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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Amazon Pforzheim (STR1)

Seit 2012 betreibt Amazon ein Logistikzentrum in Pforzheim und hat sich damit zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor der Region entwickelt. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.400 Mitarbeitende aus 79 Nationen, darunter Festangestellte und saisonale Aushilfskräfte. In der Hochsaison verstärken zusätzliche Arbeitskräfte das Team. Als einziges Amazon-Logistikzentrum in Baden-Württemberg und eines von 23 in Deutschland hat der Standort in Pforzheim nicht nur logistische Bedeutung, sondern spielt auch eine zentrale Rolle in der persönlichen und beruflichen Entwicklung vieler Menschen.
Das Amazon Logistikzentrum in Pforzheim – ein Ort, an dem täglich neue Karrieremöglichkeiten erwachen und Menschen ihre Chancen ergreifen Foto: Amazon Pforzheim

20.03.2025

von Tanja Meckler

In den riesigen Hallen von Amazon Pforzheim sind nicht nur Millionen von Produkten gelagert – von Heißluftfritteusen bis hin zu Spielzeugsets – sondern auch unzählige Geschichten von Veränderung, Wachstum und Chancen. Nicht nur Maschinen und Prozesse schreiben Geschichten, sondern die Menschen, die jeden Tag gemeinsam dafür sorgen, dass die zigtausend Bestellungen rechtzeitig beim Kunden ankommen.

Logistik in XXL: Das Hochregallager von Amazon in Pforzheim. Auf 110.000 Quadratmetern laufen Warenströme wie ein Uhrwerk: annehmen, einlagern, kommissionieren, verpacken. Jedes Produkt hat seinen digitalen Lagerplatz, bevor es die Reise zu einem Sortierzentrum antritt. Endkunden werden aus Pforzheim nicht beliefert. Rund 400 Spezialstapler sind hier täglich im Einsatz.

Ein Neuanfang in Pforzheim: Tsvetelina Nikolova’s Weg von der Versandmitarbeiterin zur Abteilungsleiterin

Es ist noch früh am Morgen, als Tsvetelina Nikolova ihren Arbeitstag bei Amazon in Pforzheim beginnt. Schon vor dem offiziellen Schichtbeginn ist sie da, um sich auf die anstehenden Aufgaben vorzubereiten. Der Name „Tsvetelina“, der auf Deutsch „Blume“ bedeutet, könnte passender nicht sein für eine Frau, die in einem fremden Land zunächst Wurzeln geschlagen und dann aufgeblüht ist.

Tsvetelina Nikolova – Area Manager (Abteilungsleiterin) im Bereich Flow. Hat 2015 als Versandmitarbeiterin angefangen. Von ihren Kollegen wird sie hier liebevoll „Tsveti“ genannt.

Als Nikolova 2015 nach Deutschland kam, hinterließ sie vieles in Bulgarien – ihre Familie und ihr kleines Kind. „In Bulgarien war ich zehn Jahre lang Steuerberaterin, aber die wirtschaftliche Situation war schwierig. Mein Mann und ich haben entschieden, dass ich nach Deutschland gehe. Ich hatte Bekannte, die mir von Amazon erzählten, und so begann ich hier als Versandmitarbeiterin“, erzählt sie. Der Anfang war alles andere als einfach. Sie konnte kein Deutsch, nur Englisch, und musste ihr kleines Kind zurücklassen. Insbesondere ihr damaliger Manager, der sie in dieser Zeit auf Englisch betreute, war ihr anfangs eine große Stütze. „Er hat mir nicht nur bei den beruflichen Aufgaben geholfen, sondern mir auch ermöglicht, mit meiner Familie zu telefonieren – auf menschlicher Ebene war das eine enorme Unterstützung“, erinnert sich Tsvetelina Nikolova.

Tsvetelina Nikolova will andere Menschen bei Amazon unterstützen. Ihr Wissen teilt sie gerne.

