Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Von Gerd Lache | 11.12.2021
„Zeit gestalten – gestern, heute und morgen“, unter diesem Leitspruch gestaltete der Uhrenhersteller Junghans sein Jubiläumsjahr. Erhard Junghans gründet gemeinsam mit seinem Schwager Jakob Zeller 1861 die Uhrenbestandteile-Fabrik Zeller & Junghans. Sie konzentriert sich zunächst auf die Herstellung von Gehäuseteilen für andere Schwarzwälder Uhrenhersteller. Die ein Jahr zuvor von Junghans und Zeller im Lauterbachtal gegründete Ölmühle war erfolglos, also steigen sie auf das Geschäft mit „der Zeit“ um.
Bereits 1866 tickt die erste eigene Uhr aus dem Hause Junghans. Rund fünf Jahre später werden in Schramberg Uhrwerke mit einer Tagesproduktion von 60 Stück hergestellt. Der Grundstein für eine internationale Erfolgsgeschichte ist gelegt.
1903 ist Junghans der weltweit größte Uhrenhersteller mit mehr als 3000 Beschäftigten und einer Jahresproduktion von mehr als drei Millionen Uhren. Der stete Anspruch an Qualität und Design verbunden mit hoher Technologie-Kompetenz macht das Unternehmen 1951 zum größten Chronometer-Hersteller in Deutschland sowie 1956 zum drittgrößten weltweit.
Bei den Olympischen Spielen 1972 in München erfolgt die offizielle Zeitabnahme der Olympioniken unter dem Junghans-Logo – „mit neuen Maßstäben in der Zeitmessung“, wie in den Analen zu lesen ist.
Während des Zweiten Weltkriegs werden in Schramberg vor allem von Junghans entwickelte Zünder hergestellt. Diese Entwicklung wird auch von anderen Unternehmen übernommen und produziert. Eine der großen Zünderproduktionen ist historischen Angaben zufolge in der damaligen Industriemetropole für Schmuck und Uhren, in der Stadt Pforzheim angesiedelt. Sie wird am 23. Februar 1945 nach einem Luftangriff nahezu total zerstört.
1956 erfolgt eine Firmenübernahme durch die Nürnberger Diehl-Gruppe. Unter ihrer Leitung wird 1971 die erste deutsche Quarz-Armbanduhr auf den Markt gebracht. 1986 erfolgt mit der Präsentation einer funkgesteuerten Tischuhr eine der ersten kommerziell vermarkteten Funkuhren der Welt. 1990 kommt die weltweit erste funkgesteuerte Armbanduhr hinzu, fünf Jahre später in Kombination mit Solar.
Im Jahr 2000 erwirbt Hans-Jörg Seeberger, Gründer und Mehrheitsgesellschafter der Egana-Goldpfeil-Holding (Offenbach), die Junghans-Uhrensparte. Das Unternehmen des 2007 verstorbenen Firmenpatriarchen muss im August 2008 Insolvenz anmelden. In diesen Strudel mitgerissen, stellt im selben Monat auch die Junghans Uhren GmbH Insolvenzantrag.
2009 dann der Neuanfang: Der Schramberger Unternehmer und bis Ende 2021 noch Verwaltungsratvorsitzender der Kern-Liebers-Gruppe, Dr. Hans-Jochem Steim (Jahrgang 1942), sowie sein Sohn Hannes übernehmen zum 1. Februar den Geschäftsbetrieb mit allen Sparten des Unternehmens. Firmiert wird seither unter Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG. Bereits im Jahr der Übernahme kann der Umsatz prozentual im zweistelligen Bereich gesteigert werden.
Der Gründerpreis in der Kategorie „Lebenswerk“ des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg ging 2021 an den Ehrenbürger der Stadt Schrammberg, Dr. Hans-Jochem Steim (siehe Video, u.a. mit Hinweis auf die Junghans-Übernahme)
Im Geschäftsjahr 2020 erzielte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 19,1 Millionen Euro und schreibt damit nach eigenen Angaben „schwarze Zahlen“. Allerdings sei der Umsatz mit 2,5 Millionen Euro Pandemie-bedingt um 11,4 Prozent zurück gegangen. Insbesondere das Tourismus-bezogene Geschäft, etwa in Flughafenshops, auf Kreuzfahrtschiffen oder in frequentierten Innenstädten, sei von Einbußen betroffen. Doch trotz monatelanger Ladenschließungen konnte im deutschen Einzelhandel 2020 ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr verbucht werden.
Der internationale Umsatz sei gegenüber dem Vorjahr um 25,7 Prozent eingebrochen. In den USA konnte Junghans hingegen den Zuwachs aus dem Vorjahr weiter ausbauen und erreichte ein Umsatzplus von 15,6 Prozent. Auf die Pandemie reagierte das Unternehmen mit „Anpassungen beim Warenmanagement und der Verschiebung strategischer Investitionen, sodass die 113 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur in temporären Phasen von Kurzarbeit betroffen waren“.
Das Traditionsunternehmen beging das Jubiläumsjahr 2021 nach eigener Aussage „mit wirtschaftlicher Stärke und Innovationskraft“.
