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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Helios Klinikum Pforzheim entfernt Tumor mit roboterassistiertem Eingriff

Dem 86-jährigen Otto Eckert wurde mittels Operationssystem daVinci Xi ein Tumor entfernt. Mit drei nur millimeterkleinen Instrumenten und Kamera ermöglicht die Operation mit Robotik ein präzises und besonders schonendes Verfahren und wird deshalb bei Patienten diesen Alters und bei Herzvorerkrankungen eingesetzt.
Otto Eckert ein halbes Jahr nach seinem komplexen Eingriff im Gespräch mit Prof. Wolfram Lamadé, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Helios Klinikum Pforzheim. Foto: Christina Schwara

10.04.2024

"Die OP war spitzenklasse, ich habe keine Schmerzen – weder während noch nach der OP. Bis auf kleine Narben fühle ich mich, als wenn nichts gewesen wäre."
Otto Eckert

Robotik trifft auf Kämpfernatur

Nahezu jeden Morgen ist der 86-jährige Otto Eckert mit seinem Lauftreff eine Stunde im Wald spazieren gegangen. Bis er im Juli letzten Jahres plötzlich ungewollt sechs Kilogramm Gewicht verloren hat. Aufschluss brachte eine Magenspiegelung im Helios Klinikum Pforzheim. Der rührige Rentner hatte weder Schmerzen noch gesundheitliche Probleme, die auf seine Diagnose hingedeutet hätten. Erst sein Gewichtsverlust haben ihm und seiner Familie Sorgen bereitet, sodass Otto Eckert zunächst seinen Hausarzt aufgesucht hat. Im August wurde dann im Helios Klinikum Pforzheim bei einer Magenspiegelung die Diagnose durch Prof. Dr. Christian Rupp, Chefarzt Gastroenterologie, und sein Team gestellt: Herr Eckert hat Krebs – ein Tumor am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen. Es handelt sich dabei um einen hochaggressiven Tumor mit eigentlich extrem schlechter Prognose.
In der interdisziplinären Tumorkonferenz haben die Helios Experten dann die Therapiemöglichkeiten besprochen und gemeinsam mit ihrem Patienten einen individuellen Therapieplan festgelegt. Beginnend mit einer Chemotherapie sollte der Tumor zunächst verkleinert und anschließend operiert werden. „Für mich war es aufwändig immer mit dem Taxi zur Infusionstherapie nach Bretten zu fahren. Aber ich wollte das unbedingt durchziehen und es hat sich gelohnt: der Tumor wurde kleiner“, erzählt Otto Eckert. Eine wichtige Voraussetzung, um die übrigen Tumorzellen operativ zu entfernen.

Der Eingriff zur Entfernung der Tumorzellen ist auf Grund der Lage des Tumors hochkomplex. Denn die Speiseröhre befindet sich zwischen dem Herzen und hinter den Lungenflügeln. Früher hätte man dies am geöffneten Brustkorb operieren müssen, was bei älteren Menschen mit einer altersentsprechenden Herzvorbelastung gar nicht möglich wäre. Deshalb ist für Herrn Eckert ein roboterassistierter Eingriff die einzige Option.

Prof. Dr. Wolfram Lamadé, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie


Ob der 86-Jährige skeptisch war, sich von dem Operationssystem daVinci Xi operieren zu lassen? Im Gegenteil, es sei eine beruhigende Information für ihn und seine Familie gewesen. „Wir waren alle erleichtert, dass nicht so viel aufgeschnitten werden muss. Was Besseres als ein roboterassistierter Eingriff konnte uns nicht passieren.“
Der daVinci Xi ermöglicht ein besonders schonendes Operieren. Die drei nur millimeterkleinen Instrumente und die Kamera bieten eine präzise Beweglichkeit in engen Räumen und dank der zehnfachen Vergrößerung des Sichtfeldes eine detailgenaue Darstellung. „Mit kleinen Hautschnitten haben wir uns minimalinvasiv vorsichtig durch das Zwerchfell bis zu Speiseröhre und Magen vorgearbeitet. Wir haben den befallenen Teil von Speiseröhre und Magen entfernt und auch die Tumorabflusswege reduziert, sodass dieser nicht metastasieren kann. Über die Bildung eines Schlauchmagens haben wir dann den gesunden Teil der Speiseröhre wieder mit dem Magen verbunden. Früher wäre – ohne den daVinci Xi – ein solcher Eingriff in diesem Alter und bei den Herzvorerkrankungen eher nicht möglich gewesen,“ erklärt Prof. Dr. Lamadé.
In Folge der Operation hat Otto Eckert nun ein kleineres Magenvolumen, was für ihn bedeutet, dass er nur noch etwas kleinere Portionen essen kann – doch das nimmt der aktive 86-Jährige für seine Gesundheit in Kauf. Die Ernährungsberaterin des Helios Klinikum Pforzheim, Sarah Stumpf, hat mit ihm die erforderlichen Anpassungen seiner Ernährung besprochen und ihm Tipps für zu Hause mitgegeben.
Dank der professionellen pflegerischen und ärztlichen Versorgung konnte Herr Eckert bereits acht Tage nach diesem schweren Eingriff zur Anschlussheilbehandlung nach Öschelbronn entlassen werden. „Für mich war es die richtige Entscheidung, den Eingriff von Prof. Lamadé am Helios Klinikum Pforzheim durchführen zu lassen. Die OP war spitzenklasse, ich habe keine Schmerzen – weder während noch nach der OP. Bis auf kleine Narben fühle ich mich, als wenn nichts gewesen wäre.“ Klar, dass Otto Eckert wieder seine geliebten Spaziergänge macht – wenn auch er es noch etwas gemütlicher angehen lässt.

Helios Klinikum Pforzheim
Das Klinikum der Goldstadt Pforzheim ist ein leistungsfähiges und modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 500 Planbetten. Hinzu kommt eine Privatklinik mit 18 Planbetten. Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg verfügt das Helios Klinikum Pforzheim über 15 Kliniken, zwei medizinische Institute und ist mit hochmodernen medizinischen Geräten ausgestattet. 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich dafür, dass unsere Patientinnen und Patienten medizinisch kompetent und sorgfältig sowie nach dem aktuellen Stand der Medizin rund um die Uhr versorgt und betreut werden. Jährlich werden über 22.000 PatientInnen stationär und über 56.000 ambulant versorgt. In der Klinik für Geburtshilfe erblicken pro Jahr über 1.600 Babys das Licht der Welt.
Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit 127.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 26 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2023 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von mehr als 12 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über mehr als 80 Kliniken, rund 230 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 600 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 27 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,5 Millionen Menschen behandelt, davon mehr als 4 Millionen ambulant. Helios setzt seit seiner Gründung auf messbare, hohe medizinische Qualität sowie Transparenz der Daten und ist bei 88 Prozent der Qualitätsziele besser als der bundesweite Durchschnitt. In Deutschland beschäftigt Helios rund 78.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 7,3 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 58 Kliniken, davon acht in Lateinamerika, über 100 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 20 Millionen PatientInnen behandelt, davon mehr als 19 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt 49.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von rund 4,8 Milliarden Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

pm / mm

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