Heute leitet Tsvetelina Nikolova zwei Abteilungen bei Amazon Pforzheim. „Wir sind dafür verantwortlich, dass die Bestellungen pünktlich rausgeschickt werden“, erklärt sie. Das bedeutet, die komplexen logistischen Abläufe zu überwachen, Personal zu koordinieren und sicherzustellen, dass jede Bestellung rechtzeitig das Lager verlässt. Es ist eine hohe Verantwortung, die Organisationstalent und Weitblick erfordert. „Wir müssen immer die Balance halten, wenn wir die verlieren, ist es schlecht. Aber wir arbeiten hier lange genug und sind Profis.“ Was vor zehn Jahren als ein mutiger Schritt in ein unbekanntes Land begann, ist heute eine Erfolgsgeschichte – und ihre Familie ist mittlerweile nachgezogen. Ihre Tochter besucht das Gymnasium, und ihr Mann arbeitet als Teamleiter bei Amazon. „Es ist fast wie ein zweites Zuhause für mich“, sagt sie stolz. „Wenn ich um 4 Uhr morgens aufstehe, ist das nicht schwer. Ich weiß, dass ich hier einen Unterschied mache.“

Videostatement:

Christian Breiner: Vom Abteilungsleiter zum Standortleiter – eine Geschichte von Veränderung und Verantwortung

Christian Breiner, Standortleiter von Amazon Pforzheim, ist ein weiteres Beispiel für die Karrieremöglichkeiten, die das Unternehmen bietet. Als Abteilungsleiter begann seine Reise hier, heute führt er das gesamte Logistikzentrum. „Jeder Tag hier ist anders“, sagt Breiner. „Die Arbeit ist immer herausfordernd, aber wir erzielen gemeinsam tolle Ergebnisse und gestalten etwas Großes.“

Nach seinem Studium als Wirtschaftsingenieur am Karlsruher Institut für Technologie startete Christian Breiner 2013 als Nachwuchsführungskraft bei Amazon in Pforzheim. Seit 2023 ist er Geschäftsführer der Amazon Pforzheim GmbH – eine Aufgabe, die ihn „mit einer Mischung aus Stolz und Demut“ erfüllt.

Christian Breiner ist überzeugt, dass der Erfolg des Standorts nicht nur auf effizienten Logistikprozessen beruht, sondern auf einer Unternehmenskultur, die Talente fördert. „Bei uns geht es nicht darum, woher jemand kommt, sondern was er leisten kann“, erklärt der Standortleiter. „Jeder hat hier die Chance, sich weiterzuentwickeln und sein Potenzial auszuschöpfen.“

Die Kultur der Chancengleichheit ist für Breiner ein zentrales Anliegen. Er selbst hat, wie viele seiner Mitarbeitenden, Elternzeit genommen. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wertvoll diese Zeit ist“, sagt er. Amazon vergibt Beförderungen ausschließlich auf Grundlage der Leistung, unabhängig von privaten Umständen. „Es ist für uns selbstverständlich, dass jeder die Chance erhält, sich aufgrund seiner Leistung weiterzuentwickeln“, so Breiner.

Amazon Logistikzentren sind nach dem nächstgelegenen internationalen Flughafen benannt. Wenn auf dem gelieferten Päckchen die Bezeichnung STR1 zu finden ist, dann haben es die Mitarbeiter des Amazon Logistikzentrums in Pforzheim gepackt.

Vom ersten Tag an Teil des Systems

In der hauseigenen Fahrschule gibt Fatma Demirbilek unter anderem Kurse und nimmt auch Prüfungen ab.

Pforzheim, 2013: Fatma Demirbilek betritt die riesigen Hallen von Amazon. Ihr Einstieg in das Logistikzentrum der Online-Handelsplattform war ursprünglich als vorübergehende Lösung gedacht – eine Möglichkeit, eine Zeit lang zu jobben. Sie hatte in der Vergangenheit immer wieder Schwierigkeiten, eine feste Stelle zu finden, und das, obwohl sie ein abgeschlossenes Studium im Bereich Gesundheitsökonomie vorweisen konnte. Ihr Kopftuch schien in anderen Unternehmen oft auf Ablehnung zu stoßen.

