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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Geehrt: Heinrich-Blanc-Förderpreis feiert neue Preisträger

Nach der coronabedingten Zwangspause gab es in diesem Jahr doppelten Grund zum Feiern, denn mit den Gewinnern des Wettbewerbs 2021 hatten auch die Preisträger des Vorjahres am 12.10.2021 ihren großen Auftritt. Mit dabei auch Alexander Wirner von der Hochschule Pforzheim.
Die Vorstände der Heinrich-Blanc-Stiftung, Manuel Blanc und Frank Straub, sowie der Stiftungsrat Marc Stoffel überreichten gemeinsam mit Dr. Johannes Haupt, CEO der Blanc und Fischer Familienholding, die Auszeichnungen an die Preisträger: v. r. Manuel Blanc, Johannes Haupt, Marc Stoffel und Frank Straub. Foto: Blanco

Bereits seit 2007 verleiht die Heinrich-Blanc-Stiftung alljährlich ihren Förderpreis für herausragende Abschlussarbeiten. In Würdigung des Namensgebers, dem Gründer des Unternehmens Blanco und Mitbegründer von E.G.O. Blanc und Fischer in Oberderdingen, sollen sich diese durch innovative Herangehensweise und ökonomische Relevanz auszeichnen.

"Ich kann mir perspektivisch gut vorstellen, mit einem Industriepartner in die Weiterentwicklung zu gehen oder aber mich mit meiner Idee selbstständig zu machen".
Alexander Wirner, Preisträger Heinrich-Blanc-Förderpreis 2020

Nach der coronabedingten Zwangspause gab es in diesem Jahr doppelten Grund zum Feiern, denn mit den Gewinnern des Wettbewerbs 2021 hatten auch die Preisträger des Vorjahres ihren großen Auftritt.

Gewinner des mit 5.000 € dotierten Förderpreises 2020 ist Alexander Wirner von der Hochschule Pforzheim, Fachrichtung Maschinenbau Produktentwicklung. Mit seinem für einen Bürostuhl konzipierten System zur Körperhaltungsanalyse will er einen nachhaltigen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge in der Gesellschaft leisten.

AlexanderWirner: Der Maschinenbau-Absolvent Alexander Wirner ist für seine Bachelorthesis mit dem Heinrich-Blanc-Förderpreis ausgezeichnet worden. Foto: privat

Alexander Wirners Arbeit entstand in Kooperation mit dem Steinbeis-Forschungszentrum Simulation. Dessen Leiter, Maschinenbauingenieur Ruben Maier, der an der Fakultät für Technik auch im Laborbereich „Rechnerintegrierte Produktentwicklung“ lehrt, war zugleich Betreuer der Bachelorthesis. „Wir bearbeiten am Institut Fragestellungen aus der Industrie; auch Herrn Wirners Thema entstand auf Grundlage unseres Austausches mit einem Unternehmen, das das Sitzen auf dem Produktionsstuhl, also einem starren Montagearbeitsplatz, für seine Mitarbeiter optimieren wollte. Ein hervorragendes Beispiel für den Anwendungsbezug der Pforzheimer Lehre, unsere Nähe zur Industrie und die Verzahnung von Forschung und Lehre zwischen Hochschule und Instituten“, so Ruben Maier.

Die Auszeichnung seiner Thesis durch die Heinrich-Blanc-Stiftung sei ein Beleg für die gesellschaftliche, technische und wirtschaftliche Relevanz seines Themas, so Alexander Wirner. „Das Prototypensystem ermöglicht das Analysieren des Sitzverhaltens wie auch das Abgleichen ergonomischer Parameter mit einem individuellen Optimum. Dies ermöglicht die Ausgabe von Hinweisen zu einem gesünderen Sitzen. Damit kann auch spielerisch ein gesundes Sitzverhalten erlernt werden.“ Die Weiterentwicklung und technologische Optimierung dieses Feedbacks biete großes Potenzial: „Das entwickelte Gesamtproduktkonzept des Körperhaltungs-Analysesystems sieht unter anderem Druckbereichsmessungen auf der Sitzfläche sowie der Rückenlehne vor, die detaillierten Aufschluss über das Sitzverhalten als auch eine Aussage über die Krümmung des Rückens geben können. Ich kann mir perspektivisch gut vorstellen, mit einem Industriepartner in die Weiterentwicklung zu gehen oder aber mich mit meiner Idee selbstständig zu machen“, so der Preisträger, der aktuell ein Masterstudium absolviert sowie nach wie vor als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Steinbeis-Forschungszentrum Simulation der Hochschule Pforzheim tätig ist.

Der mit 2.500 € dotierte zweite Preis im Wettbewerb des vergangenen Jahres ging an Marcel Kehler, Absolvent der Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Karlsruhe. Das von ihm erarbeitete Finanzierungsmodell ist ein innovatives und hochflexibles Instrument, mit dem Finanzdienstleister kleine und mittelständische Unternehmen in der Umsetzung von Industrie 4.0 optimal begleiten können.

Mit einem richtungsweisenden Beitrag zum Erhalt bedrohter Vogelarten überzeugten die Hauptpreisträger des Wettbewerbs 2021. Raphael Huss und Thomas Bartman, beide Absolventen der Fakultät Maschinenbau und Mechatronik an der Hochschule Karlsruhe, entwickelten in ihren aufeinander aufbauenden Arbeiten ein integriertes Sensorsystem für künstliche Vogeleier, mit dem wertvolle Daten für eine erfolgreiche Brut in menschlicher Obhut gewonnen werden.


Der Papagei scheint nicht schlecht zu staunen – Raphael Huss (l.) mit dem Sensor-Ei und Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt Foto: Cäcilia Schallwig

Mit der Auszeichnung von zwei weiteren Arbeiten wurde der zweite Rang im Wettbewerb 2021 gleich doppelt vergeben. In Anerkennung ihrer ausgezeichneten Arbeiten überreichten die Vorstände der Heinrich-Blanc-Stiftung, Frank Straub und Manuel Blanc, einen Geldpreis von jeweils 2.500 € an die Vize-Preisträger. Jakob Immanuel Müller, Absolvent der Hochschule Karlsruhe Wirtschaft, erhielt die Auszeichnung für seine Arbeit zum Thema „Entdecken und Validieren von Geschäftsmodellen in kooperativen Projekten zwischen Start-Ups und dem deutschen Mittelstand.“ Dominik Lange und Benjamin Schäufele von der DHBW Karlsruhe punkteten mit der ersten interdisziplinären Studienarbeit des Instituts. Die Absolventen vereinten die Fachrichtungen Maschinenbau und Informationstechnik und entwickelten gemeinsam ein vollautomatisches Bewässerungssystem für Topfpflanzen.

Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung in Oberderdingen stellten die Hauptpreisträger ihre Arbeiten vor und erläuterten den zahlreichen Gästen die ersten Erfolge in der praktischen Umsetzung. Als Festredner sprach Prof. Dr. habil. Dirk Wentzel. Er referierte in seiner Keynote zum Thema „Die neue Angst vor der Inflation: Schreckgespenst oder statistischer Sondereffekt?“

pm/tm

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