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Unesco setzt Baden-Baden auf Weltkulturerbe-Liste

Mit Baden-Baden stehen seit Juli 2021 sieben Kulturerbestätten aus Baden-Württemberg auf der Welterbeliste der Unesco. Das Zisterzienserkloster Maulbronn machte 1993 den Anfang.
Die Trinkhalle in Baden-Baden wurde nach den Plänen Heinrich Hübschs von 1839–1842 im Kurgarten erbaut. ©Privat/GerdLache

Von Gerd Lache | 24.07.2021

Elf historische Kur- und Badeorte haben sich zu den „Great Spas of Europe“ zusammen geschlossen. Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet „Spa“ so viel wie „gesund durch Wasser“. Mit Bezug zur belgischen Stadt Spa, deren Quellen bereits den alten Römern bekannt gewesen sein sollen, ist Spa als Gattungsbegriff für „Heilbad“ übernommen worden. In jüngster Zeit steht der Name auch für Wellness-Oasen in Hotels oder Gesundheitseinrichtungen.

Das Welterbe-Komitee hat in seiner Sitzung am 24. Juli 2021 für die Aufnahme der „Great Spas of Europe“ in die UNESCO-Welterbeliste gestimmt. Die elf bedeutenden Kurstädte des 19. Jahrhunderts – eine davon Baden-Baden – sind somit als Zeugnis der europäischen Bäderkultur zum kulturellen Erbe der Menschheit erklärt worden.

Über sieben Nationen verteilt gehören zu den „Great Spas“ neben Baden-Baden auch Bad Ems und Bad Kissingen (Deutschland), Baden bei Wien (Österreich), Spa (Belgien), Karlsbad, Marienbad und Franzensbad (alle Tschechische Republik), Vichy (Frankreich), Montecatini Terme (Italien) sowie Bath (Großbritannien).

Mit dem Welterbe-Würfel informierte die Stadt Baden-Baden über den Unesco-Antrag. ©Baden-Baden/Composing_GerdLache

„Die Idee für einen Antrag entstand 2006 in Baden-Baden“, erklärte Margret Mergen, Oberbürgermeisterin der Stadt Baden-Baden und Vorsitzende der Arbeitsgruppe der elf Kurstädte.

Unter Federführung der Tschechischen Republik wurde der Antrag schließlich im Januar 2019 in Paris eingereicht. Die Entscheidung des Antrags musste 2020 coronabedingt verschoben werden. In der Sitzung der Unesco im Juli 2021 beim diesjährigen Gastgeber Volksrepublik China wurden die „Great Spas“ in die Liste aufgenommen.

Ministerin Nicole Razavi vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, der obersten Denkmalschutzbehörde des Landes, sagte laut einer Mitteilung: „Welterbestätten wie Baden-Baden sind die Leuchttürme unserer Denk mallandschaft.“

Professor Claus Wolf, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege bezeichnete die „Great Spas of Europe“ der Mitteilung zufolge als „herausragendes Zeugnis der europäischen Kur- tradition, deren Wurzeln bis in die Antike zurückreichen“.

Ihre Blütezeit erlebten diese Kurstädte demnach zwischen 1700 und den 1930er Jahren. Sie seien Vorreiter des modernen Tourismus gewsen und hätten kulturell in Konkurrenz zu den großen Metropolen des 19. Jahrhunderts gestanden.

Die Vereinigung der großen historischen Badeorte aus sieben Nationen. ©Baden-Baden/Composing_GerdLache

Weltkulturerbe-Stätten in Baden-Württemberg

Auf der Welterbeliste der Unesco stehen folgend baden-württembergische Kulturerbestätten:

  1. Zisterzienserkloster Maulbronn (1993)
  2. Klosterinsel Reichenau (2000)
  3. Obergermanisch-Raetische Limes (2005)
  4. Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen (2011)
  5. Zwei Le Corbusier-Häuser in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung (2016)
  6. Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb im Ach- und Lonetal (2017)
  7. Baden-Baden mit der Städte-Gruppe „Great Spas of Europe (2021)

(pm/gel)

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