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Höchste Auszeichnung für nachhaltige Innovation: Rudolf-Diesel-Medaille an Dr. Kurt Schmalz

Vor einem exklusiven Publikum aus Nominierten und dem Who-is-who des deutschen Ingenieurwesens wurde mit der Rudolf-Diesel-Medaille Europas ältester Innovationspreis verliehen. Einer der Preisträger: Dr. Kurt Schmalz, Chef des international agierenden Vakuum-Spezialisten aus dem Nordschwarzwald.
Erhielt mit der Rudolf-Diesel-Medaille 2022 „die höchste Auszeichnung schlechthin für Innovation“: Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter der J. Schmalz GmbH in Glatten bei Freudenstadt/Schwarzwald. ©AndreasStelzer/Composing_GerdLache

Von Gerd Lache | 25.06.2022

„Ich glaube, es unterschätzen noch viele, was es wirklich bedeutet, klimaneutral zu werden. Denn eines ist klar: Nachhaltigkeit ersetzt keine guten Produkte. Nachhaltigkeit für sich ist kein Wert für ein Unternehmen.“ Das sagt einer, der gerade vor illustrem Publikum in Augsburg in der Kategorie „Nachhaltigste Innovationsleistung“ mit der renommierten Rudolf-Diesel-Medaille ausgezeichnet worden ist.

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Video-Zusammenschnitt: Gerd Lache. Das knapp dreieinhalbstündige Livestream-Video der Verleihung ist via YouTube auf dem Kanal des Deutschen Instituts für Erfindungswesen e.V. – dem Träger der Diesel-Medaille – hier abzurufen: https://youtu.be/HaCrEhr6CL4

Und Dr. Kurt Schmalz muss es wissen, der geschäftsführende Gesellschafter der J. Schmalz GmbH in Glatten bei Freudenstadt ist „dem Gedanken der Nachhaltigkeit so gründlich und ausdauernd verpflichtet“, wie kein anderer – schon lange, bevor das Thema in der Gesellschaft angekommen sei, bemerkt Laudator Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes wvib Schwarzwald AG und Mitglied im prominent besetzten technisch-wissenschaftlichen Beirat der Diesel-Medaille.

Gehören zum prominent besetzten technisch-wissenschaftlichen Beirat der Rudolf-Diesel-Medaille und sind, wie der Vorstand, vorschlagsberechtigt (von links): Professor Dr.-Ing. Dieter Spath (Institutsleiter Fraunhofer IAO und IAT, Universität Stuttgart) und Dr. Christoph Münzer (Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes wvib Schwarzwald AG). ©AndreasStelzer

Die J. Schmalz GmbH wurde 1910 als Rasierklingenfabrik in Glatten im Schwarzwald gegründet. Über die Jahre hinweg änderte sich das Produktionsprogramm von Rasierklingen über Transportgeräte hin zu Vakuum-Komponenten, Vakuum-Handhabungssystemen, Vakuum-Greifsysteme, und -Aufspannsystemen. Vom Zehn-Mann-Betrieb entwickelte sich J. Schmalz zu einem international agierenden Unternehmen mit aktuell rund 1700 Mitarbeitenden.

Der  Schwarzwälder Hidden Champion hat dem Geschäftsführer zufolge im Bereich der Automation mit Vakuum ganze Branchen revolutioniert. Da sei beispielsweise das Automobil-Presswerk genannt, in dem ultraschnelle Handhabungsvorgänge mit den Schmalz-Produkten ermöglicht würden. Da sei das schnelle Handling mit  Rotorblättern der Windkraftindustrie – um nur weniges zu nennen.

