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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Die digitale Gelddruck-Maschine für Influencer läuft nicht ewig

Mit Klicks, Werbung und eigenen Produkten verdienen manche Influencer sechsstellige Gehälter im Jahr. Vor allem junge Menschen nehmen diese Tätigkeit zunehmend als normalen Beruf wahr. Doch der Markt ist gesättigt. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Die Chancen, als Influencer sechsstellige Gehälter und mehr zu verdienen, werden geringer. Der Markt ist gesättigt. ©Stux/Composing:GerdLache

10.12.2022 | pm/gel

Auf Plattformen wie Instagram, YouTube und TikTok scheinen Influencer derzeit wie Pilze aus dem Boden zu schießen. Das Geschäftsmodell: Auf digitalen Plattformen verwandeln sie die Aufmerksamkeit ihrer Follower in Geld. Mit Werbepartnerschaften, Klicks und eigenen Produkten verdienen sie teilweise Millionen – der Markt scheint dabei niemals gesättigt zu sein.

Aufmerksamkeit ist aber keine unendliche Ressource. Denn die Anzahl der Menschen, die eine Person wahrnehmen und mit denen sie interagieren kann, ist begrenzt. Das gilt auch für Influencer, die ihre Follower teilweise wie Freunde im Alltag begleiten. Mit höchstens 150 Menschen kann eine Person Studien zufolge in regelmäßigem Kontakt bleiben. Verwendet man diese Zahl für den deutschen Influencer-Markt, zeigen sich die Grenzen des Wachstums.

©IW/Composing:GerdLache

Im Influencer-Olymp ist nicht für jeden Platz

Nicht jeder Influencer kann von seiner Arbeit in sozialen Medien leben. Erst ab einer Followerzahl von mindestens 20.000, eher noch 100.000, kann man davon ausgehen, dass ein Influencer damit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Gäbe es im deutschen Markt nur mittelgroße Influencer mit 20.000 Followern, würde – unter Berücksichtigung der 150er-Regel – die Aufmerksamkeit der deutschen Internetnutzer ausreichen, um 543.000 Influencer im Markt zu halten. Bereits jetzt verdienen laut Umfragen allein 500.000 Menschen der Generation Z ihren Lebensunterhalt als Influencer. Hinzu kommen noch Influencer anderer Generationen, und Influencer aus dem Ausland – unter diesen Annahmen dürfte der Markt als gesättigt angesehen werden.

Eine Influencer-Karriere ist unsicher

Gleichzeitig ist die Branche in Bewegung: Neue Influencer gewinnen Follower, ältere verlieren sie, oder zumindest ihre Aufmerksamkeit. Eine längere Karriere als Influencer bestreiten zu können, ist nur den wenigsten vergönnt. Aber: Influencer sind nur ein Teil der Wertschöpfungskette. Unternehmen, die Influencer monetarisieren, ihnen eine Plattform bieten oder an Audio- und Videoinhalten mitarbeiten, sind Teil eines wachsenden Marktes. „Junge Menschen, die sich für eine Karriere als Influencer interessieren, sollten sich bei der Berufswahl eher an den angrenzenden Bereichen wie der IT-Branche orientieren“, rät IW-Digitalisierungsexpertin Barbara Engels.

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