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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Simon Pierro: „iPad-Magier“ verbindet Magie mit KI

Ein Wirtschaftsingenieur aus Waldbronn begeistert ein Millionenpublikum in Amerika. Wie ist das möglich? Mit Zauberei? Tatsächlich ist es so! Mit Zauberei und Charme kombiniert Simon Pierro seine magischen Fähigkeiten mit den technischen Innovationen des digitalen Zeitalters. Mit neuartigen Illusionen wird das Unmögliche greifbar. Am Ende seiner Vorstellungen bleibt stets eine Frage im Raum stehen: „Wie hat er das bloß gemacht?“
Der iPad Zauberer Simon Pierro ist zweifacher Magier des Jahres. Foto: © Simon Pierro

03.04.2024

"Ich habe meine Begeisterung für Technologie und Liebe zur Magie zusammengebracht. Zuerst zauberte ich mit Fernsehgeräten, später dann mit iPads, Robotern, Hologrammen und eben nun auch mit KI."
Simon Pierro

Von Mirjam Müller

Noch bevor das iPad den Markt erobert hat, beschäftigte sich Simon Pierro mit den digitalen Möglichkeiten der Zauberei. Als er mit 15 Jahren von einem Hütchenspieler in Manhatten um 20 Dollar betrogen wurde, brachte er sich selbst die ersten Kartentricks bei und wurde bald Deutscher Meister als Zauberer. Seine Bühnenshow mit dem interaktiven Fernsehen präsentierte der mehrfach ausgezeichnete Magier bei der Fernsehsendung „Verstehen Sie Spaß?“. Er adaptierte diese einzigartige Vorstellung für das iPad und entwickelte sie weiter – damit war die iPad Magie geboren.

Literweise Bier aus dem Flatscreen zapfen? Für den Magier Simon Pierro kein Problem! Foto: hubraum / Reinaldo Coddou H.

Mit Leichtigkeit holt Simon Pierro vor dem Publikum Geldscheine aus seinem iPad, stibitzt daraus einem kleinen Jungen sein Softeis, lässt beim Tablet-Tennis die Grenzen zwischen virtueller und realer Gaming-Welt verschwimmen, „tätowiert“ sich in Sekundenschnelle „Mom“ auf den Unterarm und zapft im Münchner Hofbräuhaus vor ungläubig-staunenden Besuchern literweise Bier aus seinem Flatscreen. Im Rahmen seines Projekts Künstlerische Intelligenz ™ setzt sich Simon Pierro seit vielen Jahren mit Zukunftstechnologien auseinander und bindet diese innovativ in seine Shows ein. Mit dabei sind Roboter, Augmented Reality und lebensgroße Hologramme.

Simon Pierro mit Barbara Schöneberger in der Holobox bei „Verstehen Sie Spaß“. Foto: Patricia Neligan / Verstehen Sie Spaß

Selbst Hollywood wurde auf den gebürtigen Karlsruher aufmerksam. Es will was heißen, wenn die populäre US-Talkmasterin Ellen DeGeneres sprachlos wird – Pierro schaffte das. Mit einem einzigen erstaunten „WHAAAT?!“ reagierte sie ungläubig auf Simon Pierros „Selfie-Trick“, den er eigens für die Moderatorin zugeschnitten hatte. Tosender Applaus und zahlreiche Fernsehshows rund um den Globus folgten auf diesen Auftritt.

Simon Pierro überzeugt auch das Publikum in Hollywood: Hier bei der Ellen DeGeneres Show. Foto: Privat

Der diplomierte Wirtschaftsingenieur aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und renommierte Magier ist heute beliebter Gast bei Business Events. KI, für viele ein Buch mit sieben Siegeln, macht Pierro auf unterhaltsame Weise zugänglich.

WirtschaftsKRAFT konnte den viel beschäftigten iPad Magier für ein Interview gewinnen und durfte ihm ein paar Geheimnisse entlocken.  

WirtschaftsKRAFT: Herr Pierro, Sie sitzen in internationalen Shows dort, wo tags zuvor Hollywood-Größen wie George Clooney oder Brad Pitt gesessen haben. Wie fühlt sich das an?

Simon Pierro: Ich bin dankbar, dass ich weltweit so viel Aufmerksamkeit für meine Arbeit bekomme. Eine Plattform wie z.B. die Ellen DeGeneres Show (hier war ich zweimal zu Gast) oder die Today Show (Frühstücksfernsehen ist in USA die wahre Primetime) ist zudem Garant für Buchungen bei hochklassigen Firmenevents.

WirtschaftsKRAFT: Ihr neuestes Programm heißt „Magie mit KI“ – also Zauberkunst mit Künstlicher Intelligenz. Wie kamen Sie auf die Idee, Technologie in Ihre Kunststücke einzubinden?

Simon Pierro: Das KI steht hier in meinem Fall natürlich für Künstliche, aber auch für Künstlerische Intelligenz. Hierunter verstehe ich die Notwendigkeit eines spielerischen, kreativen Umgangs mit neuen Technologien. Und dieses Mantra begleitet mich schon seit meinem Studium zum Wirtschaftsingenieur mit damaligem Schwerpunkt auf Informatik. Ich habe dann meine Begeisterung für Technologie und Liebe zur Magie zusammengebracht. Zuerst zauberte ich mit Fernsehgeräten, später dann mit iPads, Robotern, Hologrammen und eben nun auch mit KI.