Der Geehrte und sein Laudator bei der Verleihung der Rudolf-Diesel-Medaille 2022 (von links): Dr. Kurt Schmalz und Dr. Christoph Münzer. ©AndreasStelzer

Dies alles sei keine Einzelleistung, macht der Firmenchef beim Festakt im MAN Museum in Augsburg deutlich. Er widme die Diesel-Medaille deshalb auch mit Dank dem weltweiten Mitarbeitenden-Team. Und seiner Ehefrau Dr. Dorothea Buchholz-Schmalz dankte er für den Rückhalt während der vergangenen 40 Jahre. Dazu meinte wvib-Chef Münzer: „Erfolg ist immer Teamleistung. Und das Kern-Team in einem Unternehmen ist die Familie.“

Die mit Schmalz Technologie gehandhabten Produkte reichen vom Mikrochip und Möbelteil, über Bleche und Verpackungen bis hin zu Lebensmitteln und Rotorblättern. Dr. Kurt Schmalz verfolgt dabei einen besonderen Ansatz: Nachhaltigkeit ganzheitlich gedacht. Was das bedeutet? Innerhalb der Schmalz Gruppe sind die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit ideal balanciert:

  • Ökologisch ist Schmalz in Scope 1 und 2 seit Jahren klimaneutral.
  • Im Paket LIFE+ bündelt Schmalz eine Vielzahl innovativer Sozialleistungen für seine Mitarbeitenden.
  • Eine hohe Eigenkapital-Quote von mehr als 60 Prozent bildet die ökonomische Grundlage für kontinuierliche internationale Expansion von Vertrieb und Produktion.

Am Markt schafft es das Unternehmen, Kunden mit nachhaltigen Lösungen und Dienstleistungen zu begeistern: Schmalz hat energetische Gesichtspunkte in der Automatisierung mit Vakuum und der Handhabungstechnik etabliert und den heutigen Stand der Technik maßgeblich geprägt.

https://www.schmalz.com/de-de/


Vier Kategorien

Die Empfänger der Rudolf-Diesel-Medaille 2022 aus den vier Kategorien (von links): Dr. Kurt Schmalz (J.Schmalz GmbH), Romy Stühmeier (Girls Day), Büste des Namensgebers, Sebastian Matthes (Handelsblatt Podcast) und Renate Pilz (Pilz GmbH & Co. KG). ©AndreasStelzer

Insgesamt wurde die Rudolf-Diesel-Medaille 2022 in 4 Kategorien vergeben.

1. Beste Medienkommunikation: Handelsblatt Media Group für den Podcast „Disrupt“

In der Kategorie „Erfolgreichste Innovationsleistung“ wurde in diesem Jahr das Medium Podcast in den Vordergrund gerückt. Die Medienlandschaft ändert sich ständig und so finden komplexe Inhalte finden immer weniger Platz in traditionellen Medien oder den Nachrichten.

Dafür eignen sich hingegen Sonderformate, wie Podcasts, Blogs, Vlogs, hervorragend. Handelsblatt Disrupt ist ein Podcast für Menschen mit Begeisterung für Innovation, Transformation und die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Die Episoden beschäftigen sich mit Gründern und ihren Startups, der Transformation erfolgreicher Geschäftsmodelle und Weltmarktführer von der Stahl- bis zur Automobilindustrie.

Sebastian Matthes, Chefredakteur des Handelsblatts, sagte zum Gewinn: „Die Auszeichnung ist für uns Ansporn diesen Weg weiterzugehen. Denn unser übergeordnetes Ziel ist schlussendlich Innovatoren eine große Bühne zu geben und aufzuzeigen, wie Technologie und Innovationen die Welt verändern. Das Handelsblatt versteht sich hier generell als ein Medium, das versucht zu erklären, wie die Zukunft der Wirtschaft aussieht.“

2. Beste Innovationsförderung: Girls‘ Day – Mädchen-Zukunftstag

Der Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag ist bundesweit das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 haben mehr als zwei Millionen Mädchen teilgenommen. Jahr für Jahr öffnen am vierten Donnerstag im April Unternehmen, Hochschulen und Institutionen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Klasse.

Die Mädchen lernen Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennen, in denen Frauen wenig vertreten sind. Zudem haben sie die Möglichkeit weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik zu begegnen.

