professoren und Unternehmensvertreter tauschen sich seit 2013 regelmäßig über Zwischenstände von Forschungsprojekten aus, die durch die Friedrich-und-Elisabeth- Boysen-Stiftung gefördert werden. Nach zwei Jahren Corona-bedingter Zwangspause fand die achte Auflage in der Boysen Welt in Simmersfeld/Nordschwarzwald statt.
Der Boysen-Standort Simmersfeld im Nordschwarzwald war zwei Tage lang eine Austauschplattform von Wissenschaftlern und Unternehmensvertretern. ©Boysen

11.06.2022

Über zwei Tage hinweg vollzogen die jungen Wissenschaftler in Simmersfeld (Landkreis Calw)  einen regelrechten Vortragsmarathon: Im Beisein des Stiftungsvorstandes Prof. Dr.-Ing. Stefanos Fasoulas (Vorsitzender), Wilhelm Becker (stellvertretender Vorsitzender) und Dr. Andreas Dreizler wurden die Zwischenergebnisse von insgesamt 45 Forschungsarbeiten präsentiert.

Darüber hinaus stellten sich die Doktorandinnen und Doktoranden den kritischen Fragen ihrer betreuenden Professorinnen und Professoren sowie der Unternehmensvertreter der Boysen Gruppe. Mit 81 Teilnehmenden erzielte die Veranstaltung eine Rekordzahl.

 „Die technologische Transformation stellt uns vor enorme Herausforderungen, die nur mit Innovationskraft und Tatendrang gemeistert werden können. Diese Attribute erwarten  wir  uns  auch  mit  Blick  auf  ihre Forschungsergebnisse. Falls sie sich jetzt also ein wenig unter Druck gesetzt fühlen, ist das nicht verkehrt“, sagte Boysen Geschäftsführer Rolf Geisel in seiner Begrüßung. „Die Pandemie hat uns zwar ausgebremst, aber sie hat uns nicht gestoppt“, machte Geisel deutlich.

In Zeiten tiefgreifenden Wandels

Auch die Boysen Gruppe selbst müsse diesem Druck jeden Tag aufs Neue standhalten, um die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeitenden in Zeiten des tiefgreifenden Wandels langfristig zu erhalten. „Unsere Kunden erwarten von uns nur eines: Höchstleistung. Und das unabhängig von Corona, Halbleiter-Mangel und vielen weiteren Material- Engpässen in Folge des Ukraine-Kriegs.“

Forschungsthemen waren beispielsweise Maßnahmen zur Effizienzsteigerung von Windturbinen sowie Untersuchungen zur Einbindung von Elektrofahrzeugen in das Elektrizitätssystem. Dazu kamen weitere Projekte aus dem Bereich der Ingenieurs-, Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaften, die innerhalb des Boysen-TU Dresden-Graduiertenkollegs gefördert werden. Die Aufgabe dieser Forschungskooperation ist es, die Verknüpfung der verschiedenen Bereiche herzustellen und von interdisziplinären Forschungsergebnissen zu profitieren.

Digital vernetzte Boysen-Fertigung

Neben dem Wissensaustausch gehören Einblicke in die industrielle Praxis zum festen Rahmenprogramm der Doktorandentage. Daher haben die Teilnehmer bei einer Führung durch das Produktionswerk BAK abschließend noch einiges über die hochmodernen und digital vernetzten Fertigungstechnologien bei Boysen erfahren. Darüber hinaus zeigte Rolf Geisel auf, mit welchen Schwerpunktthemen sich die Unternehmensgruppe breiter für die Zukunft aufstellt – beispielsweise mit neuen Aktivitäten im Bereich der Energietechnik und dem damit verbundenen Bau eines Entwicklungszentrums für Wasserstoff in Simmersfeld. (pm/gel)


Die Stiftungsgründer Elisabeth Boysen und Boysen-Geschäftsführer Rolf Geisel (links) mit Unternehmensgründer Friedrich Boysen. ©Boysen/Collage_GerdLache

Zweitgrößte Stiftung im Land

Aufgrund einer 1996 geschlossenen Vereinbarung mit dem Regierungspräsidium Stuttgart fördert die gemeinnützige Friedrich und Elisabeth Boysen-Stiftung Wissenschaft und Forschung, insbesondere auf dem Gebiet des Umweltschutzes und hier speziell auf den Gebieten der Abgasreinigung und Schalldämpfung.

