15.12.2022

Ausgestattet mit innovativer Technologie ist der daVinci auf seine Weise übermenschlich. Denn die Instrumente können in deutlich mehr Freiheitsgraden bewegt werden, als ich meine Hand je bewegen könnte. Die Kamera erfasst das OP-Feld zehnfach vergrößert und verschafft mir eine scharfe Detailansicht. Auch das wäre mir mit bloßem Auge nicht möglich. Somit ermöglicht mir das Operationssystem einen besseren Zugang zur Eingriffsstelle und unterstützt mich dabei, noch präziser zu operieren.

Shu Fon Muna, Chefarzt Urologie am Helios Klinikum Pforzheim

Eingezogen in die Operationssäle ist das Robotersystem am 30. September 2022.

Der Roboter skaliert, filtert und übersetzt in Echtzeit die Handbewegungen des Operateurs an der Konsole in präzise Bewegungen am Patienten. Die
sogenannte Tremorfiltration filtert das menschliche Händezittern heraus,
wodurch jedes einzelne Instrument in höchster Präzision bewegt wird.

Technische Neuerungen sind immer auch mit Misstrauen verbunden. Doch das gesamte OP-Team hat jederzeit die Möglichkeit, händisch einzugreifen und konventionell weiter zu operieren. Zudem ist es so, dass der Patient noch immer von mir operiert wird, da ich als Operateur jeden Arm des Roboters händisch über die sogenannte Arztkonsole steuere. Verliere ich den Kontakt zur Konsole, frieren die Roboterarme sofort ihre Bewegung in der aktuellen Position ein

Dr. Shaojian Ji, Leitender Oberarzt Gynäkologie

Für PatientInnen bedeutet das, dass am Helios Klinikum Pforzheim nun
weitere komplexe minimalinvasive Eingriffe durchgeführt werden können,
die in der Vergangenheit nicht oder nur erschwert möglich waren.

Das Klinikum verweist auf die Vorteile des roboterassistierten Operieren. Dazu gehöre beispielsweise, das aufgrund der nur kleinen Hautschnitte das chirurgische Trauma am Gewebe deutlich reduziere oder auch, dass Patienten während der OP weniger Blut verlieren würden.

Am Helios Klinikum Pforzheim kommt der daVinci bereits bei urologischen
Eingriffen, wie der radikalen Prostataentfernung (Prostatektomie) und bei
Prostatakrebs zum Einsatz. Weitere Eingriffe, wie die Nierenteilresektion
bzw. die Nierenentfernung bei Nierenkrebs oder die Blasenentfernung mit
intrakorporeller Harnableitung werden ebenfalls angeboten. Darüber hinaus unterstützt der daVinci bei gynäkologischen Eingriffen, wie der
Gebärmutterentfernung, Myomentfernung und komplexen
Senkungsoperationen. Besonders vorteilhaft sei die robotische Unterstützung bei bösartigen Gebärmuttererkrankungen und bei der
operativen Behandlung stark adipöser PatientInnen, teilte das Klinikum mit.

Zukünftig soll am Helios Klinikum die Spitzentechnologie des daVinci auch
in den Fachbereichen Thoraxchirurgie sowie Allgemein- und Viszeralchirurgie zum Einsatz kommen.

Der Klinikgeschäftsführer David Assmann ist begeistert: „Aus meiner Sicht
ist die Anschaffung des Operationssystems eine wichtige Investition in
unsere Patientenversorgung. So können wir unsere Therapiemöglichkeiten
weiter ausbauen, gleichzeitig profitieren all unsere Patienten vom
technologischen Fortschritt.“

pm/tm