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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Deutsche Wirtschaft muss einen Kraftakt hinlegen

Durch die Pandemie sind bisher 350 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung verloren gegangen, so das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Im ersten Quartal 2022 kostet Corona möglicherweise weitere 50 Milliarden Euro. Die Erholung wird Jahre dauern.
Die Verluste der vergangenen beiden Jahre durch Corona können dem Institut der deutschen Wirtschaft zufolge nur mit einem kräftigen Wachstum wett gemacht werden. ©Composing_GerdLache

24.01.2022

In den vergangenen zwei Jahren gaben die Deutschen 270 Milliarden Euro weniger für ihren Konsum aus – das sind rund 3.000 Euro pro Kopf. Außerdem investierten Unternehmen rund 60 Milliarden Euro weniger. Staatsausgaben und Exporte fingen die Wirtschaft im zweiten Jahr zumindest teilweise auf.

Zu Beginn der Pandemie führten die Lockdown-Maßnahmen zu Problemen bei Produktionsprozessen und störten Lieferungen im In- und Ausland. Hinzu kamen Kosten durch eingeschränkte Konsummöglichkeiten und vorsichtige Kunden.

Im zweiten Quartal 2020 sackte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) verglichen mit dem Vorjahr um elf Prozent ab. Im weiteren Verlauf der Pandemie sorgten zwischenzeitlich gesunkene Infektionszahlen immer wieder für Hoffnung auf eine dauerhafte Erholung. Die wurde jedoch durch erneute Infektionswellen getrübt.

©IW

Im zweiten Corona-Jahr waren Probleme bei Lieferketten entscheidend: Fehlende Bauteile machten besonders der Automobilindustrie zu schaffen, die Produktionslücke in der gesamten Industrie wuchs wieder auf siebeneinhalb Prozent an.

Obwohl Staatsausgaben und die Erholung im Außenhandel die Verluste abschwächten, wird es voraussichtlich auch in den kommenden Monaten zu Einbußen kommen. Allein im ersten Quartal 2022 könnte sich die Corona-Bilanz um weitere 50 Milliarden Euro verschlechtern.

Die neue Omikron-Variante gibt allerdings auch Grund zur Hoffnung, meint IW-Ökonom Michael Grömling: „Sollten wir in diesem Jahr in die endemische Phase eintreten, dürfte es wieder bergauf gehen. In den nächsten Jahren braucht es ein kräftiges Wachstum, um die bislang aufgelaufenen Einbußen wieder wettzumachen.“

Professor Dr. Michael Grömling ist Leiter der Forschungsgruppe Gesamtwirtschaftliche Analysen und Konjunktur beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW). ©IW

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

… ist ein arbeitgebernahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Es wird von Verbänden und Unternehmen der Wirtschaft finanziert und  beschäftigt sich mit Wirtschafts- und Sozialpolitik, dem Bildungssystem und dem Arbeitsmarkt. Hauptsitz ist Köln, Büros  befinden sich in Berlin und Brüssel. (iw/wiki/gel)

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