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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Social-Media-Star Sally Özcan geehrt mit "Made in Baden-Award 2022"

Neben Sally Özcan wurden der dm-Chef Christoph Werner, Bernhard Prinz von Baden und der BGV-Chef Edgar Bohn mit dem "Made in Baden-Award 2022" ausgezeichnet.
Sally Özcan ist eine der GewinnerInnen der "Made in Baden-Awards 2022". Mit "Sallys Welt" (Hauptsitz in Waghäusel) gehört Sally Özcan zu einer der erfolgreichsten Medien-Unternehmerinnen im Land. Foto: Valentin Behringer

„Die Badische Wirtschaft“ verlieh zum siebten Mal
den „Made in Baden-Award“

"Am meisten macht mich stolz und glücklich, dass Waghäusel mittlerweile ein Begriff ist, den man nicht mehr nur bei uns in der Region, sondern bis ins Silicon Valley kennt."
schreibt Sally auf ihrem Instagram-Account

Rund 400 Gäste, größtenteils aus dem Bereich der Wirtschaft, aber auch SportlerInnen, Kulturschaffende und Prominente von Funk und Fernsehen ehrten die vier PreisträgerInnen, die eine hochkarätige Jury im Vorfeld ausgewählt hatte. Mit den „Made in Baden-Award“ sollen UnternehmerInnen und Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die der Region treu sind, Innovationen fördern und soziales Engagement zeigen.

(v.l.n.r.) Initiator Dieter Kersten, Rolf Schumann (Schwarz Gruppe), SKH Prinz Bernhard von Baden, Margret Mergen (OB Baden-Baden), Prof. Edgar Bohn (BGV), Prof. Peter Berthold (Ornithologe), Sally Özcan („Sallys Welt“), Christoph Werner (DM Drogerien), Nora Waggershausen (Kur & Tourismus GmbH), Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus), Juan Geck und Kathrin Kistenmacher (SängerIn). Foto: Valentin Behringer

Ein erster emotionaler Höhepunkt war am Abend des 03.Juni 2022 im Bénazetsaal des Baden-Badener Kurhauses, die Begrüßung von Zoe Burdoj. Die 94jährige Holocaust-Überlebende lebt jetzt in Heidelberg, nachdem sie vor einem massiven Bombenangriff in der Ukraine fliehen musste. Die Brüder Klitschko zogen im Hintergrund die Fäden, deren Kontakt zu Winfried Rothermel, dem Berater der Badischen Wirtschaft im Büro Heidelberg, zu einer spontanen Rettungsaktion führte, in deren Verlauf 46 LKW mit Spenden in die Ukraine geschickt werden konnten, dazu Fahrzeuge und dringend benötigte Medikamente. Sichtlich bewegt nahm Zoe Burdoj die Standing Ovations entgegen. Sie hatte auf ihrer Flucht nur zwei Silberlöffel retten können, Geschenke von ihrer Mutter, die 1941 von den Nazis ermordet worden war.

Bildung sei eine der schärfsten Waffen für die Freiheit und Demokratie, erklärte der Chief Digital Officer Rolf Schumann von der Schwarz Gruppe, die unter anderem den Discounter Lidl betreibt. Dazu brauche es LehrerInnen, die den SchülerInnen etwas beibringen können. Vor diesem Hintergrund lobt er Sally Özcan, die eine hervorragende Lehrerin sei, die zwar heute nicht mehr im Schuldienst arbeite, es aber mit ihren Lehrerin-
Tugenden schaffe, über ihren Youtube-Kanal „Sallys Welt“ zwei Millionen Follower glücklich zu machen, sei es durch Kochrezepte, Backtipps oder Empfehlung von sinnvollem Zubehör. Aus einer heimlichen Passion für das Backen sei ein gewaltiges Imperium gewachsen.

Zwar habe Sally bereits viele Ehrungen erhalten, aber „der Made in Baden-Award ist der beste Preis, den Du je bekommen hast, denn Du hast „Sallycon Valley“ nach Baden gebracht,“ stellt Schumann fest.

