Zitat Autor
Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

Newsletter Anmeldung

+ monatliche Erscheinung
+ aktuelle Themen und wichtige Termine
+ neue Unternehmensportraits und Unternehmensprofile
Datenverarbeitungshinweis*

16+ im Gespräch mit Janine Steeger, Journalistin, Moderatorin, Speakerin und Buchautorin

Im Interview mit WirtschaftsKRAFT sprach Janine Steeger über Gemeinsamkeiten von Homeoffice und Fernsehpult, beschissene Tage und warum sie ausschließlich nur in Hotels frühstückt.
Janine Steeger. Die ehemalige RTL Explosiv-Moderatorin, kümmert sich beruflich nur noch um Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Foto: Nadine Dilly

Janine Steeger ist Moderatorin und Speakerin zu allen Themen der Nachhaltigkeit, Initiatorin der Seite Futurewoman.de und Buchautorin. Jahrelang war sie das Gesicht von RTL Explosiv. Inzwischen widmet sie sich beruflich ausschließlich den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Der krasse Wandel der einstigen jetsettenden Fernsehmoderatorin hat viel mit der Fukushima-Katastrophe zu tun. Heute geht sie als „Green Janine“ ihren ganz eignen, nachhaltigen Weg. Dass es möglich ist dem Klimawandel auch mit einer guten Portion Humor zu begegnen und wie ihr eigener Weg aussieht, das alles beschreibt sie in ihrem Buch „Going green.“ Ihr neustes Werk, dass sie gemeinsam mit Autorin Ines Imdahl geschrieben hat, trägt den klangvollen Namen „Warum Frauen die Welt retten werden: und Männer dabei unerlässlich sind.“ Ines Imdahl ist Diplom-Psychologin. Seit mehr als 25 Jahren untersucht sie tiefenpsychologisch was Frauen bewegt. Die beiden Autorinnen sind sich einig, um die großen Aufgaben der Zukunft zu lösen, bedarf es weiblicher Eigenschaften. Denn Frauen fühlen, denken, handeln anders – anders ist nicht falsch, sondern eben auch wertvoll. Privat lebt Janine Steeger mit Mann und Kind in Köln.

"Mich treiben die vielen Menschen an, die wie ich davon überzeugt sind, dass eine bessere Zukunft möglich ist."
Janine Steeger

1.Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Um 06:30 Uhr an den Tagen, an denen ich das Frühstück für unseren Sohn mache. Wenn mein Mann das übernimmt, schlafe ich solange, wie der 1. Termin des Tages es zulässt.

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Ich frühstücke nur in Hotels. Ansonsten mache ich intermittierendes Fasten und zwar einfach, weil ich es kann. Ich habe morgens keinen Hunger. Nie. Außer in Hotels.

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Homeoffice ist wie Fernsehstudio hinterm Pult. Oben hui, unten pfui. Ich habe oft noch die Schlafanzughose an, während ich obenrum eine Bluse trage. 

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Da ich mein Handy neben dem Bett verbannt habe, dauert es, bis ich am Tisch sitze mit Kaffee. Dort folgen Perspective Daily, Spiegel, Zeit, Süddeutsche, Taz, DWDL (alte Gewohnheit einer Fernsehtante). Bild und Twitter schließe ich inzwischen aus. Zu viele Bad Vibrations. 

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Abends und nachts. Leider.

6. Fixer Arbeitsplatz oder smart office?

Definitiv smart office.

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

Sprachnachrichten über WhatsApp. Und inzwischen natürlich auch Signal (damit jetzt niemand gleich ausflippt.)

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Jede Person, die ausstrahlt, dass sie in sich ruht und sich selbst gefunden hat.

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Abbrechen, alle eine Runde an die frische Luft schicken und neuen Termin vereinbaren.

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Es gibt einfach beschissene Tage. Egal ob im Büro, oder im Homeoffice oder im Paradies. Abhaken, Mund abwischen, weitermachen.

11. Was inspiriert Sie?

Menschen und deren Geschichten.

12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Ich fühle mich ständig zerrissen. Wie so viele andere Menschen auch. Wir müssen das mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf viel ernster nehmen und ein neues Normal kreieren. Wir müssen es ja nicht mal erfinden, sondern einfach nur bei den Skandinavischen Ländern abgucken.

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

Mir misslingt ständig irgendwas. Am häufigsten Mahlzeiten zubereiten. Ich hasse Kochen und diese Abneigung führt zu ungenießbaren Ergebnissen. Meine Familie lässt mich nicht mehr ran an den Herd.

14. Lieblingsfilm?

Sind das nicht immer Momentaufnahmen? Wenn ich als Teenager lachen wollte, hat das mit der „Feuerzangenbowle“ funktioniert. Wenn ich weinen wollte, habe ich die Dornenvögel angemacht (die Folge, in der der Sohn ertrinkt). Ich liebe „Der Club der toten Dichter“ und so vieles mehr. Der letzte Film, der mich sehr berührt hat, war: „Don´t look up!“, weil er zeigt, wie doof wir Menschen sein können.

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Ich würde gerne mal mein jüngeres Ich treffen und bestimmte Weggabelungen diskutieren. Wobei ich keinen Weg bereue. Aber ich würde es gerne mit dem Wissen von heute noch mal reflektieren.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Archäologin und Architektin. Und dann habe ich mit 14 Jahren beschlossen, dass ich die nächste Barbara Eligmann werden und das RTL Magazin „Explosiv“ moderieren will. Das hat 2008 geklappt.

Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Das ist doch die Grundvision, warum man zu einem Therapeuten oder einer Therapeutin geht: Dass jemand anderes Dir erklärt, warum Du bestimmte (komische) Sachen machst. Ich war in meinem Leben schon häufig bei solchen Menschen. Insofern: Ja, ich finde das sehr spannend. Das Blöde ist: Daraus etwas zu machen, obliegt allen selbst.

Das Interview führte Tanja Meckler.

Jetzt Newsletter abonnieren und von vielen Vorteilen profitieren!