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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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Handwerkskammer Karlsruhe verzeichnet keine umfassende Konjunkturerholung im 1. Quartal

Während einige Betriebe den coronabedingten Rahemnbedingungen gut trotzen konnten, litten andere besonders. Für die ersten drei Monate im neuen Jahr ergibt sich ein differenziertes Konjunkturbild, wenn man die Zahlen einer aktuellen Konjunkturbefragung der Handwerkskammer Karlsruhe betrachtet.
Foto: AMH

„Für das Handwerk bildet sich also ein differenziertes Konjunkturbild ab. Dennoch: Für viele Handwerksbetriebe wäre es schön, wenn wieder Normalität eintreten würde, da die Reserven nach gut einem Jahr Krisenmodus teilweise aufgebraucht sind."
Joachim Wohlfeil, Präsident Handwerkskammer Karlsruhe

„Eine rasche und umfassende Konjunkturerholung für alle Gewerke bildet sich für die knapp 20.000 Mitgliedsbeiträge der Handwerkskammer Karlsruhe in deren Auftragsbüchern derzeit nicht ab“, so kommentiert Kammerpräsident Joachim Wohlfeil die aktuellen Zahlen der Konjunkturumfrage.

Demnach bezeichnen 55% der befragten Betriebe die allgemeine Geschäftslage der letzten drei Monate als gut, 22,7% als befriedigend und 22,3% als schlecht.

„Für viele Handwerksbetriebe wäre es schön, wenn wieder Normalität eintreten würde, da die Reserven nach gut einem Jahr Krisenmodus teilweise aufgebraucht sind. Immer noch bestimmen zahlreiche Unsicherheiten das betriebliche Handeln. Eine weitere Verschärfung des Lockdowns ist angesichts der Infektionszahlen zu befürchten, natürlich aber nicht wachstumsfördernd“, kommentiert Kammerpräsident. Joachim Wohlfeil

Unter dem Corona gebeutelten erste Quartal litten vorallem das Kfz-Gewerbe und die personenbezogenen Dienstleistungen. Bei Letzteren meldeten 61,5% eine schlechte Geschäftslage und nur 15,4% eine gute. Im Kfz-Handwerk sind es 41,2% mit schlecht und 5,9 Prozent mit gut.

Hingegen hat sich bei anderen die Lage entspannt. Das gilt zum Beispiel für die Betriebe, die für den gewerblichen Bedarf produzieren – Feinwerkmechaniker, Metallbauer. Nach einem schwächeren Jahresabschluss 2020 melden für das 1. Quartal 81,3 % eine gute Geschäftslage, nur 6,2% bewerten die letzten drei Monate als schlecht. Befragt nach den Auftragseingängen im Vergleich zum Vorquartal berichten 40% der Betriebe in diesem Sektor von gestiegenen und 60% zumindest von gleich gebliebenen Auftragszahlen.

Auch die Baubranche konnte den schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen recht gut trotzen. Im Ausbauhandwerk melden 76% eine gute Geschäftslage, im Bauhauptgewerbe sind es 72,7%. Die Betriebe gehen mit 56,0% (Ausbauhandwerk) beziehungsweise 54,5% (Bauhauptgewerbe) davon aus, dass die relativ gute Geschäftslage auch im II. Quartal 2021 für sie bestehen bleiben wird. Sie begründen das mit einem Auftragsbestand, der im Ausbauhandwerk bei einem Median von 12 Wochen und im Bauhauptgewerbe bei einem Median von 16 Wochen liegt.

Dass sich die Geschäftslage in den nächsten 3 Monaten verbessert, davon gehen 40,9% aller befragten Betriebe aus, 56,1% rechnen damit, dass sich der Status quo fortsetzt, 3,0% erwarten weitere Verschlechterungen. In den letzten Wochen konnten 17% der Unternehmen ein Umsatzplus verbuchen, während 47,9% unter Umsatzeinbußen litten. „Viele Betriebe hoffen, dass zumindest mit Ende des 2.Qartals 2021 auf die massiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beschränkungen zunehmend verzichtet werden kann“, so der Kammerpräsident JoachimWohlfeil.

Die Handwerkskammer unterstützt die Mitgliedsbetriebe bei der vom Bundeskabinett beschlossenen Testpflicht. Für Unternehmen mit Grenzpendlern gibt es nach wie vor kostenlose Schnelltests, die die Handwerkskammer den Mitgliedsunternehmen nach Anmeldung an allen Standorten zur Verfügung stellt.

pm/tm

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