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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Klinikum Karlsruhe stärkt Integration durch Sprachförderung

Das Klinikum Karlsruhe ist eines der ersten Krankenhäuser in der Region, das ein Sprachkompetenzzentrum ins Leben gerufen hat, um Fachkräfte mit ausländischem Hintergrund bei ihrer beruflichen und sozialen Integration gezielt zu unterstützen.
Als eines der ersten Krankenhäuser in der Region hat das Klinikum Karlsruhe ein Sprachkompetenzzentrum aufgebaut,. Susanne Eggerder (l.) und Katharina Mähr in einem Sprachkurs. Foto: Markus Kümmerle, Städtisches Klinikum Karlsruhe

26.03.2024

Sprache ist der Schlüssel

„Jeder Beruf hier im Klinikum ist einen Sprachberuf, deshalb ist das Sprechen der deutschen Sprache für uns eine fachliche Qualifikation“, sagt Carmen Happe, Gesamtleitung des klinikeigenen BildungsCampus, zu dem das Sprachkompetenzzentrum gehört. „Der Unterricht soll in Kursen stattfinden, kann aber auch als Sprachcoaching individuell gebucht werden.“

Für Beschäftigte in einem Krankenhaus ist es äußert wichtig, sich mit den PatientInnen sowie den KollegInnen verständigen zu können. Gleichzeitig sind die Teams in Krankenhäusern seit jeher international, angefangen beim Reinigungsdienst bis hin zur Ärzteschaft. Um die Sprachkompetenzen der Beschäftigten und damit die Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu verbessern, hat das Städtische Klinikum Karlsruhe jetzt sein neues Sprachkompetenzzentrum eröffnet und die Sprachförderung zu einem Teil des Bildungsangebots gemacht.

Über sein International Departement hat das Klinikum Karlsruhe bereits vor einigen Jahren sprachliche Angebote für internationale Fachkräfte des Pflege- und Funktionsdienstes, die sich auf ihre Berufsanerkennung vorbereiten, etabliert. „Diese müssen ihre Qualifikation nachweisen, wozu auch Deutschkennnisse auf dem so genannten B2-Niveau gehören“, erklärt Susanne Eggerder, Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache im International Department. „Um der anspruchsvollen Tätigkeit gerecht zu werden, reichen die vorhandenen Sprachkompetenzen oft aber nicht aus, weshalb wir die Kolleginnen und Kollegen gezielt unterstützen.“

Neu im Team ist seit Oktober 2023 Katharina Mähr, ebenfalls Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache. Sie wird sich gemeinsam mit Eggerder dem Wunsch der wachsenden internationalen Belegschaft nach einem weiterführenden Sprachangebot über interne Deutschkurse widmen. „Wir haben jetzt das Sprachcoaching ‚Berufsbezogenes Deutsch‘ ins Programm aufgenommen“, hebt Mähr hervor. „In diesem individuellen Angebot können sich Mitarbeitende im oder nach dem bestandenen Anerkennungsverfahren ganz systematisch und im Einzelcoaching ihre persönlichen Ziele im Sprachenlernen setzen und erreichen.“ Beschäftigte, die den Austausch untereinander schätzen, können zukünftig im Kursformat ihre Deutschkenntnisse vertiefen.

„Das Angebot richtet sich an alle Berufsgruppen und berücksichtigt individuelle Vorerfahrungen und Lerngewohnheiten“, fasst Eggerder zusammen. „Mit unserem breiten Spektrum werden wir allen Kolleginnen und Kollegen im Klinikum gerecht, die ihre Deutschkennnisse verbessern wollen.“ Spezielle Sprachangebote wird es für die Berufsgruppen Reinigung, Technik und Gastronomie geben. Auch ein allgemeinsprachlicher B2-Kurs zur Vorbereitung auf die Berufsanerkennung, die Ausbildung oder das Freiwillige Soziale Jahr ist in Planung.

„Es ist bekannt, dass die Sprache der Schlüssel ist, um in einem neuen Land gut anzukommen, beruflich Fuß zu fassen und heimisch zu werden“, unterstreicht Pflegedirektorin Elvira Schneider die Bedeutung des Sprachkompetenzzentrums. „Deshalb bin ich sehr froh, dass unser Team zum einen seinen Teil zur Integration leistet und zum anderen hilft, Sprachbarrieren und Missverständnisse in der Kommunikation zu verringern und dadurch zur Milderung des Fachkräftemangels beiträgt.“

Andrea Klug (l.) und Katharina Mähr im Gespräch. Foto: Markus Kümmerle, Städtisches Klinikum Karlsruhe

Andrea Klug ist 2022 aus Chile ans Klinikum gekommen, um ihren Abschluss als Pflegefachkraft anerkennen zu lassen und dann hier zu arbeiten. „Das International Department hat mich von Anfang an sehr gut betreut und mir den Wechsel nach Deutschland wirklich erleichtert. Dank der Sprachkurse verstehe ich die Patientinnen und Patienten inzwischen sehr gut und kann mich auch mit den Kolleginnen und Kollegen gut unterhalten.“

pm/tm

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