Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Von Gerd Lache | 07.092022
„Der Strompreis geht durch die Decke – die Kostenexplosionen der letzten Wochen zerstören selbst die konservativste Kalkulation energieintensiver Unternehmen. Damit es nicht zum finanziellen Kurzschluss kommt, muss die Politik entschlossen handeln“, fordert Thomas Burger, Unternehmer und wvib-Präsident.
Da der Strompreisbildungsmechanismus zu klemmen scheint, sobald externe Schocks auftreten, ist für Burger ein rasches Eingreifen nötig – und zwar „bis sich der Markt beruhigt hat. Vielleicht sogar mit einem befristeten Preisdeckel, der in einer Marktwirtschaft ansonsten nichts verloren hat.“
Nach Ansicht des wvib-Präsidenten braucht es mittelfristig „eine Reform des sogenannten Merit-Order-Systems bei Preisbildung und Vergütung der Energieproduzenten, um künftig bei solchen Schwankungen besser gerüstet zu sein“.
Was besagt dieses System? Der Strompreis wird in Deutschland an der Börse über die sogenannte Merit-Order gebildet, um einen einheitlichen Strompreis zu bestimmen, heißt es in einem Beitrag von PV-Magazine. Demnach bezeichnet Merit-Order (englisch für Reihenfolge der Vorteilhaftigkeit) die Einsatzreihenfolgen von Kraftwerken. Diese werden durch die Grenzkosten der Stromerzeugung bestimmt.
Dieses Preisbildungssystem belohne in einem Markt alle Produzenten, die Energie günstiger als zum Marktpreis produzieren können, und ermögliche damit diesen Produzenten höhere Verkaufspreise, als sie eventuell in einer direkten Lieferbeziehung hätten durchsetzen können.
Höhere Gewinne (als gesellschaftlich akzeptierte) könnten somit bei den Kraftwerken mit niedrigen Grenzkosten entstehen. Das zeige sich derzeit: Die großen Versorger würden von hohen Gewinnen bei der Energieversorgung berichten. Selbst Produzenten mit erneuerbaren Energien erlebten derzeit „phantastische Renditen“. So erzielten Photovoltaikanlagen, die mit 5 Cent pro Kilowattstunde geplant worden seien, an der Börse EEX aktuell Preise von bis zu 50 Cent pro Kilowattstunde.
Die grundlegenden Voraussetzungen für einen vollkommenen Markt liegen dem Bericht zufolge „auf dem deutschen Strommarkt nicht vor, da der Staat elementar in den Markt eingegriffen hat und Angebot und Nachfrage durch langlaufende Verträge zeitlich entkoppelt sind“.
… ist nach eigenen Angaben Sprachrohr und Dienstleister der familiengeprägten, mittelständischen Industrieunternehmen in Baden-Württemberg, die auch jenseits der Ballungszentren global erfolgreich sind. Das Prinzip: Unternehmer und Führungskräfte, die sich für ihr Unternehmen, ihre Kunden, ihre Mitarbeiter, die Umwelt und für unsere Gesellschaft engagieren, tauschen sich aus mit einem Ziel: Menschen und Unternehmen wirksamer machen. Die Themen: Werte, Strategie, Führung, Familie, Eigentum, technologische Perspektiven, neue Marktzugänge und Geschäftsmodelle, soziale Marktwirtschaft.
Im wvib – gegründet 1946 von Unternehmern für Unternehmer – erwirtschaften 1.049 produzierende Unternehmen mit 384.000 Beschäftigten weltweit 75 Milliarden Euro Umsatz. In jährlich über 1.000 Veranstaltungen wachsen Unternehmens-Chefs und Führungskräfte im permanenten Erfahrungsaustausch, in Seminaren und Beratungen zu einer lernenden Gemeinschaft zusammen. (pm)
Von Gerd Lache | 07.092022
„Der Strompreis geht durch die Decke – die Kostenexplosionen der letzten Wochen zerstören selbst die konservativste Kalkulation energieintensiver Unternehmen. Damit es nicht zum finanziellen Kurzschluss kommt, muss die Politik entschlossen handeln“, fordert Thomas Burger, Unternehmer und wvib-Präsident.
Da der Strompreisbildungsmechanismus zu klemmen scheint, sobald externe Schocks auftreten, ist für Burger ein rasches Eingreifen nötig – und zwar „bis sich der Markt beruhigt hat. Vielleicht sogar mit einem befristeten Preisdeckel, der in einer Marktwirtschaft ansonsten nichts verloren hat.“
Nach Ansicht des wvib-Präsidenten braucht es mittelfristig „eine Reform des sogenannten Merit-Order-Systems bei Preisbildung und Vergütung der Energieproduzenten, um künftig bei solchen Schwankungen besser gerüstet zu sein“.
Was besagt dieses System? Der Strompreis wird in Deutschland an der Börse über die sogenannte Merit-Order gebildet, um einen einheitlichen Strompreis zu bestimmen, heißt es in einem Beitrag von PV-Magazine. Demnach bezeichnet Merit-Order (englisch für Reihenfolge der Vorteilhaftigkeit) die Einsatzreihenfolgen von Kraftwerken. Diese werden durch die Grenzkosten der Stromerzeugung bestimmt.
Dieses Preisbildungssystem belohne in einem Markt alle Produzenten, die Energie günstiger als zum Marktpreis produzieren können, und ermögliche damit diesen Produzenten höhere Verkaufspreise, als sie eventuell in einer direkten Lieferbeziehung hätten durchsetzen können.
Höhere Gewinne (als gesellschaftlich akzeptierte) könnten somit bei den Kraftwerken mit niedrigen Grenzkosten entstehen. Das zeige sich derzeit: Die großen Versorger würden von hohen Gewinnen bei der Energieversorgung berichten. Selbst Produzenten mit erneuerbaren Energien erlebten derzeit „phantastische Renditen“. So erzielten Photovoltaikanlagen, die mit 5 Cent pro Kilowattstunde geplant worden seien, an der Börse EEX aktuell Preise von bis zu 50 Cent pro Kilowattstunde.
Die grundlegenden Voraussetzungen für einen vollkommenen Markt liegen dem Bericht zufolge „auf dem deutschen Strommarkt nicht vor, da der Staat elementar in den Markt eingegriffen hat und Angebot und Nachfrage durch langlaufende Verträge zeitlich entkoppelt sind“.
… ist nach eigenen Angaben Sprachrohr und Dienstleister der familiengeprägten, mittelständischen Industrieunternehmen in Baden-Württemberg, die auch jenseits der Ballungszentren global erfolgreich sind. Das Prinzip: Unternehmer und Führungskräfte, die sich für ihr Unternehmen, ihre Kunden, ihre Mitarbeiter, die Umwelt und für unsere Gesellschaft engagieren, tauschen sich aus mit einem Ziel: Menschen und Unternehmen wirksamer machen. Die Themen: Werte, Strategie, Führung, Familie, Eigentum, technologische Perspektiven, neue Marktzugänge und Geschäftsmodelle, soziale Marktwirtschaft.
Im wvib – gegründet 1946 von Unternehmern für Unternehmer – erwirtschaften 1.049 produzierende Unternehmen mit 384.000 Beschäftigten weltweit 75 Milliarden Euro Umsatz. In jährlich über 1.000 Veranstaltungen wachsen Unternehmens-Chefs und Führungskräfte im permanenten Erfahrungsaustausch, in Seminaren und Beratungen zu einer lernenden Gemeinschaft zusammen. (pm)
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