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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16+ mit Rafy Ahmed, Gründer und Designer von MOROTAI Sportswear

Rafy Ahmed hat eine beeindruckende Reise hinter sich. Von den bescheidenen Anfängen in seiner Heimat Pakistan bis hin zum erfolgreichen Unternehmertum in Deutschland stellt sich der Gründer und Designer von MOROTAI Sportswear immer wieder neuen Herausforderungen. Mit viel Talent und Professionalität überzeugte er auch die Jury von "Die Höhle der Löwen" und sicherte sich ein bedeutendes Investment.
Rafy Ahmed, Gründer und Designer von MOROTAI Sportswear. Foto: Arlinda Beqiri

23.02.2024

"Lasst uns gemeinsam für eine nachhaltigere, gerechtere Welt arbeiten, in der Empathie und Zusammenhalt über Grenzen hinweg das Fundament unseres Handelns bilden. Jeder Einzelne von uns hat die Macht, Veränderung zu bewirken."
Rafy Ahmed

Rafy Ahmed – Gründer und Designer von MOROTAI Sportswear

Rafy Ahmed, geboren am 16. März 1989 in Hyderabad, Pakistan, hat eine beeindruckende Reise hinter sich, die ihn von den bescheidenen Anfängen in seiner Heimat bis hin zu den Höhen des Unternehmertums in Deutschland geführt hat. Bereits im Alter von einem Jahr zog er mit seinen Eltern nach Deutschland, wo er ein Leben voller Herausforderungen und Triumphe führen sollte. Rafy lebt zusammen mit seiner Partnerin, die ebenfalls bei MOROTAI im Controlling tätig ist. Diese Partnerschaft stärkt nicht nur sein privates Glück, sondern auch das berufliche Umfeld, indem sie gemeinsame Ziele im Unternehmen verfolgen.

Rafy Ahmed hat seinen Traum zum Beruf gemacht. Foto: Arlinda Beqiri

Sport spielt eine zentrale Rolle in Rafys Leben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit verschiedenen Sportarten verliebte er sich mit 14 Jahren in Basketball, erwarb eine Trainerlizenz und blieb diesem Sport treu. Zusätzlich engagiert er sich 4-5 Mal pro Woche im Kraftsport in seinem eigenen Home-Gym und findet Ausgleich im Schwimmen und Radfahren.

Rafys schulische Laufbahn war von Rückschlägen geprägt; er musste mehrere Klassen wiederholen und verließ die Schule kurz vor dem Abitur. Erst mit 23 Jahren erlangte er das Abitur und begann ein Modestudium an der Hochschule Pforzheim. Aufgewachsen unter einfachen Verhältnissen und als ältester von vier Geschwistern, übernahm er früh Verantwortung und sorgte für sich selbst. Heute ist er der einzige Akademiker in seiner Familie und zusätzlich als Honorar-Dozent an der ISM Stuttgart tätig.

Die Marke „MOROTAI“ überzeugte die Jury von „Die Höhle der Löwen“. Foto: Tatsiana Tribunalova

Rafys Interesse für Unternehmertum erwachte früh während seines Studiums, was zur Gründung der Marke MOROTAI als Teil seiner Bachelorarbeit führte. Kurz darauf überzeugte er die Jury von „Die Höhle der Löwen“ und sicherte sich ein bedeutendes Investment. In seiner Freizeit widmet er sich der abstrakten Kunst, die er selbst malt, sowie seiner Leidenschaft für Sport und Design.

Als einer der wenigen Gründer, die bereits während ihres Studiums ein Unternehmen ins Leben riefen, hat Rafy Ahmed mit MOROTAI nicht nur eine Marke geschaffen, sondern auch eine Vision für die Zukunft. Er strebt die Internationalisierung von MOROTAI an und arbeitet eng mit Marketingagenturen und PR-Beratern zusammen, um dieses Ziel zu erreichen.

Rafy Ahmed strebt die Internationalisierung von „MOROTAI“ an. Foto: Tatsiana Tribunalova

1. Womit kann man Ihnen immer eine Freude bereiten?

Kleine, persönliche Gesten, die meine Interessen widerspiegeln, machen mir immer Freude.

2. Was ist Ihnen in Ihrer Karriere bisher besonders geglückt?

Das Gründen meines eigenen Unternehmens und die erfolgreiche Markteinführung eines Produkts, das echten Mehrwert bietet, zählen zu meinen größten Erfolgen.

3. Wie sieht ein ideales Wochenende für Sie aus?

Ein ideales Wochenende für mich beinhaltet Sport, qualitativ hochwertige Zeit mit der Familie und mindestens einen Tag nur für mich, an dem ich mich mit einem guten Film oder Buch entspannen und an Projekten arbeiten kann, für die ich während der Woche kaum Zeit finde.

