Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
23.01.2025
von Claudia Keller
Die Wirtschaftsförderung des städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft- und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) ist Teil eines europaweiten Projekts, das unter anderem die Digitalisierung in der kommunalen Verwaltung unter die Lupe genommen hat. Ziel war es, durch digitale Angebote die Attraktivität europäischer Städte als Wirtschaftsstandorte zu steigern. Ein wichtiger Baustein dafür ist die Weiterbildung der Mitarbeiter in lokalen Behörden. Das sogenannte BAS-Projekt wird von der Europäischen Union über Erasmus+ gefördert. Die Abkürzung BAS steht für „Business Attraction in Small and Medium Cities“, also der „Unternehmensansiedlung in kleinen und mittleren Städten“. Beteiligt waren neben Pforzheim auch Städte, Gemeinden und Organisationen aus Schweden, Italien, Kroatien und Zypern.
„Was macht einen Wirtschaftsstandort attraktiv und was muss man den Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung beibringen, damit sie das auch leben können“, sagte Markus Epple, Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung der WSP beim Business-Talk über die grundlegende Fragestellung, der sich die Partner des BAS-Projekts gestellt haben. „Eine Schlüsselfrage war das Ansiedlungsmanagement.“ Letztlich gehe es um eine aktive Stadtentwicklung, um die qualitative Verbesserung des Standortes und um die Frage, wie die Digitalisierung dabei unterstützen kann. Das Ergebnis des Projektes war ein frei zugängliches Online-Schulungsmodul und ein Handbuch.
In der Projektphase wurden zunächst Beispiele von Ansiedlungen, die in Nord- und Südeuropa gut funktioniert haben, untersucht und die Erfolgsfaktoren identifiziert. Am Beispiel von Pforzheim zeigte Epple auf, wie ein Genehmigungsverfahren mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung zum Ziel kommen kann. Dabei seien verschiedene, zuvor aufgestellte Konzepte hilfreich, wie das Gewerbeflächen- und Ansiedlungskonzept, das Nahversorgungskonzept oder das Märkte- und Zentrenkonzept. „Ein ordentliches Regelwerk hilft an der ein oder anderen Stelle“, erklärte Epple. Zudem hat die WSP ein Gewerbeflächenkataster erstellt, in dem alle Pforzheimer Unternehmen erfasst sind. Der Wirtschaftsförderer berichtete, dass das Beispiel aus Pforzheim nun auch von der projektbeteiligten Stadt Imola (Italien) übernommen wird. Dies werde ein Multiplikator für weitere umliegende Gemeinden sein. „So funktionieren EU-Projekte“, merkte er an.
Wichtig sei auch, über den Rand von Pforzheim hinauszudenken. „Die Präzisionstechnik ist vernetzt mit dem ganzen Nordschwarzwald“, führte er als Beispiel an. „Und wir nutzen auch die Netzwerke, die es woanders gibt.“ Für Pforzheim führte er außerdem das Netzwerk IT- und Medien und das Netzwerk der Kreativwirtschaft an.
Was die Projektbeteiligten Orust (Schweden) und Dubrovnik (Kroatien) von Pforzheim übernommen haben, sei der Unternehmerservice, bei dem es um das Zusammenspiel verschiedener Ämter, beispielsweise für Bauanfragen von Unternehmen, gehe. „Wir müssen auch schauen, wie es unsere Unternehmen schaffen zu wachsen“, sagte Epple. Als gelungenes Beispiel nannte er den Rückbau einer wenig genutzten Straße, wodurch ein Unternehmen zwei getrennte Grundstücke zusammenführen konnte. „Das ist Nachverdichtung“, merkte er an. „Wenn ich keine Gewerbeflächen mehr habe, muss ich kreativ werden.“ Sogar Bund und Land hätten sich dieses spezielle Beispiel angeschaut. „Wir wollen weiterhin Arbeitsplätze in dieser Stadt, das ist entscheidend“, betonte Epple. Zudem werde bei Neubauten von Unternehmen versucht, Einfluss zu nehmen, beispielsweise bei der Nachhaltigkeit. Außerdem gebe es auch die Möglichkeit, ein Grundstück in Erbpacht zu nutzen. Epple stellte die kostenlose BAS-E-Learning Plattform vor, die für jeden interessant ist, der mehr über das Thema Unternehmensansiedlungen wissen möchte. „Das ist eine richtig gute Sache“, betonte der Wirtschaftsförderer.
Im Rahmen der Veranstaltung gab es außerdem einen Impulsvortrag zum Thema „Generative KI und Sprachmodelle“.
