Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Von Gerd Lache | 12.04.2021
„Genossenschaften können dabei helfen, das Angebot landwirtschaftlicher Produkte zu bündeln und so die Marktstellung ihrer Mitglieder gegenüber Handel und Industrie zu stärken. Kooperative Ansätze ermöglichen den Erhalt kleinerer und mittlerer Betriebsstrukturen und können somit den Strukturwandel nachhaltig abfedern. Dies gilt es weiter zu fördern“, sagt Roman Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (bwgv).
In einem jetzt veröffentlichten Positionspapier fordern sechs Verbände „eine Stärkung der Vermarktung regionaler Produkte und die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung der grünen Berufe in Baden-Württemberg. Das Positionspapier unterzeichneten 1) der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV), 2) der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV), 3) der Badische Weinbauverband, 4) der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV), 5) der Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW) und 6) der Weinbauverband Württemberg.
„Vermarktung muss vollumfänglich gedacht werden und dabei mit dem vor- und nachgelagerten Bereich die gesamte Wertschöpfungskette abbilden. Schließlich liegt der Erfolg eines Produkts vorrangig in den Anstrengungen von mehreren Beteiligten“, erklärt Brigitta Hüttche, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Verbands der Agrargewerblichen Wirtschaft.
Auch im Weinbau spiele die Beziehung vom Erzeuger zum Handel und Endverbraucher eine wichtige Rolle, macht der Präsident des Weinbauverbands Württemberg, Herrmann Hohl, deutlich. Er sagt: „Weine aus Württemberg werden unter Einhaltung der höchsten Qualitätsstandards produziert. Trotzdem erreicht nur ein geringer Teil der Wertschöpfung die Erzeuger.“ Durch geeignete Maßnahmen könne das Land den Aufbau neuer Vertriebswege fördern und die Marktstellung der Weingärtner gegenüber dem Handel stärken, sagt Hohl.
Für die Aus- und Weiterbildung in den „grünen Berufen“ bedürfe es der Unterstützung der Landesregierung, erklärt Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes und bekräftigt: „Der Fortbestand unserer Familienbetriebe hängt neben den wirtschaftlichen Perspektiven und politischen Rahmenbedingungen entscheidend von den kommenden Generationen ab.“ Dafür brauche es gut ausgebildete Landwirtinnen und Landwirte, „die ihre Fähigkeiten in einem attraktiven und modernen Aus- und Weiterbildungsumfeld erlernen und weiterentwickeln können“. Die grünen Berufe müssen „weiterhin Zukunft haben“, fordert Rukwied.
Die Verfügbarkeit von Fachkräften bedeute für die Agrarbranche eine zunehmende Hürde. Werner Räpple, Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands, sagt: „Neue Herausforderungen kommen auf die in der Landwirtschaft beschäftigten Personen zu, darum muss auch die landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung grundsätzlich auf den Prüfstand. Dazu ist es notwendig, Bildung über die Schulzeit hinaus zu denken und Landwirtinnen und Landwirten ein lebenslanges Lernen in allen Bereichen ihrer beruflichen Aufgaben zu ermöglichen.“
Und Rainer Zeller, Präsident des Badischen Weinbauverbands, erklärt: Moderne Schulstandorte und Beratungsangebote, auch digital, könnten eine gute Ergänzung zu anderen innovativen Angeboten sein. „Aus meiner Sicht ist es von großer Bedeutung, die Aus- und Weiterbildung der nachfolgenden Winzergeneration zu fördern. Insbesondere im Bereich Betriebswirtschaft sehe ich noch Handlungsbedarf, denn die potenziellen Betriebs-nachfolger müssen möglichst breit aufgestellt sein, um die Betriebsnachfolge voller Zuversicht und Freude antreten zu können.“
Das Positionspapier zum Download:
https://www.wir-leben-genossenschaft.de/files/Forderungen%20zu%20den%20Koalitionsverhandlungen.pdf
Von Gerd Lache | 12.04.2021
Absatzfördernde Maßnahmen müssen gestärkt werden, um neue Käuferschichten für Produkte aus Baden-Württemberg erreichen zu können.
