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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Kaufland steigt in großem Stil in den Online-Handel ein – Mit real.de einen der größten Digital-Marktplätze übernommen

Will die Schwarz-Gruppe dem Internet-Riesen amazon Paroli bieten? Kaufland ist seit 1. März 2021 neuer Betreiber des Online-Marktplatzes real.de. Bis Mitte April soll die Plattform vollständig auf Kaufland.de umgestellt sein. Mit mehr als 5000 Händlern gehört der Marktplatz jetzt schon zu den größten in Deutschland.
Stationär und Online sollen sich bei Kaufland künftig gegenseitig befruchten. ©Kaufland

Von Gerd Lache | 01.03.2021

Aktuell planen wir, unseren Online-Marktplatz im zweiten Quartal 2021 nicht mehr als real.de, sondern als Kaufland.de zu betreiben. Für die Kunden ändert sich jedoch nichts.
Aus einer FAQ-Mitteilung von Kaufland an die Kunden

Der Deal wurde im Oktober 2020 fest gemacht: Die Schwarz-Gruppe übernimmt den Online-Marktplatz real.de vom Investor SCP Group. Dahinter steht  der russische Großkonzern Sistema PJSFC. Die Investoren hatten Real vor knapp einem Jahr von Metro übernommen und veräußern Teile des angeschlagenen Unternehmens im Zuge einer Restrukturierung. Unter anderem übernehmen Kaufland und Edeka eine hohe Zahl von stationären Real-Märkten.

Noch unter Metro als Eigentümer schlossen sich real und Hitmeister unter der Marke real.de zu einem der größten Marktplätze Deutschlands zusammen. Erstmalig verknüpften damit „ein klassischer Handelskonzern und ein gewachsener Online-Marktplatz ihre Kompetenzen“, hieß es damals in einer Real-Mitteilung.

Was ist das Ziel von Kaufland mit der bevorstehenden Integration des digitalen Real-Marktplatzes? Dazu erklärt Rolf Schumann, Vorstand Digitalisierung der Schwarz Gruppe: „Die Integration auf kaufland.de ist für uns der Startschuss, um unsere Kunden des stationären Handels für die Angebote unseres Marktplatzes zu begeistern und –  andersherum –  unsere Marktplatz-Kunden für die Angebote unserer Kaufland-Märkte.“

Beide Welten werden sich Schumann zufolge ergänzen. Von Mitte April an können Kunden demnach schneller zwischen den Angeboten des stationären und des Online-Handels wechseln.

Händler profitierten von der größeren Reichweite der Kaufland-Webseite, durch die sie neue Kundengruppen erschließen könnten, ist Schumann überzeugt. Als nächsten Schritt kündigt er den Ausbau der Kunden- und Händlerservices an.

Ein Kaufland-Mitteilung zufolge können Kunden auf dem Online-Marktplatz von Kaufland aus mehr als 25 Millionen Artikeln in über 5.000 Produktkategorien wählen – darunter rund 300.000 Artikel, die von Kaufland direkt vertrieben werden. Neben Elektronik, Haushalts- und Spielwaren bietet der Marktplatz unter anderem auch Möbel, Sportgeräte, Fahrräder, Autozubehör und vieles mehr.

Die Vielfalt der Händler sowie das Angebot aus dem Eigensortiment von Kaufland würden sich zukünftig noch stärker an der Kundennachfrage orientieren und weiter ausgebaut, heißt es weiter.

Wenngleich Kaufland mit dieser Übernahme schlagartig zu einem der wichtigen Online-Shops in Deutschland zählt, so reicht es, gemessen am Umsatz, zum Branchen-Primus noch nicht heran. Das EHI-Retail-Instituts (Köln) listet amazon im Ranking der  E-Commerce-Anbieter (Stand September 2020) mit einem Umsatz  von rund 10,5 Milliarden Euro auf Platz 1. Real.de belegt mit 162,8 Millionen Euro Platz 51. Die Schwarz-Tochter Lidl erreicht den sechsten Platz mit 849,8 Millonen Euro.

Die Schwarz-Gruppe mit Sitz in Neckarsulm (Baden-Württemberg) ist mit einem Jahresumsatz von 113 Milliarden Euro (2019/2020) einer der größten Handelskonzerne in Europa. Sie kontrolliert die beiden Einzelhandelsketten Lidl und Kaufland. Kaufland verfügt nach eigenen Angaben über mehr als 50 Jahre Erfahrung im Lebensmitteleinzelhandel und betreibt über 1.300 Filialen in 8 Ländern Europas.

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