WirtschaftsKRAFT: Wann und wo entstehen die besten Ideen für neue magische Momente?

Simon Pierro: Da ich immer mit den neuesten Technologien zaubern möchte, kommt die Inspiration praktischerweise regelmäßig von außen. Wird eine neue Hardware auf den Markt gebracht, dann führt das zu einem kreativen Feuerwerk im Kopf.
Im Silicon Valley verbinde ich meine Auftritte häufig mit Meetings bei Tech-Konzernen, die mir dann sogar ihre Prototypen vorführen. Sie vertrauen mir, vielleicht weil sie wissen, dass ein Zauberer besonders gut Geheimnisse behalten kann.

WirtschaftsKRAFT: Welches Kunststück sorgt für die größte Begeisterung? Haben Sie einen Favoriten, den Sie immer wieder gerne präsentieren?

Simon Pierro: Ein Kunststück, welches auf keinen Fall in meiner Show fehlen darf, ist das „iPad Bier“: Hier befestige ich via Saugnapf einen Zapfhahn am Bildschirm, dieser füllt sich mit einer Animation und umgehend zapfe ich literweise echtes Bier aus dem Tablet. Darauf werde ich manchmal noch Jahre später angesprochen. 

WirtschaftsKRAFT: Ist auf der Bühne schon einmal etwas schief gelaufen?

Simon Pierro: Natürlich! Das ist schließlich der Beweis, dass ich zwar jede Menge Technologie und KI in meiner Show einsetze, aber dennoch ein Mensch bin. Es gibt aber einen großen Vorteil beim Zaubern: In der Regel ist man dem Zuschauer einen Schritt voraus und niemand weiß, was als Nächstes eigentlich passieren sollte. Einen Plan B zu haben empfiehlt sich natürlich auch außerhalb der Zauberei.

WirtschaftsKRAFT: Kennt Ihre Familie den Zauber hinter Ihren Tricks?

Simon Pierro: Meine Kinder sind drei Jahre alt und interessieren sich noch nicht so sehr für das Geheimnis hinter dem Trick. Hauptsache er ist lustig und passt in ihre Welt. In einer meiner ersten Zaubervorführungen mit dem  iPad vor über zehn Jahren habe ich Milch ins iPad gekippt, und diese ist dann einem Gesprächspartner via FaceTime über den Kopf gelaufen. Das finden sie immer klasse. Vermutlich würde es aber auch reichen, wenn ich jemandem in echt ein Glas Milch über den Kopf kippen würde.

WirtschaftsKRAFT: Welches Publikum macht Ihnen am meisten Freude? Gibt es nationale Unterschiede in den Reaktionen?

Simon Pierro: Ohne Frage reagiert ein amerikanisches Publikum enthusiastischer und asiatische Zuschauer erstaunter. Der Deutsche mag hier manchmal etwas zurückhaltender sein, was aber nicht zwangsläufig etwas über die Begeisterungsfähigkeit aussagt, sondern nur wie sich diese äußert. Mein Ziel ist es ohnehin, die Menschen, die mir ihre Zeit schenken, nachhaltig zu beeindrucken. 

WirtschaftsKRAFT: Gibt es eine spezielle Person, die Sie gerne einmal mit Ihrer Magie begeistern würden? Sie dürfen hierzu auch gerne durch die Zeit reisen.

Simon Pierro: Michelle und Barack Obama wären sicher ein tolles und herausforderndes Publikum. Und wenn Sie mir die Zeitreise anbieten, dann gerne vor zehn Jahren, dann hätte ich gleich im Weißen Haus auftreten können. Das wäre dann nicht nur eine persönliche Freude gewesen, sondern gleichzeitig ein toller Publicity Effekt. 

WirtschaftsKRAFT: Was oder wen würden Sie jetzt herbeizaubern, wenn alles möglich wäre?

Simon Pierro: Während ich diese Fragen beantworte, sitze ich in Barcelona am Pool vom Konferenz-Hotel, in dem ich gestern auftreten durfte. Also wenn ich könnte, würde ich meine Kids samt Schwimmflügeln herzaubern. Und ein Glas Milch. Und vielleicht noch die Obamas.

WirtschaftsKRAFT: Gibt es eine Illusion, die Ihnen vorschwebt, sich aber aktuell noch nicht umsetzen lässt?

Simon Pierro: Meine Aufgabe als „Digitaler Magier“ ist herauszufinden, was technologisch möglich ist und was nicht. Letzteres mache ich dann möglich. Insofern: ja, alles was ich morgen vorführe, ist heute noch nicht umsetzbar. Es bleibt also immer spannend.

WirtschaftsKRAFT: Vielen Dank für Ihre Zeit. Wir freuen uns auf viele weitere magische Ideen und Inspirationen, mit denen Sie uns überraschen! Und herzliche Grüße an die Obamas, falls das Herbeizaubern klappen sollte!

Erfahren Sie mehr über Simon Pierro unter:

https://simonpierro.de/

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