„Mein Kopftuch ist hier total willkommen. Ich habe in anderen Betrieben schon das Problem gehabt, dass es nicht so anerkannt wird, aber bei Amazon ist jeder willkommen, ob es jetzt ein Kopftuch ist oder ein Turban oder was ganz anderes“, sagt Demirbilek heute. Die riesige Logistiklandschaft bei Amazon Pforzheim ist beeindruckend – eine gut geölte Maschine, die täglich Tausende von Bestellungen bearbeitet. Doch hinter den schnellen Abläufen steckt viel mehr als nur Technologie und Infrastruktur. Menschen wie Fatma Demirbilek sind entscheidend dafür verantwortlich, dass das System funktioniert. „Ich war anfangs in der Wareneinlagerung und dann in der Qualitätssicherung tätig. Heute bin ich für die Schulung neuer Mitarbeiter zuständig, und das umfasst mehr, als man sich vielleicht vorstellt“, erklärt sie.

Besonders die Ausbildung der Staplerfahrer hat es ihr angetan. Diese müssen nicht nur einen Gabelstapler bedienen, sondern bis zu sieben Meter in die Höhe fahren, um Produkte aus den Regalen zu holen oder einzulagern. Im sogenannten „FFZ-Bereich“ – einem speziellen Trainingsbereich, der hauseigenen Fahrschule – wird das Staplerfahren in einer authentischen Umgebung geübt. Sicherheit steht dabei an oberster Stelle. Ohne Helm und Sicherheitsgurt geht hier nichts.

Staplerfahren? Gar nicht so schwer! Fatma Demirbilek dachte anfangs, es wäre eine echte Herausforderung – heute gibt sie selbst Schulungen. Notfalls auch mit Händen und Füßen, denn für sie zählt nur eins: Jeder soll mitkommen!

Multikulti und Inklusion – Ein Selbstverständnis

„Bei uns im Team ist es richtig multikulturell. Wir haben Mitarbeiter aus aller Welt, und es funktioniert trotzdem hervorragend“, sagt Fatma Demirbilek. Sie selbst hilft den internationalen Kollegen dabei, sich sprachlich zurechtzufinden und sorgt dafür, dass alle Schulungen verständlich sind – auch für diejenigen, die kaum Deutsch sprechen. „Wir haben sogar eine App, mit der man sich in verschiedenen Sprachen verständigen kann.“

Bei Amazon in Pforzheim arbeiten Menschen aus 79 Nationen – inklusive Kolleginnen und Kollegen mit Beeinträchtigungen. Jede Schicht startet mit einem kurzen Meeting.

Inklusion ist für Fatma mehr als nur ein Schlagwort. Besonders stolz ist sie auf die Integration gehörloser Mitarbeiter. Amazon bietet spezielle Schulungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen an, und bei Bedarf werden externe Gebärdensprachdolmetscher hinzugezogen. „Es ist schön zu sehen, wie auch Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, erfolgreich in unser Team integriert werden“, erklärt sie.Fatma Demirbilek hat eine kleine Tochter. Beruf und Familie zu vereinbaren ist für sie essenziell. „Ich kann meine Arbeitszeiten flexibel gestalten. Nach der Schicht hole ich meine Tochter aus der Kita. Es funktioniert sehr gut, weil wir im Team immer offen kommunizieren können“, sagt sie.

„Ich kann jedem nur empfehlen, einmal in unser Lager zu kommen und sich alles anzuschauen. Es ist riesig, mehr als 15 Fußballfelder groß. Bei uns gibt es so viele verschiedene Prozesse – da ist für jeden etwas dabei“, sagt Fatma Demirbilek. Sie selbst blickt optimistisch in die Zukunft. „Es gibt immer noch viele Möglichkeiten, weiterzukommen“, sagt sie.

Videostatement:

Vom Bodensee in die Verantwortung: Johannes Passewaldt und die Sicherheit der Mitarbeitenden

Johannes Passewaldt wusste früh, dass er mehr wollte als nur einen klassischen Bürojob. Für sein duales Studium an der DHBW Karlsruhe zog es ihn vom Bodensee zu Amazon nach Pforzheim. Arbeitssicherheit – das klang für ihn nach Verantwortung, nach direktem Einfluss auf das Wohl Anderer. Heute sorgt er als dualer Student bei Amazon in Pforzheim dafür, dass die Mitarbeitenden am Ende ihres Arbeitstages sicher und gesund nach Hause gehen. Routine? Gibt es nicht.

Sicherheit im Blick: Johannes Passewaldt sorgt, als dualer Student, für Schutz am Arbeitsplatz.

