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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Holzernte: Der Enzkreis behält die Natur im Blick

Die Holzerntesaison neigt sich im Enzkreis dem Ende zu. Andreas Roth, Leiter des Forstamtes beim Landratsamt Enzkreis, erklärt, dass Holz am besten geschlagen wird, wenn die Bäume noch im "Winterschlaf" sind. Doch in diesem Winter haben wenige Frosttage und reichlich Niederschlag die Holzernte erschwert. Denn Waldböden sind empfindlich.
Wenige Frosttage und viel Niederschlag haben die Holzernte in diesem Winter sehr erschwert. Durch den Einsatz von Forstfahrzeugen bildeten sich an einigen Stellen leider tiefe Fahrspuren. Foto: : Enzkreis, Maximilian Rapp

28.03.2024

Der nasse Winter führte zu kaum gefrorenen Böden, was die Bildung tiefer Fahrspuren durch Forstfahrzeuge und -erntemaschinen begünstigte. Um diesen Schaden zu minimieren, wurden die Arbeiten bei schlechter Witterung unterbrochen, wann immer es möglich gewesen sei. Damit die Fahrzeuge den Waldboden nicht planlos befahren, seien sie nur auf sogenannten „Rückegassen“ unterwegs, die mindestens 40 Meter Abstand zueinander haben. Holger Nickel, Forstdezernent des Enzkreises, betont jedoch, dass das Warten auf trockene Zeiten oder Frost keine Option sei. Hochwertiges Sägeholz würde an Wert verlieren, und die Anwesenheit von Vögeln und Amphibien im Frühjahr erfordert Rücksichtnahme auf ihre Lebensräume.

Mit Hilfe eines Forstschleppers, der voraussichtlich im Frühjahr 2025 geliefert wird, könne man in Mühlacker künftig Holz vermehrt in Eigenregie aus dem Wald befördern, kündigte Rapp an. Damit sei man bei der Holzernte noch flexibler und könne schonender auf die Witterung und empfindliche Waldböden Rücksicht nehmen. „Möglich gemacht hat dies der Gemeinderat von Mühlacker, der sich damit zum Erhalt des Waldes und zu seinen vielfältigen Ökosystemleistungen bekannt hat“, loben Nickel, Roth und Rapp die Entscheidung des Gremiums.

Auf der Agenda stand auch das Anlegen von neuen Tümpeln. Foto: Enzkreis, Maximilian Rapp

Neben der Holzernte standen auch Maßnahmen zur Bewältigung von Trockenperioden im Fokus. Mehrere Tümpel wurden reaktiviert und weitere neue angelegt. „Diese Tümpel sollen in zukünftigen Trockenjahren lange genug Wasser halten, um den Tieren über Dürrephasen hinweg Wasser und Lebensraum bieten zu können“, hoffen die Waldexperten.

All diese Aufgaben der modernen Forstwirtschaft haben natürlich Auswirkungen auf das Personal und entsprechend hat sich im Forstteam der Stadt Mühlacker einiges getan: Im letzten Jahr bekam man Verstärkung durch einen Maschinenführer und einen Forstwirtschaftsmeister und sei nun eine hoch qualifizierte, einsatzfähige Mannschaft, berichtet Rapp. „Durch diese personelle Verstärkung sollen unter anderem Erholungseinrichtungen besser gepflegt und erhalten werden. Diese Verstärkung trägt auch insgesamt dem durch den Klimawandel gestiegenen Aufwand Rechnung und ermöglicht es, den Wald auf dem schwierigen Weg in eine trockenheiße Zukunft zu unterstützen“, so Nickel abschließend.

pm/tm

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