„Genossenschaften können dabei helfen, das Angebot landwirtschaftlicher Produkte zu bündeln und so die Marktstellung ihrer Mitglieder gegenüber Handel und Industrie zu stärken. Kooperative Ansätze ermöglichen den Erhalt kleinerer und mittlerer Betriebsstrukturen und können somit den Strukturwandel nachhaltig abfedern. Dies gilt es weiter zu fördern“, sagt Roman Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (bwgv).
In einem jetzt veröffentlichten Positionspapier fordern sechs Verbände „eine Stärkung der Vermarktung regionaler Produkte und die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung der grünen Berufe in Baden-Württemberg. Das Positionspapier unterzeichneten 1) der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV), 2) der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV), 3) der Badische Weinbauverband, 4) der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV), 5) der Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW) und 6) der Weinbauverband Württemberg.
„Vermarktung muss vollumfänglich gedacht werden und dabei mit dem vor- und nachgelagerten Bereich die gesamte Wertschöpfungskette abbilden. Schließlich liegt der Erfolg eines Produkts vorrangig in den Anstrengungen von mehreren Beteiligten“, erklärt Brigitta Hüttche, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Verbands der Agrargewerblichen Wirtschaft.
Auch im Weinbau spiele die Beziehung vom Erzeuger zum Handel und Endverbraucher eine wichtige Rolle, macht der Präsident des Weinbauverbands Württemberg, Herrmann Hohl, deutlich. Er sagt: „Weine aus Württemberg werden unter Einhaltung der höchsten Qualitätsstandards produziert. Trotzdem erreicht nur ein geringer Teil der Wertschöpfung die Erzeuger.“ Durch geeignete Maßnahmen könne das Land den Aufbau neuer Vertriebswege fördern und die Marktstellung der Weingärtner gegenüber dem Handel stärken, sagt Hohl.
Für die Aus- und Weiterbildung in den „grünen Berufen“ bedürfe es der Unterstützung der Landesregierung, erklärt Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes und bekräftigt: „Der Fortbestand unserer Familienbetriebe hängt neben den wirtschaftlichen Perspektiven und politischen Rahmenbedingungen entscheidend von den kommenden Generationen ab.“ Dafür brauche es gut ausgebildete Landwirtinnen und Landwirte, „die ihre Fähigkeiten in einem attraktiven und modernen Aus- und Weiterbildungsumfeld erlernen und weiterentwickeln können“. Die grünen Berufe müssen „weiterhin Zukunft haben“, fordert Rukwied.
Die Verfügbarkeit von Fachkräften bedeute für die Agrarbranche eine zunehmende Hürde. Werner Räpple, Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands, sagt: „Neue Herausforderungen kommen auf die in der Landwirtschaft beschäftigten Personen zu, darum muss auch die landwirtschaftliche Aus- und Weiterbildung grundsätzlich auf den Prüfstand. Dazu ist es notwendig, Bildung über die Schulzeit hinaus zu denken und Landwirtinnen und Landwirten ein lebenslanges Lernen in allen Bereichen ihrer beruflichen Aufgaben zu ermöglichen.“
Und Rainer Zeller, Präsident des Badischen Weinbauverbands, erklärt: Moderne Schulstandorte und Beratungsangebote, auch digital, könnten eine gute Ergänzung zu anderen innovativen Angeboten sein. „Aus meiner Sicht ist es von großer Bedeutung, die Aus- und Weiterbildung der nachfolgenden Winzergeneration zu fördern. Insbesondere im Bereich Betriebswirtschaft sehe ich noch Handlungsbedarf, denn die potenziellen Betriebs-nachfolger müssen möglichst breit aufgestellt sein, um die Betriebsnachfolge voller Zuversicht und Freude antreten zu können.“
Das Positionspapier zum Download:
https://www.wir-leben-genossenschaft.de/files/Forderungen%20zu%20den%20Koalitionsverhandlungen.pdf
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