Romy Stühmeier; Projektleiterin, erklärte: “Die Rudolf-Diesel-Medaille zeichnet unsere Arbeit aus, die wir zusammen mit den Unternehmen jedes Jahr für die Mädchen durchführen. Die Relevanz der Medaille wird dadurch unterstrichen, dass keine Journalist*innen oder ein universitärer Kontext für die Vergabe verantwortlich ist. Für uns haben heute Unternehmen gevotet, dass bedeutet uns enorm viel und bestätigt den Impact im starken Netzwerk.“

Das Who-is-who des deutschen Ingenieurwesens traf sich bei Festakt zur Verleihung der Diesel-Medaille 2022 im MAN Museum Augsburg. ©AndreasStelzer

3. Erfolgreichste Innovationsleistung: Pilz GmbH & Co. KG

Das Unternehmen Pilz ist globaler Anbieter von Produkten, Systemen und Dienstleistungen für die Automatisierungstechnik. Lösungen von Pilz kommen über den Maschinen- und Anlagenbau hinaus in zahlreichen Branchen, wie etwa der Intralogistik, der Bahntechnik oder im Bereich Robotik zum Einsatz.

Das Familienunternehmen mit Stammsitz in Ostfildern bei Stuttgart beschäftigt rund 2.500 Mitarbeitende. Mit 42 Tochtergesellschaften und Niederlassungen schafft Pilz so weltweit Sicherheit für Mensch, Maschine und Umwelt.

Renate Pilz; Vorsitzende des Beirats, freut sich über die Medaille: “Die Rudolf-Diesel-Medaille ist eine Auszeichnung für das Lebenswerk meines Mannes und mir. Aller anfänglichen Widerstände zum Trotz hat Pilz Industriegeschichte geschrieben und den Weg für den innovativen Einsatz von Elektronik in der Anlagenindustrie geebnet. Für das Erreichte bin ich unheimlich dankbar und freue mich auf den weiteren Weg, den meine Kinder nun anführen.“

 4. Nachhaltigste Innovationsleistung: J. Schmalz GmbH

Die Geschichte des Unternehmens Schmalz ist geprägt von kontinuierlichem Wandel. 1910 wurde die J. Schmalz GmbH als Rasierklingen-Fabrik gegründet, ehe sie nach dem Zweiten Weltkrieg auf Transportgeräte umsattelte. Heute ist die Schmalz Gruppe Weltmarktführer im Bereich Vakuum-Automation und ergonomische Handhabung mit Vakuum und beschäftigt 1.700 Mitarbeitende an 23 Standorten weltweit.

Dr. Kurt Schmalz; geschäftsführender Gesellschafter, rundet die Preisverleihung ab: „Ich bin unglaublich glücklich und stolz, dass das gesamte weltweite Schmalz Team und ich eine Bestätigung für unsere Innovationsarbeit bekommen haben. Die kreative Unruhe, die in mir und dem ganzen Unternehmen steckt, wurde belohnt. Die Rudolf-Diesel-Medaille ist die höchste Auszeichnung schlechthin für Innovation. Dementsprechend bin ich sehr dankbar über den Erhalt dieses Preises.“

(pm/gel)


Namensgeber der Medaille: Rudolf Diesel. ©RDM

Die Rudolf-Diesel-Medaille

… ist eigenen Angaben zufolge der älteste Innovationspreis Deutschlands. Er geht auf die innovatorische und erfinderische Lebensleistung des Ingenieurs und Erfinder des Dieselmotors, Rudolf Diesel (1858-1913), zurück. Die Rudolf-Diesel-Medaille wurde im Jahr 1953 von Eugen Diesel, dem Sohn Rudolf Diesels, ins Leben gerufen.

1953 wurde die Medaille erstmals durch den deutschen Erfinderverband verliehen und gilt seither als höchste Auszeichnung für Erfinder und Unternehmen, die durch ihren Erfolg und ihre Innovationskraft maßgeblich zum Wohle unsere Gesellschaft beitragen. Träger-Verein der Diesel-Medaille ist das Deutsche Institut für Erfindungswesen e.V. (RDM/gel)

https://rudolf-diesel-medaille.de/

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