4. Welche Ziele haben Sie sich (beruflich oder privat) für die nächsten Monate gesetzt?

Privat habe ich mir vorgenommen, mehr Länder zu bereisen und neue Kulturen zu entdecken. Beruflich liegt mein Fokus auf der Einführung unserer Marke MOROTAI auf dem US-Markt sowie in Japan, um unsere internationale Präsenz zu erweitern.

5. Was ist das Lustigste oder Verrückteste, das Ihnen je passiert ist?

Das Verrückteste in meinem Leben? Ehrlich gesagt, mein gesamter Werdegang fühlt sich wie eine Aneinanderreihung verrückter Ereignisse an. Von der Gründung von MOROTAI in meiner damaligen WG bis hin zum Überzeugen der Jury bei ‚Die Höhle der Löwen‘.

6. Welcher Ort ist für Sie der schönste der Welt?

Für mich ist der schönste Ort der Welt überall dort, wo ich mich wie zu Hause fühlen kann. Es ist weniger ein geografischer Ort als vielmehr das Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit, das ich empfinde, wenn ich von Menschen umgeben bin, die mir wichtig sind. Ob das nun in meinem eigenen Wohnzimmer ist, in einem gemütlichen Café irgendwo auf der Welt oder an einem ruhigen Ort in der Natur – solange ich dieses tiefe Gefühl von ‚Zuhause‘ spüren kann, ist es für mich der schönste Ort der Welt.

7. Wohin würden Sie reisen, wenn Sie eine Zeitmaschine hätten?

Wenn ich eine Zeitmaschine hätte, würde ich in die Zukunft reisen, um zu sehen, wie sich die Menschheit entwickelt hat und ob wir es geschafft haben, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Mich interessiert besonders, wie sich unsere Gesellschaft, Technologie und Umwelt verändert haben und ob wir einen Weg gefunden haben, in Harmonie miteinander und mit unserem Planeten zu leben. Es wäre faszinierend zu sehen, welche Fortschritte wir gemacht haben und wie diese die Welt zum Besseren verändert haben.

8. Welchen Song hören Sie immer wieder gerne?

Zum Aufstehen höre ich immer “nothing´s gonna hurt you baby” von Rebecca Ferguson.

9. Was sind Ihre Stärken / Schwächen?

Stärken:
– Ehrgeizig
– Menschenbegeisterer
– Kreativ
– Lösungsfinder

Schwächen:
– Ungeduldig
– Perfektionistisch
– Zu streng mit mir selbst

10. Was war der beste Ratschlag, den Sie jemals bekommen haben und warum?

Der beste Ratschlag, den ich jemals bekommen habe, war, dass man unabhängig von den Umständen und Voraussetzungen immer an seinen Träumen festhalten soll, denn jeder hat seine eigene Wahrheit über die Realität. Dieses Wissen hat mich immer darin bestärkt, an mich selbst zu glauben und meinen Weg zu gehen, auch wenn er manchmal steinig erschien. Es lehrte mich, dass meine Perspektive und meine Träume gültig und erreichbar sind, solange ich den Mut habe, ihnen treu zu bleiben.

11. Wie würde sich Ihr Leben verändern, wenn Sie aus finanzieller Sicht nicht mehr arbeiten müssten?

Wenn ich finanziell unabhängig wäre, würde sich mein Leben kaum ändern. Ich würde weiterhin meiner Leidenschaft nachgehen, da ich meine Arbeit als Chance zur ständigen Verbesserung sehe, nicht als Pflicht.

12. Welche 3-5 Werte sind Ihnen besonders wichtig?

1. Integrität
2. Leidenschaft
3. Resilienz
4. Innovation

13. Was darf in Ihrem Kühlschrank nicht fehlen?

Ein gutes Steak und Eier.

14. Welches Buch könnten Sie mehrmals lesen?

The Art of War von Tzu Sun.

15. Welche Erfindung ist für Sie die bedeutendste?

Das Internet.

16. Was müsste Ihrer Meinung nach dringend erfunden werden?

Ein Tool, das individuelle Talente mit globalen Herausforderungen verbindet, um positive Veränderungen zu bewirken. Es ist bedauerlich, dass viele Potenziale unentdeckt bleiben. Wir müssen Wege finden, diese verborgenen Talente zu erkennen und zu fördern, damit jeder die Möglichkeit hat, sein volles Potential zu entfalten und einen Beitrag zum Wohl der Gesellschaft zu leisten.

+ Mal angenommen, Sie könnten die ganze Welt erreichen:
Welche Botschaft(en) würden Sie den Menschen mitteilen?

Lasst uns gemeinsam für eine nachhaltigere, gerechtere Welt arbeiten, in der Empathie und Zusammenhalt über Grenzen hinweg das Fundament unseres Handelns bilden. Jeder Einzelne von uns hat die Macht, Veränderung zu bewirken.

Das Interview führte Tanja Meckler

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