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Wirtschaftskraft ist in der Tat ein „Plus“ – ein Mehr an Themen, an Hintergründen und an Aktualität. Mit dieser Plattform wird die wirtschaftliche Kompetenz des Standortes Pforzheim medial begleitet und weit in die Region getragen.

Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Pforzheimer Rathausspitze bei Edelmetallspezialist Heimerle + Meule

Einen edelmetallverarbeitenden Betrieb zu besuchen ist mit sorgfältigen Eingangs- und Ausgangskontrollen verbunden. Ausnahmen gibt es da keine. Auch nicht für Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch, der bei seinem Unternehmensbesuch bei der Heimerle + Meule GmbH genauso durch die flughafenähnliche Kontrolle ging, wie alle anderen Besucher auch.
Im Gespräch bei Heimerle + Meule: (von links) Geschäftsführer Thomas Weiß und Georg Steiner,  Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch, Ute Sigle, Bereichsleitung Organisation, Personalwesen und Marketing, Professor Dr. Ulrich Jautz, Rektor der Hochschule Pforzheim, Markus Epple, Geschäftsbereichsleiter der WSP-Wirtschaftsförderung und Oliver Reitz, Direktor des städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP). Foto: Tilo Keller

27.11.2023

von Claudia Keller

Regelmäßig pflegt Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch die Kontakte zur Wirtschaft und besucht ansässige Unternehmen. Bei der Heimerle + Meule GmbH ist er mit der Geschäftsführung ins Gespräch gekommen.

Neben dem Oberbürgermeister empfingen die Geschäftsführer Georg Steiner und Thomas Weiß auch Oliver Reitz, Direktor des städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP), Markus Epple, Geschäftsbereichsleiter der WSP-Wirtschaftsförderung und Professor Dr. Ulrich Jautz, Rektor der Hochschule Pforzheim.

Geschäftsführer Thomas Weiß erläutert die Firmenstruktur. Foto: Tilo Keller

Lange Tradition

Heimerle + Meule ist die älteste Scheideanstalt in Deutschland, die Wurzeln reichen bis ins Jahr 1845 zurück. Mit der Übernahme der Cookson Precius Metals Sparte vor zehn Jahren ging die Heimerle + Meule Gruppe an den Start, die in ganz Europa vertreten ist. „Wir sind ein Verbund von eigenständig handelnden Unternehmen“, erklärte Thomas Weiß. „Wir sehen uns als Komplettanbieter in der Edelmetallindustrie.“ Ziel sei es, vom Recycling über das Feinmetall bis hin zum fertigen Produkt die gesamte Wertschöpfungskette abbilden zu können. 1960 wurde Possehl Hauptgesellschafter und 2001 Alleingesellschafter. Heimerle + Meule ist seit 1977 am heutigen Standort im Brötzinger Tal und hat einen zweiten Standort am Mühlkanal mit Schwerpunkt Industrie-Recycling.
„Edelmetall-Recycling ist in unserer DNA, damit hat alles begonnen und ist auch heute noch einer der wichtigsten Zweige“, erklärte Weiß. Weitere Bereiche sind Edelmetallhandel, Investmentprodukte, Dentalprodukte, Edelmetallhalbzeug für Schmuck und Technik, Galvano-Chemikalien und -Geräte, Oberflächenbeschichtungen sowie Analytik und Werkstoffprüfung.

Oberbürgermeister Peter Boch im Austausch mit der Geschäftsleitung. Foto: Tilo Keller

Rückgewinnung von Gold


Der Oberbürgermeister erkundigte sich, welches der am stärksten wachsende Zweig sei. „Investmentprodukte und Recycling“, so die beiden Geschäftsführer. „Die Rückgewinnung von Edelmetallen aus Elektroschrott wird ein steigender Bereich sein“, erklärte Weiß. „Wir verarbeiten kein Primärgold aus Minen.“ Allerdings werde es zukünftig weniger Schmuck aus Erbschaften geben, die das Unternehmen zum Einschmelzen ankauft. In den letzten 20 Jahren sei der Trend eher zu weniger hochwertigem Schmuck gegangen. „Deshalb sehen wir auch die Notwendigkeit, unseren Bedarf aus anderen Quellen zu gewinnen und da ist Elektronikschrott ein Thema.“

Geschäftsführer Georg Steiner (rechts) berichtet über die Geschäftsfelder. Foto: Tilo Keller

Standort Deutschland


Zum Standort Deutschland erklärte Stein, dass „Made in Germany“ ein Qualitätsmerkmal sei. Allerdings machten Regulatorik und Auflagen, die auch von der EU kämen, den Standort Deutschland immer schwieriger und teurer.

Rektor Ulrich Jautz freut sich über die Zusammenarbeit. Foto: Tilo Keller

Ulrich Jautz lenkte den Blick auf die Hochschule und lud zur weiteren Zusammenarbeit ein. „Nutzen sie die Hochschule als Wissens- und Kompetenzpool“, sagte er. „Wir freuen uns über jede Form der Zusammenarbeit.“ Reitz erkundigte sich, inwieweit das Unternehmen auf Messen vertreten ist.

Oliver Reitz (WSP) erkundigt sich nach Messeauftritten. Foto: Tilo Keller

Ute Sigle, Bereichsleitung Organisation, Personalwesen und Marketing bei Heimerle + Meule erklärte, dass für die verschiedenen Geschäftsfelder die Teilnahme an 18 Messen europaweit geplant sei. „Es dünnt sich ein bisschen aus, weil viele Messen Corona nicht überstanden haben“, merkte sie an. Stein hob in diesem Zusammenhang hervor, dass gerade bei Edelmetallen persönliche Kontakte besonders wichtig seien. Wachstum geplant
Angesprochen wurde auch der Fachkräftemangel in allen Bereichen. Gute Erfahrungen habe das Unternehmen mit Studienabbrechern als Quereinsteiger gemacht.

Ute Sigle berichtet über Bewerbungen von Mitarbeitern des Versandhandels Klingel. Foto: Tilo Keller

Sigle erklärte, dass es auch viele Bewerbungen von Mitarbeitern des insolventen Versandhandels Klingel gegeben habe. Am Ende des Gespräches kündigte Stein an, dass das Unternehmen am Standort eine Vergrößerung plane. „Wir sind gerade dabei, ein Grundstück zu erwerben, damit es in ein paar Jahren mit einem Erweiterungsbau klappt“, sagte Stein und betonte die starke Verwurzelung des Betriebs. „Wir werden hier wachsen.“

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