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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Weihnachten jetzt schon im Fokus: Blick hinter die Kulissen von Gartencenter Streb

Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch hat in Begleitung von Oliver Reitz, Direktor des städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) sowie Markus Epple, Geschäftsbereichsleiter der WSP-Wirtschaftsförderung das Gespräch mit Andreas Streb gesucht.
Im Gartencenter Streb hat Andreas Streb (rechts) Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch (zweiter vr.) sowie Oliver Reitz, Direktor des städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) und Markus Epple, Geschäftsbereichsleiter der WSP-Wirtschaftsförderung empfangen. Foto: Tilo Keller

24.07.2023

von Claudia Keller

Von Vogelgezwitscher und Blütenduft sind die Gäste im Gartencenter Streb in der Kieselbronner Straße 43 empfangen worden. Bei einer Führung durch den Betrieb lernten Oberbürgermeister Peter Boch, Oliver Reitz und Markus Epple die Geschichte des Familienunternehmens kennen. „Der Betrieb wurde im Jahr 1970 von einer Großsachsenheimer Baumschule gegründet, als Gartencenter Jakob und Ludwig KG“, sagte er. Familie Streb, die ursprünglich aus Wien stammte, sei schon seit 100 Jahren in Pforzheim und habe hier eine Gärtnerei gegründet. Damit waren sie auch Zulieferer des Gartencenters in der Kieselbronner Straße, das sie im Jahr 1998 schließlich übernahmen. „Mein Vater ist Zierpflanzengärtner, ich habe Wirtschaftsingenieur studiert“, erklärte Streb. „Eigentlich wollte ich nicht in den Bereich Gartenbau, habe mir aber ein Hintertürchen offengehalten, das ich dann auch genutzt habe.“

An Kundenbedürfnisse angepasst

Familie Streb verdoppelte den Verkaufsbereich im Jahr 2003 und ließ im Laufe der Jahre weitere Ergänzungen folgen. Die letzte große Baumaßnahme war im Jahr 2017, mit der die Verkaufsfläche auf aktuell 13.000 Quadratmetern angewachsen ist. Damals wurde auch das Ladenbaukonzept angepasst, das dem Gartencenter heute sein typisches Erscheinungsbild gibt. Hierzu berichtete Streb, dass das Unternehmen einer Einkaufskooperation angehört, genauer der Untergruppe „grün erleben“ mit 80 Unternehmen. Streb sitzt im sechsköpfigen Fachbeirat dieser Kooperation.

Nach den meistverkauften Artikeln gefragt nannte der Unternehmer einen Anteil von 50 Prozent bei Balkonpflanzen. „Wir wachsen aber auch im „nichtlebend Sortiment“, stellte er fest. Ein großer Teil der Pflanzen stammt aus eigener Produktion, vor allem die Saisonpflanzen. Zu den aktuellen Trends zählte er insektenfreundliche Gärten sowie Pflanzen, die eine gewisse Trockenheit aushalten. Stark nachgefragt seien auch Bewässerungssysteme.

Reitz erkundigte sich nach dem durchschnittlichen Kassenbon, den Streb mit etwa 50 Euro bezifferte. Vergleichbare Betriebe lägen bei 40 Euro. „Das heißt aber auch für uns, dass Wachstum hier am Standort begrenzt ist“, sagte er. „Die Kundenzahlen stagnieren bei 220.000 Kunden im Jahr.“ Das sei aber in allen Branchen die Schwierigkeit. Mit Aktionen wie der „Ladies Night“ versuche sich das Gartencenter ins Gespräch zu bringen.

Nachwuchssorgen bei Mitarbeitern

Beim Personalbedarf zeigte sich Streb zumindest im Moment zufrieden. Er sah das Problem eher beim Nachwuchs. Derzeit hat das Unternehmen einen Auszubildenden, demnächst kommen zwei weitere zur Ausbildung als Kauffrau im Einzelhandel dazu. Um SchülerInnen Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu geben, ist das Gartencenter in den Sommerferien auch bei der Aktion „Offen für morgen“ dabei, bei der verschiedene Betriebe Einblicke in den Arbeitsalltag bieten. Streb machte allerdings auch darauf aufmerksam, dass in drei bis vier Jahren viele Leistungsträger der Baby-Boomer-Jahrgänge in Rente gehen, was auch das Gartencenter betreffen wird. Nach dem Spaziergang durch Reihen von üppigem Grün warfen die drei Besucher auch einen neugierigen Blick in das Lager mit 600 Paletten-Stellplätzen für Gartenmöbel, Grills und Dekorationsartikel. „Nächste Woche kommt die erste Lieferung für Weihnachten“, sagte Streb und wies auf die lange Vorlaufzeit in der Planung hin. „Meine Einkäufer waren jetzt unterwegs für den Sommer im nächsten Jahr.“

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