Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
13.06.2024
Billige China-Stromer sind nicht die Gefahr, zu der sie öffentlich oft gemacht werden. Umgekehrt ist China der wichtigste Markt für deutsche Autobauer. Mit der heutigen Entscheidung nimmt die EU-Kommission die Eskalation in Kauf und riskiert einen Handelskrieg. Der versprochene Schutz der Zölle ist überschaubar – die Gegenmaßnahmen könnten deutschen Herstellern massiv schaden. Handelskriege kennen nur Verlierer. Einer davon wird die deutsche Zulieferindustrie sein. Die Entscheidung der Kommission schadet der deutschen Industrie, Autokäufern, der freien Marktwirtschaft und dem Klima.
Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes wvib Schwarzwald AG
De baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut teilt diese Bedenken. In einem Statement am 12.06.2024 erklärte sie, dass Strafzölle das letzte Mittel sein sollten und warnte vor den negativen Auswirkungen möglicher chinesischer Gegenzölle. „Der regelbasierte Wettbewerb sollte im Vordergrund stehen. Strafzölle der EU auf chinesische E-Autos unter Berücksichtigung möglicher Gegenzölle Chinas auf hier produzierte und nach China exportierte Autos hätten das Potenzial, unsere Wirtschaft hart zu treffen. So wurden 2023 beispielsweise Kraftwagen und Kraftwagenteile im Volumen von 7,2 Milliarden Euro aus Baden-Württemberg nach China exportiert. Im Gegenzug wurden jedoch nur Kraftwagen und Kraftwagenteile im Volumen von 0,5 Milliarden Euro aus China nach Baden-Württemberg importiert“, so die Ministerin.
Laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unterstützen über 80 Prozent der befragten Firmen Strafzölle auf chinesische E-Autos zumindest teilweise, falls China tatsächlich unlautere Subventionen gewährt.
IW-Chinaexperte Jürgen Matthes betonte, dass die EU gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen müsse und die chinesische Subventionspolitik nicht tatenlos hinnehmen dürfe. Es gehe darum, faire Handelspraktiken durchzusetzen, um das Überleben vieler profitabler Firmen in Europa zu sichern.
pm/tm
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13.06.2024
Billige China-Stromer sind nicht die Gefahr, zu der sie öffentlich oft gemacht werden. Umgekehrt ist China der wichtigste Markt für deutsche Autobauer. Mit der heutigen Entscheidung nimmt die EU-Kommission die Eskalation in Kauf und riskiert einen Handelskrieg. Der versprochene Schutz der Zölle ist überschaubar – die Gegenmaßnahmen könnten deutschen Herstellern massiv schaden. Handelskriege kennen nur Verlierer. Einer davon wird die deutsche Zulieferindustrie sein. Die Entscheidung der Kommission schadet der deutschen Industrie, Autokäufern, der freien Marktwirtschaft und dem Klima.
Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes wvib Schwarzwald AG
De baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut teilt diese Bedenken. In einem Statement am 12.06.2024 erklärte sie, dass Strafzölle das letzte Mittel sein sollten und warnte vor den negativen Auswirkungen möglicher chinesischer Gegenzölle. „Der regelbasierte Wettbewerb sollte im Vordergrund stehen. Strafzölle der EU auf chinesische E-Autos unter Berücksichtigung möglicher Gegenzölle Chinas auf hier produzierte und nach China exportierte Autos hätten das Potenzial, unsere Wirtschaft hart zu treffen. So wurden 2023 beispielsweise Kraftwagen und Kraftwagenteile im Volumen von 7,2 Milliarden Euro aus Baden-Württemberg nach China exportiert. Im Gegenzug wurden jedoch nur Kraftwagen und Kraftwagenteile im Volumen von 0,5 Milliarden Euro aus China nach Baden-Württemberg importiert“, so die Ministerin.
Laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unterstützen über 80 Prozent der befragten Firmen Strafzölle auf chinesische E-Autos zumindest teilweise, falls China tatsächlich unlautere Subventionen gewährt.
IW-Chinaexperte Jürgen Matthes betonte, dass die EU gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen müsse und die chinesische Subventionspolitik nicht tatenlos hinnehmen dürfe. Es gehe darum, faire Handelspraktiken durchzusetzen, um das Überleben vieler profitabler Firmen in Europa zu sichern.
pm/tm
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