Mit einer jährlichen Fördersumme von bis zu 1,5 Millionen Euro unterstützt sie zahlreiche Forschungsthemen an der Universität Stuttgart, der Technischen Universität Dresden und des Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Auch vergibt die Stiftung jährlich Preise für herausragende Studien- und Doktorarbeiten.

Im Jahr 2021 wurden insgesamt 23 Promotionsprojekte und ein Graduiertenkolleg in Dresden mit weiteren 9 Förderprojekten unterstützt.. In Bezug auf die gemeinnützigen Aufwendungen ist sie die zweitgrößte Stiftung in Baden- Württemberg.

Der Stifter Friedrich August Boysen war ein Luftschiff-Fahringenieur, der vor fast 100 Jahren den Grundstein einer beispiellosen Erfolgsgeschichte legte und damit zum Wegbereiter der modernen Schalldämpfertechnologie wurde.

Sein erstes Unternehmen gründete Friedrich Boysen im Jahr 1921 in Leipzig.  Mit dem Ende des 2. Weltkriegs wagte er in Stuttgart den Neuanfang. Einige Jahre später folgte die Firmenverlagerung in den Nordschwarzwald nach Altensteig, wo heute noch der Stammsitz des Unternehmens ist.

Elisabeth Boysen sah sich in der Verpflichtung, das Lebenswerk ihres Mannes fortzuführen. Unterstützung dafür bekam sie von Rolf Geisel, der 1985 von ihr in die Geschäftsführung berufen wurde und seit 2006 als alleiniger Geschäftsführer verantwortlich zeichnet.

1996 wurde das Unternehmen in eine gemeinnützige Stiftung überführt. In diesem Zuge wurde die Stiftung mit einem Stiftungskapital, unter anderem mit Unternehmensanteilen, ausgestattet. Seither fördert die Friedrich und Elisabeth Boysen-Stiftung Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Umwelttechnik mit einer jährlichen Fördersumme von bis zu einer Million Euro. (pm/gel)


©Boysen

Boysen ist

… nach eigenen Angaben Spezialist für Abgastechnik. An weltweit 25 Standorten entwickeln und fertigen rund 5.300 Mitarbeitende Abgaskrümmer, Katalysatoren, Partikelfilter, Schalldämpfer, Endrohrblenden und komplette Abgassysteme für Automobile, Nutzfahrzeuge und Off-Highway-Anwendungen.

Darüber hinaus beschäftigt sich das Unternehmen mit der fortschreitenden Digitalisierung seiner Geschäftsprozesse, mit Produkttransfers – von der Abgastechnik hin zu alternativen Antrieben – sowie mit Neuentwicklungen in den Bereichen Energie- und Umwelttechnik.

Unter anderem fertigt Boysen seit Anfang 2021 Strukturbauteile für E-Fahrzeuge und treibt die Entwicklung von Batteriegehäusen und Kraftstofftanks aus Edelstahl für Hybridfahrzeuge voran.

Weitere wichtige Bausteine der Zukunftsstrategie von Boysen sind den Angaen zufolge die Herstellung von zukunftsfähigen Energiespeichern und Brennstoffzellen sowie die energiesparende Herstellung von Wasserstoff.

In diesem Zusammenhang ist Boysen auch als Partnerunternehmen in den landesweiten Forschungskooperationen „Brennstoffzelle BW“ und „Elektromobilität Süd-West“ vertreten. (pm/gel)

©Boysen/Screenshot_GerdLache

https://boysen-online.de/

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