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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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"Karlsruher Modell" geht in die Verlängerung

Mit der Stadtbahn direkt vom Karlsruher Marktplatz in den Nordschwarzwald, nach Germersheim oder in den Kraichgau fahren, dafür steht seit vielen Jahren das "Karlsruher Modell" – und dies wird weiterhin so bleiben. Der Abschluss eines neuen Verkehrsvertrags zwischen der Region und dem Land Baden-Württemberg ermöglicht der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) nun den Weiterbetrieb ihrer Stadtbahnlinien bis zum Jahr 2037.
Vertragspartner: OB Dr. Frank Mentrup, Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Verkehrsminister Winfried Hermann mit den AVG-Geschäftsführern Dr. Alexander Pischon und Christian Höglmeier © Georg Hertweck, Stadt Karlsruhe

09.08.2022

„Wir werden das Karlsruher Modell weiter mit Leben erfüllen und in die Zukunft führen."
Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der AVG

Ein historischer Tag für den Erhalt des „Karlsruher Modells“ und ein starkes Signal in Richtung Verkehrswende: Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) wurde am 27. Juli 2022, durch die Unterzeichnung eines neuen Verkehrsvertrags damit beauftragt, im Netz 7a Los 1 (Stadtbahn Karlsruhe) für 15 weitere Jahre die Verkehrsleistungen auf ihren Stadtbahnlinien in der Region zu erbringen.

Historisch war dabei nicht nur die alte Straßenbahn, mit der die Beteiligten stilecht zur Vertragsunterzeichnung in den Betriebshof Gerwigstraße einfuhren, sondern nach allseitiger Einschätzung auch das Dokument selbst. „Mit diesem Vertrag haben wir das Karlsruher Modell gesichert und vor den Unwägbarkeiten der europäischen Wettbewerbslogik geschützt“, sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann, der zugleich durchblicken ließ, dass „hart gerungen und nichts verschenkt wurde“.

In den vergangenen Jahren waren umfangreiche und intensive Verhandlungen zwischen mehreren Partnern nötig gewesen, um die konkrete Ausgestaltung des neuen Verkehrsvertrags zu klären. Um die Direktvergabe der Verkehrsleistungen an die AVG zu ermöglichen, war eigens eine „Gruppe von Behörden“ gegründet worden. Diese besteht aus dem Land Baden-Württemberg, dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, der Stadt Karlsruhe, dem Landkreis Karlsruhe, dem Landkreis Germersheim und der Stadt Heilbronn.

Neben dem baden-württembergischen Verkehrsminister, Winfried Hermann, zählten zu den Unterzeichnern des neuen Vertrags auch Karlsruhes Oberbürgermeister und Vorsitzender des AVG-Aufsichtsrats, Dr. Frank Mentrup, der Landrat des Landkreises Karlsruhe, Dr. Christoph Schnaudigel, der Landrat des Landkreises Germersheim und Vorsteher des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, Dr. Fritz Brechtel, und Harry Mergel als Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn. Von Seiten der AVG unterzeichneten der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Alexander Pischon, und der technische Geschäftsführer der AVG, Christian Höglmeier, gemeinsam den neuen Verkehrsvertrag.    

„Der neue Verkehrsvertrag ist von enormer Bedeutung für die gesamte Belegschaft der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft und der Verkehrsbetriebe Karlsruhe. Ich freue mich sehr über das klare Bekenntnis der Politik, dass AVG und VBK als erfolgreiche Nahverkehrsunternehmen vor Ort auch weiterhin eine wichtige Rolle in puncto Klimaschutz und in Richtung Verkehrswende einnehmen sollen. Für unsere rund 2800 MitarbeiterInnen bei allen Karlsruher Verkehrsunternehmen ist der heutige Tag ein großer Ansporn, unseren Fahrgästen in der gesamten Region auch weiterhin mit großem Engagement ein attraktives ÖPNV-Angebot zu bieten“, sagte Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der AVG, bei der Feierstunde.

„Ein guter Tag für die Mobilitätswende“ sei die Vertragsunterzeichnung nach Ansicht von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup: „Damit sichern wir Hunderte von Arbeitsplätzen und die Betriebsstätten unserer Verkehrsunternehmen“. Nun werde man die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Land, Kommunen, Kreisen und der AVG fortsetzen, „wir wissen, was wir aneinander haben“, sagte Mentrup. Als nächsten Schritt will der OB darauf drängen, dass Stadtbahnverkehre in den Stadtkreisen ebenfalls vom Land gefördert würden, denn die Stadt Karlsruhe könne die „hervorragende Marke Stadtbahn“ nicht alleine auf Dauer finanzieren.

„Dass die AVG für weitere 15 Jahre ihr bewährtes Verkehrsangebot inklusive des Karlsruher Modells erbringen kann, sorgt in der Region für Kontinuität. Zudem sind mit dem neuen Verkehrsvertrag und der Neustrukturierung der Verkehre zum Fahrplanwechsel im Dezember für die Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises Karlsruhe zahlreiche Verbesserungen verbunden. Die Fahrzeit zwischen Bretten und dem Karlsruher Hauptbahnhof verkürzt sich durch die neuen Züge beispielsweise um 15 Minuten, zwischen Oberderdingen und Freiburg wird es Fahrzeitgewinne von 26 Minuten geben und die Anbindung zum Frankfurter Flughafen reduziert sich von Bretten aus um 21 Minuten. Das ist ein Quantensprung“, sagte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel bei der Vertragsunterzeichnung.

pm/tm

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