VIDEO: Junghans-Geschäftsführer Matthias Stotz über die Jubiläumsuhr und die Kooperation mit Trumpf. ©Junghans
Elegant, emotional und exklusiv: Die Meister S Chronoscope Platin Edition 160 ist ein Zeitmesser der Extraklasse. Das 16.000-Euro-Luxusprodukt ist auf zwölf Einzelstücke limitiert und aus poliertem Platin gefertigt, ist die Jubiläumsedition ein außergewöhnliches Sammlerstück. Sowohl auf dem Zifferblatt als auch auf dem Gehäuseboden zeugt die individuelle Limitierungsnummer von der Exklusivität jedes Exemplars. Eine Jubiläumsgravur ziert zusätzlich die Rückansicht der Uhr und verweist zugleich auf die im Schwarzwald beheimatete Präzisionsarbeit.
Um eine bis ins Feinste perfekte Gravur sicherzustellen, kooperierte Junghans mit dem ebenfalls in Schramberg ansässigen Laserspezialisten Trumpf. Beide Traditionshersteller verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Für das Einbringen der Jubiläumsgravur kam ein neuartiges Ultra- kurzpulslaserverfahren zum Einsatz, bei dem sich die Bearbeitungsparameter bis ins Kleinste verändern lassen: Mit Pulsdauern von 900 Femtosekunden wurden die zwölf Gehäuseböden mit der Editionsgravur und der individuellen Limitierungsnummer versehen. (pm)
Seit ihren Ursprüngen in den 1930er-Jahren steht die Meister-Linie für die feinsten Zeitmesser der Schramberger Uhrenfabrik. Sie bildet das Herzstück der Uhrenkollektion. Mit der Meister fein Automatic verleiht Junghans dieser einzigartigen Identität eine neue Silhouette.Die Linienführung folgt klarer Sachlichkeit und rückt die sphärische Gestaltung des Zeitmessers in den Fokus.
Die Geometrie findet auch im Inneren ihre Fortsetzung: Ein Blick durch den gewölbten Saphirglasboden zeigt einen sphärischen, zweischenkligen Rotor. In Schramberg eigens für das limitierte Editionsmodell entwickelt und gefertigt, erlaubt dieser eine nahezu unverdeckte Sicht auf das fein dekorierte Automatikwerk.
Limitiert auf 100 Exemplare weist die Meister fein Automatic Edition den Weg in eine neue Zeit. Angetrieben von ihrer Herkunft. (pm)
Von Gerd Lache | 11.12.2021
„Zeit gestalten – gestern, heute und morgen“, unter diesem Leitspruch gestaltete der Uhrenhersteller Junghans sein Jubiläumsjahr. Erhard Junghans gründet gemeinsam mit seinem Schwager Jakob Zeller 1861 die Uhrenbestandteile-Fabrik Zeller & Junghans. Sie konzentriert sich zunächst auf die Herstellung von Gehäuseteilen für andere Schwarzwälder Uhrenhersteller. Die ein Jahr zuvor von Junghans und Zeller im Lauterbachtal gegründete Ölmühle war erfolglos, also steigen sie auf das Geschäft mit „der Zeit“ um.
Bereits 1866 tickt die erste eigene Uhr aus dem Hause Junghans. Rund fünf Jahre später werden in Schramberg Uhrwerke mit einer Tagesproduktion von 60 Stück hergestellt. Der Grundstein für eine internationale Erfolgsgeschichte ist gelegt.
1903 ist Junghans der weltweit größte Uhrenhersteller mit mehr als 3000 Beschäftigten und einer Jahresproduktion von mehr als drei Millionen Uhren. Der stete Anspruch an Qualität und Design verbunden mit hoher Technologie-Kompetenz macht das Unternehmen 1951 zum größten Chronometer-Hersteller in Deutschland sowie 1956 zum drittgrößten weltweit.
Bei den Olympischen Spielen 1972 in München erfolgt die offizielle Zeitabnahme der Olympioniken unter dem Junghans-Logo – „mit neuen Maßstäben in der Zeitmessung“, wie in den Analen zu lesen ist.
Während des Zweiten Weltkriegs werden in Schramberg vor allem von Junghans entwickelte Zünder hergestellt. Diese Entwicklung wird auch von anderen Unternehmen übernommen und produziert. Eine der großen Zünderproduktionen ist historischen Angaben zufolge in der damaligen Industriemetropole für Schmuck und Uhren, in der Stadt Pforzheim angesiedelt. Sie wird am 23. Februar 1945 nach einem Luftangriff nahezu total zerstört.
1956 erfolgt eine Firmenübernahme durch die Nürnberger Diehl-Gruppe. Unter ihrer Leitung wird 1971 die erste deutsche Quarz-Armbanduhr auf den Markt gebracht. 1986 erfolgt mit der Präsentation einer funkgesteuerten Tischuhr eine der ersten kommerziell vermarkteten Funkuhren der Welt. 1990 kommt die weltweit erste funkgesteuerte Armbanduhr hinzu, fünf Jahre später in Kombination mit Solar.
