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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Teilhabe ganz einfach - mithilfe des ESF

Hilfe in Problemlagen oder in besonderen Lebenssituationen - genau das möchte der ESF erreichen. Was dahinter steckt und für wen es gedacht ist, lesen Sie hier.
Das Foto zeigt Katharina Parafieva (links) und Andreea Matache ( rechts), Teilnehmende der ESF-Maßnahme „Türen öffnen -Vorbereitung auf eine Teilzeitausbildung“ Förderband e.V. Mannheim. Bildquelle: Gabriela Crisand

31. 05. 2023

"Hier sollen insbesondere Maßnahmen gefördert werden, die in Ergänzung zu schulischen Angeboten und Angeboten der Jugendhilfe dazu beitragen, schulpflichtige junge Menschen an Regelsysteme der Schule heranzuführen und sie so zu integrieren, dass sie einen regulären Schulabschluss erreichen können."
Carolin Bison

Von Jennifer Warzecha

Wie kann man Menschen dabei unterstützen, dass sie sich besser im Berufsalltag zurechtfinden, gerade denjenigen, die besonders von Armut und Ausgrenzung bedroht sind? Das ist der Kerngedanke des ESF. Die Abkürzung steht für den Europäischen Sozialfonds Plus. Dieser soll den sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalt in Europa fördern.

Mit dem Europäischen Sozialfonds Plus möchte man zur „Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und der Teilhabechance von Menschen, die besonders von Armut und Ausgrenzung bedroht sind“ beitragen. So steht es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Was bedeutet das konkret? Wie wird das festgestellt, berechnet oder ausgewertet? Ab wann ist man arm? Oder ausgegrenzt? Carolin Bison, Pressereferentin bei der Stadt Mannheim im Dezernat für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur, antwortet: „Es gibt ein von der EU-Kommission genehmigtes Programm für Baden-Württemberg, in dem die Zielgruppen etc. genau genannt sind und auf dem die regionalen Strategien der ESF-Arbeitskreise aufbauen. Zu finden ist es auf dieser Webseite: https://www.esf-bw.de/esf/fileadmin/user_upload/DOWNLOAD_CENTER_2021-2027/Allgemeine_Informationen/Vorgaben_und_Unterlagen/Programm_ESF_Plus_BW_2021-2027_final.pdf. Bei dieser Zielgruppe des ESF handelt es sich hauptsächlich um langzeitarbeitslose Menschen im SGB II-Bezug, z. B.: Langzeitarbeitslose mit besonderen Vermittlungshemmnissen sowie weitere potenziell benachteiligte Zielgruppen mit oft multiplen Problemlagen, auch außerhalb des
Leistungsbezugs, Erziehende in Bedarfsgemeinschaften, Menschen mit Behinderungen und psychischen Handicaps; Frauen, insbesondere mit Gewalterfahrungen und Frauen aus Osteuropa, die in Baden-Württemberg als Prostituierte tätig sind. Die Teilnehmer/innen werden in Absprache z. B. mit dem Jobcenter in die ESF-Maßnahmen vermittelt.“

Ausbildung verbessern

Mit der Maßnahme soll vermieden werden, dass man die Schule abbricht und sie soll zu einer „Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit“ beitragen. Wie soll ersteres konkret vermieden werden? „Hier sollen insbesondere Maßnahmen gefördert werden, die in Ergänzung zu schulischen Angeboten und Angeboten der Jugendhilfe dazu beitragen, schulpflichtige junge Menschen an Regelsysteme der Schule heranzuführen und sie so zu integrieren, dass sie einen regulären Schulabschluss erreichen können. Oftmals wird hierfür eine individuelle und auch längerfristig angelegte sozialpädagogische Begleitung – unter Berücksichtigung der ethnischen, sozialen und kulturellen Mehrfachzugehörigkeit– erforderlich sein, sodass das familiäre Umfeld und die lebensweltlichen Bezüge der jungen Menschen berücksichtigt werden.“

Wie genau soll die Fähigkeit zur Ausbildung verbessert werden; was bedeutet der Begriff „Ausbildungsfähigkeit“ konkret? Carolin Bison antwortet: „‚Ausbildungsfähigkeit‘ oder ‚Ausbildungsreife‘ beinhaltet: Schulische Basiskenntnisse (z.B. Rechtschreibung, mathematische Grundkenntnisse); Psychologische Leistungsmerkmale (z.B. Sprachbeherrschung, Befähigung zur Daueraufmerksamkeit); Physische Merkmale (altersgerechter Entwicklungsstand und gesundheitliche Voraussetzungen); Psychologische Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit (z.B. Zuverlässigkeit, Kritikfähigkeit) und Berufswahlreife (Selbsteinschätzungs- und Informationskompetenz). Maßnahmen sind zum Beispiel: Gezielte praxisorientierte Angebote (Praktika) der beruflichen Orientierung und Berufswegeplanung von Schüler/innen werden gefördert. Dazu kommen intensive Elternarbeit, aufsuchende Arbeit; geschlechtersensible Gestaltung der Berufsorientierung oder individuelles Coaching der Jugendlichen unter Einbeziehung ihres sozialen Umfelds (Empowerment). Ergänzt wird das durch die Förderung der digitalen Kompetenzen (im Hinblick auf Bewerbungsprozesse, Recherche etc.).“

Weitere Infos:

Fördergelder vom Europäischen Sozialfonds Plus | Mannheim.de

Europäischer Sozialfonds in Baden-Württemberg – Home ESF 2021 (esf-bw.de)

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