Zitat Autor
Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

Newsletter Anmeldung

+ monatliche Erscheinung
+ aktuelle Themen und wichtige Termine
+ neue Unternehmensportraits und Unternehmensprofile
Datenverarbeitungshinweis*

Künstliche Intelligenz erobert die Klassenzimmer

„KI wird Lehrerinnen und Lehrer nicht ersetzen, sondern den Unterricht ergänzen“, so Professor Dr. Bernhard Kölmel vor über 50 Teilnehmern an den Computerbildschirmen.
Foto: Peter Widmann - stock.adobe.com

20.09.2023

von Claudia Keller

Der zweite Vortrag der Reihe „Wirtschaftskraft im Dialog“, veranstaltet vom Onlinemagazin Wirtschaftskraft.de und der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald GmbH (WFG) hat sich speziell an Schüler, Eltern und Lehrer gerichtet. Im Webinar mit dem Titel „SchülerInnen gestalten Zukunft“ hat Professor Dr. Bernhard Kölmel von der Hochschule Pforzheim umfassend über Künstliche Intelligenz (KI), wie ChatGPT informiert.

Kölmel sah ChatGPT als Recherche-Werkzeug, das beispielsweise bei Hausaufgaben unterstützen könne. „Die Lehrerinnen und Lehrer müssen sicherstellen, dass die Schülerinnen und Schüler ChatGPT und andere KI-Systeme sinnvoll verwenden und nicht ganze Hausarbeiten schreiben lassen“, hob der Professor hervor. „Gehen sie offen damit um, auch als Schüler. Sagen sie, dass sie ChatGPT benutzt haben.“ Lehrern zeigte er auf, wie sie mit Hilfe von KI-Systemen beispielsweise Multiple-Choice-Tests erstellen, mit denen am Ende einer Unterrichtsstunde ganz einfach nachgeprüft werden könne, ob der Stoff verstanden wurde. Er gab den Lehrkräften außerdem einige Tools an die Hand, mit denen Schülerarbeiten auf die Verwendung von KI überprüfbar sind. „Aber keines davon ist perfekt“, warf er ein. Eltern empfahl er, auf Datenschutz und Sicherheit zu achten und kritisches Denken zu fördern.

Überprüfen notwendig

„Wir müssen Schülerinnen und Schüler ermutigen, kritische Denkfähigkeit zu entwickeln, die bereitgestellten Informationen zu hinterfragen, denn die Ergebnisse sind nicht unfehlbar“, erklärte er.

Kölmel erklärte, dass ChatGPT ein Sprachmodell ist, das Texte schreiben und mit Menschen in natürlicher Sprache interagieren kann. Allerdings basiere es auf Wahrscheinlichkeiten, welche Wörter und Sätze aufeinander folgen. Um die menschliche Sprache nachzuahmen, wurde die Software mit unglaublich großen Mengen von Daten trainiert. „Die Erstellung von Inhalten war bisher Menschen vorbehalten. Doch nun kann generative KI diese Aufgabe übernehmen“, stellte der Professor fest. „Dieses Ding ist aber nicht in der Lage, neue Inhalte zu generieren. Es kann nur vorhandene Inhalte wieder ausspucken aber diese Inhalte beliebig kombinieren.“ Er wies darauf hin, dass nicht nur Texte, sondern auch Bilder oder Musikstücke durch künstliche Intelligenz erzeugt werden können.

Vielfältige Möglichkeiten

Als weitere Einsatzmöglichkeit führte er unter anderem die Medizin an, beispielsweise zur Diagnose von Krankheiten oder zur Entwicklung von neuen Medikamenten. „Es kann unglaublich breit eingesetzt werden“, sagte Kölmel. „Es wird die Zukunft gestalten, ob wir das wollen oder nicht.“

Der Professor zeigte aber auch die Grenzen auf und betonte, dass KI-Modelle Informationen nicht kritisch bewerten oder moralische Urteile fällen können. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung nannte er noch einige Alternativen zu ChatGPT sowie deren Einsatzmöglichkeiten. Zudem gab er wertvolle Tipps zum Umgang mit KI-Systemen beispielsweise zur Formulierung von konkreten Aufgaben oder wie man ChatGPT zum Lernen benutzen kann. „Je gezielter die Fragen, desto besser sind die Antworten“, erklärte Kölmel. Am Ende des Vortrags hatten die Zuhörer Gelegenheit, einige Fragen zu stellen. Der Professor bot außerdem an, zu einem Vortrag für Lehrer, Eltern und Schüler direkt an die Schulen zu kommen.

Lesen Sie auch:

Jetzt Newsletter abonnieren und von vielen Vorteilen profitieren!