Im Jahr 2000 erwirbt Hans-Jörg Seeberger, Gründer und Mehrheitsgesellschafter der Egana-Goldpfeil-Holding (Offenbach), die Junghans-Uhrensparte. Das Unternehmen des 2007 verstorbenen Firmenpatriarchen muss im August 2008 Insolvenz anmelden. In diesen Strudel mitgerissen, stellt im selben Monat auch die Junghans Uhren GmbH Insolvenzantrag.
2009 dann der Neuanfang: Der Schramberger Unternehmer und bis Ende 2021 noch Verwaltungsratvorsitzender der Kern-Liebers-Gruppe, Dr. Hans-Jochem Steim (Jahrgang 1942), sowie sein Sohn Hannes übernehmen zum 1. Februar den Geschäftsbetrieb mit allen Sparten des Unternehmens. Firmiert wird seither unter Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG. Bereits im Jahr der Übernahme kann der Umsatz prozentual im zweistelligen Bereich gesteigert werden.
Der Gründerpreis in der Kategorie „Lebenswerk“ des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg ging 2021 an den Ehrenbürger der Stadt Schrammberg, Dr. Hans-Jochem Steim (siehe Video, u.a. mit Hinweis auf die Junghans-Übernahme)
Im Geschäftsjahr 2020 erzielte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 19,1 Millionen Euro und schreibt damit nach eigenen Angaben „schwarze Zahlen“. Allerdings sei der Umsatz mit 2,5 Millionen Euro Pandemie-bedingt um 11,4 Prozent zurück gegangen. Insbesondere das Tourismus-bezogene Geschäft, etwa in Flughafenshops, auf Kreuzfahrtschiffen oder in frequentierten Innenstädten, sei von Einbußen betroffen. Doch trotz monatelanger Ladenschließungen konnte im deutschen Einzelhandel 2020 ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr verbucht werden.
Der internationale Umsatz sei gegenüber dem Vorjahr um 25,7 Prozent eingebrochen. In den USA konnte Junghans hingegen den Zuwachs aus dem Vorjahr weiter ausbauen und erreichte ein Umsatzplus von 15,6 Prozent. Auf die Pandemie reagierte das Unternehmen mit „Anpassungen beim Warenmanagement und der Verschiebung strategischer Investitionen, sodass die 113 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur in temporären Phasen von Kurzarbeit betroffen waren“.
Das Traditionsunternehmen beging das Jubiläumsjahr 2021 nach eigener Aussage „mit wirtschaftlicher Stärke und Innovationskraft“.
VIDEO: Junghans-Geschäftsführer Matthias Stotz über die Jubiläumsuhr und die Kooperation mit Trumpf. ©Junghans
Elegant, emotional und exklusiv: Die Meister S Chronoscope Platin Edition 160 ist ein Zeitmesser der Extraklasse. Das 16.000-Euro-Luxusprodukt ist auf zwölf Einzelstücke limitiert und aus poliertem Platin gefertigt, ist die Jubiläumsedition ein außergewöhnliches Sammlerstück. Sowohl auf dem Zifferblatt als auch auf dem Gehäuseboden zeugt die individuelle Limitierungsnummer von der Exklusivität jedes Exemplars. Eine Jubiläumsgravur ziert zusätzlich die Rückansicht der Uhr und verweist zugleich auf die im Schwarzwald beheimatete Präzisionsarbeit.
Um eine bis ins Feinste perfekte Gravur sicherzustellen, kooperierte Junghans mit dem ebenfalls in Schramberg ansässigen Laserspezialisten Trumpf. Beide Traditionshersteller verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Für das Einbringen der Jubiläumsgravur kam ein neuartiges Ultra- kurzpulslaserverfahren zum Einsatz, bei dem sich die Bearbeitungsparameter bis ins Kleinste verändern lassen: Mit Pulsdauern von 900 Femtosekunden wurden die zwölf Gehäuseböden mit der Editionsgravur und der individuellen Limitierungsnummer versehen. (pm)
Seit ihren Ursprüngen in den 1930er-Jahren steht die Meister-Linie für die feinsten Zeitmesser der Schramberger Uhrenfabrik. Sie bildet das Herzstück der Uhrenkollektion. Mit der Meister fein Automatic verleiht Junghans dieser einzigartigen Identität eine neue Silhouette.Die Linienführung folgt klarer Sachlichkeit und rückt die sphärische Gestaltung des Zeitmessers in den Fokus.
Die Geometrie findet auch im Inneren ihre Fortsetzung: Ein Blick durch den gewölbten Saphirglasboden zeigt einen sphärischen, zweischenkligen Rotor. In Schramberg eigens für das limitierte Editionsmodell entwickelt und gefertigt, erlaubt dieser eine nahezu unverdeckte Sicht auf das fein dekorierte Automatikwerk.
Limitiert auf 100 Exemplare weist die Meister fein Automatic Edition den Weg in eine neue Zeit. Angetrieben von ihrer Herkunft. (pm)
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