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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Pforzheim: Job-Perspektive für Geflüchtete aus der Ukraine im Gastgewerbe

Viele Hotels und Gaststätten in Pforzheim sind derzeit dringend auf neues Personal angewiesen – und könnten dabei auch Geflüchteten aus der Ukraine eine Job-Perspektive bieten.
Die Tourismussaison kommt auf Touren: Das heimische Hotel und Gaststättengewerbe ist deshalb dringend auf zusätzliches Personal angewiesen. Die Branche könne dabei auch Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, eine Job-Perspektive bieten, so die NGG. „Vorausgesetzt, Bezahlung und Arbeitsbedingungen stimmen. Geflüchtete dürfen nicht ausgenutzt werden“, macht die Gewerkschaft deutlich. Foto: NGG | Alireza Khalili

„Das Hotel- und Gaststättengewerbe habe das Zeug dazu, ein ‚Integrationsmotor‘ zu werden. Diese Chance sollte
die Branche nutzen“, meint Elwis Capece von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.

„Wichtig ist, dass die ukrainischen Bildungsabschlüsse unkompliziert anerkannt werden. Und es muss einen vereinfachten Zugang zu Sprachkursen geben. Denn die Sprache ist der Schlüssel, um zurechtzukommen.“
Elwis Capece, Geschäftsführer der NGG Region Mittelbaden-Nordschwarzwald

Der Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG Region Mittelbaden-Nordschwarzwald verweist dabei auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur. Danach zählte das Pforzheimer Gastgewerbe im April 36 offene Stellen – fast doppelt so viele wie noch vor einem Jahr.

„Das ist auch eine Chance für die Gastronomen und Wirte, die faire Bedingungen bieten“, so Capece. Gerade das Gastgewerbe sei weltoffen: Dort arbeiteten schon immer Menschen unterschiedlichster Herkunft – auch aus Osteuropa. „Die Branche ist ideal für den Quereinstieg:
Von der Küche bis zum Service – hier haben auch Beschäftigte ohne Berufsausbildung gute Chancen. Und Fachkräfte werden ohnehin dringend gebraucht – vom Barkeeper bis zur Hotelfachfrau“, betont Capece. „Vorausgesetzt, die Bezahlung stimmt. Denn wer vor dem Krieg flieht und bei uns Schutz sucht, darf nicht ausgenutzt werden. Viele suchen bereits nach Arbeit.“ Allerdings sei wohl gerade am Anfang Geduld gefragt, gerade wenn noch Deutschkenntnisse fehlen würde. Zudem ginge es auch darum eine echte Betreuungsalternative zu schaffen in Form von Kita- und Schulplätzen, denn der Anteil der ukrainischen Frauen mit Kindern unter den Geflüchteten sei hoch.

„Ohne Betreuungsangebote kommt für die Eltern maximal ein Minijob mit wenigen Wochenstunden infrage. Damit wäre allerdings die Chance auf eine echte berufliche Integration vertan“, warnt Capece. Das Potential der Geflüchteten sei enorm: Nach Angaben des Bundesinnenministeriums waren 92 Prozent der Ukrainerinnen in ihrer
Heimat erwerbstätig oder befanden sich in der Ausbildung.

pm/tm

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