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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16+ mit Luca Gromes, Mitgründer Lekbo

Bei unserem Faktencheck 16+ gewährt uns diesmal Luca Gromes, Mitgründer des Start-ups Lekbo spannende Insights. Seinen Mitgründer kannte er anfangs nur durch Online-Vorlesungen. Der eine saß in Neu-Dehli vor dem Rechner, der andere in Eberbach. Mittlerweile leben beide in Pforzheim.
Luca Gromes, Mitgründer Lekbo. Foto: Luca Gromes

13.10.2022

"Gründen bedeutet für mich, Dinge so zu gestalten, wie man sie in der Zukunft gerne sehen würde. Man arbeitet auf etwas hin, statt nur Aufgaben zu erledigen. Man weiß, warum man etwas tut und welches Problem man lösen möchte."

Luca Gromes ist 20 Jahre jung und kommt aus Eberbach. Aktuell studiert er Digital Enterprise Management an der Hochschule Pforzheim. Gemeinsam mit seinem Kommilitonen Gulshan Mandal, hat er das Start-up Lekbo gegründet. Eine digitale Plattform für lokale Dienstleistungen. Die Vision: Alles, was in der Region an Dienstleistungen und sonstigen Angeboten zu bekommen ist, soll auf der Plattform Lekbo zu finden sein. Egal ob Friseurtermin, Yogastunde, Spanischunterricht oder einen Platz in ihrem Lieblingsrestaurant. Termine können einfach online gebucht und damit lokale Anbieter unterstützt werden. „Manchmal entsteht das Gefühl, dass Digitalisierung etwas Unpersönliches ist, das an lokalen Realitäten vorbeigeht oder vielleicht sogar die vielen großartigen, lokalen Angebote verdrängen könnte. Das wollen wir ändern“, sagt Luca Gromes.

Ein Fun-fact am Rande: Luca Gromes und Gulshan Mandal, kannten sich nur aus Online-Vorlesungen, als sie anfingen an Lekbo zu arbeiten. Anfangs saß der eine in Neu-Dehli und der andere in Eberbach vor dem Rechner. So entstand das Start-up über zwei Kontinente, Remote Work macht es möglich. Mittlerweile wohnen beide aber in Pforzheim, was Präsenzauftritte, wie zum Beispiel neulich bei der Start-up-Night Nordschwarzwald im Kulturhaus Osterfeld, vereinfacht.

Luca Gromes und Gulshan Mandal sind Lekbo. © Gerd Lache

1.Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Meistens gegen 6:00 Uhr. Allerdings nur an Arbeitstagen. Das kann auch mal das Wochenende einschließen.

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Ehrlicherweise kann ich immer essen. Neben einem Kaffee am Morgen esse ich am liebsten Haferflocken mit ein paar Beeren dazu.

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Das hängt stark vom „Büro“ ab. Denn als aktuell noch Student und Gründer kann mein Arbeitsplatz alles zwischen der Hochschule Pforzheim, meinem Zimmer im Elternhaus oder dem Wohnheim sein. Generell trage ich meistens Sneaker, einen Pullover und eine Chino.

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Einer Seite Papier, die ich mit meinen To-Do’s vorbereitet habe. Nach dem Aufstehen vermeide ich es erstmal, online zu gehen und gleich von Mails und Nachrichten abgelenkt zu werden.

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Früh am Morgen. In dieser Zeit kann ich ohne Ablenkung denken und arbeiten

6. Fixer Arbeitsplatz oder smart office?

Ein flexibler Arbeitsplatz war für uns von Beginn an unverzichtbar, einfach daher, dass mein Mitgründer Gulshan und ich in der Anfangsphase online zwischen Neu-Delhi und Eberbach, also über zwei Kontinente gearbeitet haben. Obwohl wir mittlerweile beide in Pforzheim wohnen, hat sich an diesem Prinzip nichts grundlegend geändert.

Ich persönlich wechsle gerne den Arbeitsplatz, je nach Aufgabe und Tageszeit.

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

MS Teams lässt sich für fast jeden Zweck nutzen und erlaubt es auch, andere Tools zu integrieren. Das finde ich sehr praktisch.

Ansonsten ist Figma eines meiner liebsten Tools. Hat man erst einmal den Dreh raus, kann man in kurzer Zeit vernünftig aussehende Prototypen bauen.

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Vorbilder habe und hatte ich viele. Als Unternehmer ist es Richard Branson. Er ist für mich sowohl ein Visionär als auch jemand, der sein Leben in vollen Zügen genießt. Neben allen unternehmerischen Zielen schafft er es aber gleichzeitig, sinnstiftende und wohltätige Projekte zu betreiben. Das finde ich sehr erstrebenswert und beeindruckend

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Wenn ein Meeting angesetzt wurde, ziehen wir es auch durch. Denn Meetings planen wir auch nur, wenn es tatsächlich wichtig ist, dass wir etwas gemeinsam besprechen.

Falls irgendwann doch die Kreativität schwindet, machen wir oft eine kurze Pause, um gemeinsam Basketball zu spielen. Nach 15 Minuten ist der Kopf wieder bereit für neue Lösungen.

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Gründen ist oft ein Auf und Ab. Aber egal wie der Tag ist, wenn man weiß, wohin man geht und warum man etwas macht, dann gehen alle Tage leichter von der Hand. Kleine Meilensteine und Erfolgserlebnisse helfen natürlich auch. Vor kurzem hatten wir einen Pitch auf der Startup Night, bei der wir erstmals öffentlich unseren Prototypen gelauncht haben. Das war für uns ein solcher Meilenstein, den man auch nichts so schnell vergisst.

11. Was inspiriert Sie?

Menschen die genau ihr Ding machen. Das kann jede noch so ungewöhnliche Tätigkeit sein, für die man brennt. Man sieht es diesen Personen an, dass sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben. Und man hört ihnen gerne zu.

Vor einiger Zeit habe ich einen Vortrag von einem der Gründer von Alpha Protein aus Karlsruhe gehört. Das Konzept: kosteneffiziente Produktion von Mehlwürmern. Nicht unbedingt ein „sexy“ Thema. Doch ich hätte ihm alles abgekauft, so überzeugend, durchdacht und leidenschaftlich waren Vortrag und Konzept. Solche Persönlichkeiten inspirieren mich.

12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Aktuell lässt sich Arbeit, Studium und Privatleben gut vereinbaren. Bisher habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass das Studium den idealen Rahmen für eine Gründung bietet. Allerdings funktioniert das Ganze auch nur, wenn man nicht zu sehr am „Studentenleben“ hängt. Statt ausschlafen und Party habe ich einen sehr strukturierten Tag. Das ist aber eher eine persönliche Entscheidung. So bleibt auch immer Zeit für das, was mir neben Start-Up und Studium wichtig ist.

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

In der Grundschule sollten wir einmal Eierwärmer häkeln. Ein echtes Debakel.

14. Lieblingsfilm?

The Italian Job.

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Ich hätte zu seinen Lebzeiten gerne Nelson Mandela getroffen. Aktuell wäre es Richard Branson. Natürlich wäre Unternehmertum ein Thema. Aber auch seine vielen Reisen und sportlichen Aktivitäten würden mich interessieren.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Tierfotograf. Mir gefiel damals die Sendung Marvi Hämmer von National Georaphic. Die kleine animierte Ratte, die um die Welt reist und Natur und Tiere erkundet war mir durchaus sympathisch

Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Spannend. Die Neugier würde überwiegen.

Das Interview führte Tanja Meckler.

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