Ihr Vater sei sehr traurig gewesen, als sie den Schuldienst quittierte, berichtet die gefeierte Preisträgerin, aber mittlerweile sei er sehr stolz auf den großen Erfolg seine Tochter. Die Eltern stammen aus der Türkei, sind aber seit Jahrzehnen in Waghäusel zu Hause. Und auch sie ist mit diesem Ort eng verbunden, in dem sie mittlerweile mit ihrem Mann Murat eigene
Produktionsstätten aufgebaut hat und über 100 Mitarbeiter beschäftigt. „Sallys Welt“ ist auf alle Fälle eine beeindruckende Erfolgsgeschichte.

Die baden-württembergische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, gratulierte Christoph Werner, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der
dm Drogerien, die von der renomierten internationalen Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants als beliebtester Einzelhändler Deutschlands ausgezeichnet wurde.
Gerade in schwierigen Zeiten, so die Ministerin, sind besondere Führungskräfte gefragt. Der Erfolg ist der Beweis: 2020/2021 kam dm auf einen Umsatz von 12,3 Milliarden Euro.
Christoph Werner erinnerte an die Bedeutung seines im Februar verstorbenen Vaters Götz Werner, der das Unternehmen gegründet hat, das mittlerweile weit über Baden hinausstrahlt und in 14 Ländern tätig ist.

Dr. Roman Glaser hielt die Laudatio auf Prof. Edgar Bohn, den Vorstandsvorsitzenden des Badischen Gemeindeversicherungsverbandes. Der Diplom-Ökonom Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV) gratuliert Bohn, der im Mai
die Ehrensenatorwürde der Dualen Hochschule Baden-Württemberg verliehen bekommen hat. „Er denkt und handelt strategisch“, lobte Glaser den Preisträger Prof. Edgar Bohn, der auch ehrenamtlich tätig ist, unter anderem für die Lebenshilfe an seinem Wohnort in Bühl. Darüber
hinaus gilt Bohn als großer Fußballfan, der ehemalige Spieler ist Vorsitzender des VfB Bühl und sponsert – als FC Köln-Fan – mit dem BGV den KSC, den SC Freiburg, außerdem die Rhein Neckar-Löwen.

Dieter Kersten, Sprecher der Initiative Badische Wirtschaft, ging in seiner Begrüßungsrede auf die Bedeutung der „Made in Baden Awards“ im
Südwesten ein. Seit April begleitete das Frauenhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe die Interessensgemeinschaft mit dem Ziel, ein „Made in Baden – best in class“-Siegel zu etablieren, das besonders nachhaltige und innovative Unternehmen belohnen und honorieren soll. Wichtig sei es, so Kersten, gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie und dem Ukrainekrieg Freunde zu finden, auf die man
sich verlassen kann. Überdies werden die immensen aktuellen Probleme mit den weltweiten Lieferketten unweigerlich dazu führen, dass regionale Kontakte und Lieferanten künftig noch stärker an Bedeutung gewinnen.

Das Thema Nachhaltigkeit zog sich durch den ganzen Abend, an dem mehrfach ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit den schwindenden Ressourcen gefordert wurde. Prof. Peter Berthold nutzte dafür die Laudatio auf den Award-Gewinner SKH Prinz Bernhard von Baden. Er unterstrich, dass das Haus Baden fast 1000 Jahre lang Wirtschaft, Landwirtschaft, Weinbau und vieles mehr in Baden nachhaltig prägte. An die Adresse der zahlreich anwesenden VertreterInnen angesehener und erfolgreicher Unternehmen appellierte er leidenschaftlich: „hier unten sitzt eine geballte Ladung von Macht, von Geld, von Seilschaften und vor allem von Machbarkeit. Ich fordere sie auf, ihre eigenen Betriebe nachhaltiger zu machen, sie können die Fabrikdächer begrünen, sie können
Tümpel anlegen – und dafür vielleicht auch einmal einen Preis bekommen wie heute Prinz Bernhard.“
In seiner Dankesrede nahm Prinz Bernhard den Appell auf. Eines seiner
vordringlichen Ziele sei es, den „Biotopverbund Bodensee“ auf ganz Deutschland auszuweiten.

pm/tm

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