Alle Fotos: Tilo Keller
23.01.2025
von Claudia Keller
Die Wirtschaftsförderung des städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft- und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) ist Teil eines europaweiten Projekts, das unter anderem die Digitalisierung in der kommunalen Verwaltung unter die Lupe genommen hat. Ziel war es, durch digitale Angebote die Attraktivität europäischer Städte als Wirtschaftsstandorte zu steigern. Ein wichtiger Baustein dafür ist die Weiterbildung der Mitarbeiter in lokalen Behörden. Das sogenannte BAS-Projekt wird von der Europäischen Union über Erasmus+ gefördert. Die Abkürzung BAS steht für „Business Attraction in Small and Medium Cities“, also der „Unternehmensansiedlung in kleinen und mittleren Städten“. Beteiligt waren neben Pforzheim auch Städte, Gemeinden und Organisationen aus Schweden, Italien, Kroatien und Zypern.
„Was macht einen Wirtschaftsstandort attraktiv und was muss man den Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung beibringen, damit sie das auch leben können“, sagte Markus Epple, Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung der WSP beim Business-Talk über die grundlegende Fragestellung, der sich die Partner des BAS-Projekts gestellt haben. „Eine Schlüsselfrage war das Ansiedlungsmanagement.“ Letztlich gehe es um eine aktive Stadtentwicklung, um die qualitative Verbesserung des Standortes und um die Frage, wie die Digitalisierung dabei unterstützen kann. Das Ergebnis des Projektes war ein frei zugängliches Online-Schulungsmodul und ein Handbuch.
In der Projektphase wurden zunächst Beispiele von Ansiedlungen, die in Nord- und Südeuropa gut funktioniert haben, untersucht und die Erfolgsfaktoren identifiziert. Am Beispiel von Pforzheim zeigte Epple auf, wie ein Genehmigungsverfahren mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung zum Ziel kommen kann. Dabei seien verschiedene, zuvor aufgestellte Konzepte hilfreich, wie das Gewerbeflächen- und Ansiedlungskonzept, das Nahversorgungskonzept oder das Märkte- und Zentrenkonzept. „Ein ordentliches Regelwerk hilft an der ein oder anderen Stelle“, erklärte Epple. Zudem hat die WSP ein Gewerbeflächenkataster erstellt, in dem alle Pforzheimer Unternehmen erfasst sind. Der Wirtschaftsförderer berichtete, dass das Beispiel aus Pforzheim nun auch von der projektbeteiligten Stadt Imola (Italien) übernommen wird. Dies werde ein Multiplikator für weitere umliegende Gemeinden sein. „So funktionieren EU-Projekte“, merkte er an.
Wichtig sei auch, über den Rand von Pforzheim hinauszudenken. „Die Präzisionstechnik ist vernetzt mit dem ganzen Nordschwarzwald“, führte er als Beispiel an. „Und wir nutzen auch die Netzwerke, die es woanders gibt.“ Für Pforzheim führte er außerdem das Netzwerk IT- und Medien und das Netzwerk der Kreativwirtschaft an.
Was die Projektbeteiligten Orust (Schweden) und Dubrovnik (Kroatien) von Pforzheim übernommen haben, sei der Unternehmerservice, bei dem es um das Zusammenspiel verschiedener Ämter, beispielsweise für Bauanfragen von Unternehmen, gehe. „Wir müssen auch schauen, wie es unsere Unternehmen schaffen zu wachsen“, sagte Epple. Als gelungenes Beispiel nannte er den Rückbau einer wenig genutzten Straße, wodurch ein Unternehmen zwei getrennte Grundstücke zusammenführen konnte. „Das ist Nachverdichtung“, merkte er an. „Wenn ich keine Gewerbeflächen mehr habe, muss ich kreativ werden.“ Sogar Bund und Land hätten sich dieses spezielle Beispiel angeschaut. „Wir wollen weiterhin Arbeitsplätze in dieser Stadt, das ist entscheidend“, betonte Epple. Zudem werde bei Neubauten von Unternehmen versucht, Einfluss zu nehmen, beispielsweise bei der Nachhaltigkeit. Außerdem gebe es auch die Möglichkeit, ein Grundstück in Erbpacht zu nutzen. Epple stellte die kostenlose BAS-E-Learning Plattform vor, die für jeden interessant ist, der mehr über das Thema Unternehmensansiedlungen wissen möchte. „Das ist eine richtig gute Sache“, betonte der Wirtschaftsförderer.
Im Rahmen der Veranstaltung gab es außerdem einen Impulsvortrag zum Thema „Generative KI und Sprachmodelle“.
Alle Fotos: Tilo Keller
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