„Jeder Tag bringt neue Herausforderungen“, erzählt Passewaldt. Mal geht es um Gefährdungsbeurteilungen, mal um Betriebsanweisungen. Aber das Wichtigste ist für ihn der direkte Kontakt mit den Menschen. „Man braucht Fingerspitzengefühl, um zu verstehen, was sie bewegt. Es reicht nicht, Regeln aufzustellen – man muss die Leute mitnehmen.“ Seine Erwartungen an Amazon waren anfangs verhalten. Doch die Realität überraschte ihn positiv. „Ich habe extrem viel Unterstützung erfahren, besonders bei organisatorischen Hürden im Studium. Das Unternehmen hat mir immer proaktiv Hilfe angeboten.“

Was ihn antreibt? „Jeden Tag einen sichereren Arbeitsplatz schaffen. Wir haben die Möglichkeit, für tausende Menschen eine Umgebung zu gestalten, in der sie ohne Angst arbeiten können. Das gibt mir ein gutes Gefühl.“

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Rachid Labyad: Vom Packer zum Teamleiter – eine Geschichte, wie sie nur Amazon schreibt

Rachid Labyad kam 2013 der Liebe wegen aus Marokko nach Deutschland. Nur drei Monate nach seiner Ankunft bekam er eine Stelle bei Amazon – als Packer. Ein Job, der für viele nur eine Zwischenlösung ist. Für ihn wurde er zum Sprungbrett.

Rachid Labyad, Teamleiter in der Pack-Abteilung. Er ist bereits seit 2013 am Standort.

Sein Arbeitstag beginnt mit einem Blick auf die Tagesziele. Wie viele Pakete müssen heute raus? Seine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass der Ablauf reibungslos funktioniert. „Jedes Paket hat eine Geschichte“, erklärt er. „Vielleicht ist es ein Geburtstagsgeschenk für ein Kind. Wir dürfen keine Fehler machen.“

Rachid Labyad sorgt dafür, dass an der Packstation alles rundläuft – und packt selbst mit an. Seine Freude an der Arbeit ist ansteckend. Er selbst kennt hier jeden Handgriff und hilft gerne weiter. Die Freude an der Arbeit ist ihm anzusehen.

In seiner Freizeit brachte er sich die Gebärdensprache bei – mit YouTube-Tutorials. „Wir haben gehörlose Kolleginnen und Kollegen, und ich wollte, dass sie sich nicht ausgeschlossen fühlen. Wir sind ein Team, und das bedeutet, dass wir uns alle verstehen sollten.“ Heute übersetzt er bei Meetings und sorgt dafür, dass wirklich jeder im Team eingebunden ist.

Nach zwölf Jahren ist Amazon für ihn mehr als ein Arbeitgeber. „Es ist wie ein Zug, der weiterfährt. Ich bin eingestiegen und habe nie daran gedacht auszusteigen. Ich habe hier so viel gelernt und so viele Menschen kennengelernt – das gibt mir jeden Tag Motivation.“

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Wer will, der kann – Chancen für alle

Für ungelernte Tätigkeiten liegt der Einstiegslohn bei 15 Euro brutto pro Stunde – mit regelmäßigen Erhöhungen nach 12 und 24 Monaten. Ein besonderer Vorteil sind die vielfältigen Weiterbildungsangebote: von Sprachkursen bis zum Lkw-Führerschein. Amazon übernimmt 95 Prozent der Kosten, bis zu 8.000 Euro innerhalb von vier Jahren – ganz ohne Verpflichtung zur Rückzahlung.

Amazon in Pforzheim ist kein Ort für Stillstand. Prozesse verändern sich ständig, Entscheidungen müssen schnell getroffen werden. Wer mitzieht, kann sich weiterentwickeln, Verantwortung übernehmen und eigene Grenzen verschieben. Johannes, Fatma, Tsvetelina und Rachid zeigen, dass Erfolg bei Amazon nicht von der Herkunft oder Qualifikation abhängt – sondern vom eigenen Antrieb.

Für manche ist es nur ein Job. Für andere der Start in eine Zukunft, die sie sich nie hätten träumen lassen.

Fotos & Videostatements: Sandra Gallian

Adresse

Amazon Pforzheim GmbH
Im Buchbusch
75177 Pforzheim
Tel.: +49 7231 42900

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