Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
27.02.2024
Bisher wurden medizinische Abfälle hauptsächlich aus Gesundheitsbedenken pauschal abgelehnt. Doch diese Herangehensweise vernichtet wertvolle Rohstoffe und belastet die Umwelt unnötig. Darüber hinaus ermöglicht eine Kreislaufwirtschaft die Verminderung der Abhängigkeit von Materialimporten. Daher strebt das Konsortium nicht nur die Entwicklung technischer und organisatorischer Ansätze, sondern auch die Mitwirkung an der Weiterentwicklung des rechtlichen Rahmens für die Medizinprodukte-Entsorgung an.
Im Januar 2024 kamen hierfür insgesamt 19 Vertreterinnen und Vertreter des Konsortiums an der Hochschule Pforzheim zu einem Auftakttreffen zusammen.
Die Entwicklungen sollen sich auf ausgewählte Medizinprodukte der drei Hersteller B. Braun (Aesculap-Standort in Tuttlingen), Harro Höfliger (Allmersbach i. T.) und Carl Zeiss Meditec (Oberkochen) fokussieren. Die kreislauforientierte Produktgestaltung ist die Hauptaufgabe dieser Unternehmen im Vorhaben. Besonders im Blickpunkt stehen Produkte wie Träger für chirurgische Nahtmaterialien und Einwegprodukte für die gängige Entfernung des „Grauen Stars“ (Katarakt-Operation), die in Deutschland jährlich über 300.000 Mal durchgeführt wird und beträchtliche Mengen an medizinischem Abfall produziert. Sie verursacht etwa 2,2 Kilogramm medizinischen Abfall pro Eingriff.
Die Analyse der Produkteinsatzfelder soll interdisziplinär und nutzerorientiert erfolgen. Im Klinikum Lüneburg werden deshalb zunächst gemeinsam mit den Pflegewissenschaftlerinnen der htw saar (Saarbrücken) ausgewählte medizinische und pflegerische Prozesse detailliert untersucht, bei denen Medizinprodukte zu Abfällen werden. Darauf aufbauend werden gemeinsam Prozesse optimiert und Schulungskonzepte entwickelt, um nachhaltige Entsorgungslösungen umsetzen zu können.
Die Verwertung der Abfälle übernimmt das Entsorgungsunternehmen REMONDIS Medison (Lünen), das über die einzige Verwertungsanlage für solche Abfälle in Deutschland verfügt. Eine hochwertige stoffliche Verwertung der Abfälle ist dabei beabsichtigt, da derzeit nur eine energetische Verwertung möglich und zulässig ist. An der Professur für nachhaltige Produktentwicklung der Hochschule Pforzheim werden hierfür nicht nur die Zusammensetzung der Abfälle, sondern auch die Werkstoffeigenschaften der Kunststoffe bei der Kreislaufführung untersucht.
Das Vorhaben „Medizinische Einmalgebrauchsprodukte in der Kreislaufwirtschaft – Wege von der Beseitigung zur stofflichen Verwertung “ mit dem Akronym „MEiK“ hat eine Laufzeit von drei Jahren ab dem 1.1.2024 und wird mit dem Förderkennzeichen 03EI5020A vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und von der Projektträgerschaft Jülich (PTJ), Außenstelle Berlin, betreut.
pm
27.02.2024
Bisher wurden medizinische Abfälle hauptsächlich aus Gesundheitsbedenken pauschal abgelehnt. Doch diese Herangehensweise vernichtet wertvolle Rohstoffe und belastet die Umwelt unnötig. Darüber hinaus ermöglicht eine Kreislaufwirtschaft die Verminderung der Abhängigkeit von Materialimporten. Daher strebt das Konsortium nicht nur die Entwicklung technischer und organisatorischer Ansätze, sondern auch die Mitwirkung an der Weiterentwicklung des rechtlichen Rahmens für die Medizinprodukte-Entsorgung an.
Im Januar 2024 kamen hierfür insgesamt 19 Vertreterinnen und Vertreter des Konsortiums an der Hochschule Pforzheim zu einem Auftakttreffen zusammen.
Die Entwicklungen sollen sich auf ausgewählte Medizinprodukte der drei Hersteller B. Braun (Aesculap-Standort in Tuttlingen), Harro Höfliger (Allmersbach i. T.) und Carl Zeiss Meditec (Oberkochen) fokussieren. Die kreislauforientierte Produktgestaltung ist die Hauptaufgabe dieser Unternehmen im Vorhaben. Besonders im Blickpunkt stehen Produkte wie Träger für chirurgische Nahtmaterialien und Einwegprodukte für die gängige Entfernung des „Grauen Stars“ (Katarakt-Operation), die in Deutschland jährlich über 300.000 Mal durchgeführt wird und beträchtliche Mengen an medizinischem Abfall produziert. Sie verursacht etwa 2,2 Kilogramm medizinischen Abfall pro Eingriff.
Die Analyse der Produkteinsatzfelder soll interdisziplinär und nutzerorientiert erfolgen. Im Klinikum Lüneburg werden deshalb zunächst gemeinsam mit den Pflegewissenschaftlerinnen der htw saar (Saarbrücken) ausgewählte medizinische und pflegerische Prozesse detailliert untersucht, bei denen Medizinprodukte zu Abfällen werden. Darauf aufbauend werden gemeinsam Prozesse optimiert und Schulungskonzepte entwickelt, um nachhaltige Entsorgungslösungen umsetzen zu können.
Die Verwertung der Abfälle übernimmt das Entsorgungsunternehmen REMONDIS Medison (Lünen), das über die einzige Verwertungsanlage für solche Abfälle in Deutschland verfügt. Eine hochwertige stoffliche Verwertung der Abfälle ist dabei beabsichtigt, da derzeit nur eine energetische Verwertung möglich und zulässig ist. An der Professur für nachhaltige Produktentwicklung der Hochschule Pforzheim werden hierfür nicht nur die Zusammensetzung der Abfälle, sondern auch die Werkstoffeigenschaften der Kunststoffe bei der Kreislaufführung untersucht.
Das Vorhaben „Medizinische Einmalgebrauchsprodukte in der Kreislaufwirtschaft – Wege von der Beseitigung zur stofflichen Verwertung “ mit dem Akronym „MEiK“ hat eine Laufzeit von drei Jahren ab dem 1.1.2024 und wird mit dem Förderkennzeichen 03EI5020A vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und von der Projektträgerschaft Jülich (PTJ), Außenstelle Berlin, betreut.
pm
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