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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Olympia 1972: Junghans feiert Meilenstein in der Sportzeit-Messung

Mit einer weltweit einzigartigen Startkontrollanlage revolutionierte Junghans bei den Olympischen Sommerspielen in München die Sportzeitmessung - vor genau 50 Jahren am 26. August. Dank seiner Technologiekompetenz erhielt das Schwarzwälder Traditionsunternehmen Junghans den Auftrag, bei den Wettbewerben eine objektive Zeitmessung sicher zu stellen.
Die einzigartige Startkontrolle und neuartige Ziellinienfotografie (links) erlaubten 1972 bei den Olympischen Spielen in München eine auf die Hundertstelsekunde genaue Messung. Startpistole und Startblöcke (rechts) waren elektronisch miteinander verbunden und entlarvten zuverlässig jeden Frühstart. Fotos: Junghans

Damals ging es um mehr als nur den Sport: Deutschland wollte sich bewusst der Welt als offene, moderne und zukunftsgerichtete Nation präsentieren. Und so wurde das Sportereignis zum Symbol für Aufbruch und Vision. Als offizieller Zeitnehmer setzte Junghans eine eigens für die Spiele entwickelte Messtechnik ein und sorgte in insgesamt elf Sportarten für eine präzise Wertung der Leistungen, darunter im Rudern, Reiten und vor allem in der Königsdisziplin: der Leichtathletik, wo oftmals Sekundenbruchteile entscheiden.

Jahrzehntelange Entwicklungsarbeit

Nach jahrzehntelanger Entwicklungsarbeit gelingt es bei den Wettkämpfen 1972 erstmalig, mithilfe einer weltweit einzigartigen Startkontrolle und neuartiger Ziellinienfotografie die Laufzeiten auf die Hundertstelsekunde genau zu erfassen. Startpistole und Startblöcke sind elektronisch miteinander verbunden und entlarven zuverlässig jeden Frühstart.

Im Moment des Einlaufs wiederum löst eine Doppellichtschranke die Zielkamera aus. Dank laufender Zwischenzeiten und dem ersten Fotofinish in Farbe können Zuschauer weltweit an den damals neuen Farbfernsehern in Echtzeit mitfiebern. Die neuartige Technik setzt Junghans auch im Wintersport und der Formel 1 ein.

Erstmals gibt es Fotos vom Zieleinlauf in Farbe. Foto: Junghans

Sonderausstellung im Terrassenbau Museum

„Als eines der führenden Unternehmen in der Quarzuhrentechnik war Junghans für die Olympischen Spiele in München prädestiniert. Die Spiele vor 50 Jahren waren in mehrerlei Hinsicht zukunftsweisend, und wir sind stolz, dass wir als offizieller Zeitnehmer dazu beitragen konnten“, sagt der heutige Junghans-Geschäftsführer Matthias Stotz.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums ist im Junghans Terrassenbau Museum im baden-württembergischen Schramberg eine Sonderausstellung zu sehen – darunter auch eine originale Startkontrollanlage, wie sie in München 1972 zum Einsatz kam. 

1960 gab es noch für jeden Läufer einen menschlichen Zeitmesser, die auf der „Hühnerleiter“ sitzend die Zeit der ihnen zugeteilten Läufer mit der Hand stoppten. Foto: Junghans

Junghans – Stil leben

Seit über 160 Jahren gibt Junghans der Zeit ein eigenes Gesicht. Die Liebe zum Detail, der hohe Anspruch an Design und Qualität sowie eine über Generationen gewachsene Technologie-Kompetenz prägen die Produkte der Uhrenfabrik Junghans seit der Gründung im Jahr 1861. Werte, die das Fundament der Erfolgsgeschichte des Unternehmens aus Schramberg im Schwarzwald bilden. Bereits 1903 ist Junghans mit über 3.000 Beschäftigten größter Uhrenhersteller der Welt. Die Entwicklung präziser Werke macht das Unternehmen 1951 zum größten Chronometerhersteller in Deutschland und 1956 zum drittgrößten der Welt.

Bei den Olympischen Spielen 1972 in München setzt Junghans als offizieller Zeitnehmer neue Maßstäbe in der Zeitmessung. Nach einer ereignisreichen und bewegten Firmengeschichte übernehmen 2009 die Schramberger Unternehmer Dr. Hans-Jochem und Hannes Steim das Traditionsunternehmen und leiten eine neue Phase des Wachstums ein.

Die Zielkamera im Münchner Stadion bei den Wettbewerben 1972. Foto: Junghans

Junghans fertigt auch heute noch alle Uhren auf dem historischen Firmengelände. Im Jahr 2018 wird der Terrassenbau zu seinem 100-jährigen Jubiläum wieder neu belebt. In diesem Denkmal der Industriearchitektur, das lange Zeit das lichtdurchflutete Herzstück der Junghans-Uhrenproduktion war, wird die Tradition des Uhrenbaus im Schwarzwald in einem Museum erlebbar.

Auch in der aktuellen Kollektion lässt sich die lange Design- und Uhrmachertradition des Unternehmens erkennen – zeitgemäß in die Gegenwart transportiert. So zum Beispiel bei den Meister-Uhren, die seit den 1930er Jahren gefertigt werden, oder den Zeitmessern von Max Bill. Diese Bauhaus-Klassiker wurden erstmals 1956 in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Designer gestaltet – und werden nach diesen Entwürfen bis heute nahezu unverändert hergestellt.

1990 setzte Junghans mit der Erfindung der ersten Funkarmbanduhr Maßstäbe – eine Technologie, die 2018 mit einer neuen Generation intelligenter Funkwerke Made in Schramberg erneut ein Ausrufezeichen in puncto Präzision und Genauigkeit setzt.

Die klare Gestaltungssprache der Junghans-Uhren zieht sich durch die gesamte Unternehmensgeschichte. Ihre modernste Ausprägung findet sich in den stilvollen Modellen der FORM-Familie mit ihrer reduzierten Schlichtheit. Mit einem formvollendeten Design verbinden die Uhren von Junghans seit über 160 Jahren Uhrmacherei und Gestaltungskompetenz am Handgelenk. Stil zum Erleben. pm/tok

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