Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
13.10.2025
Durch die Umstellung auf G9 falle im kommenden Jahr ein kompletter Jahrgang für den Ausbildungsmarkt weg. Dies könne die ohnehin angespannte Situation weiter verschärfen, heißt es aus dem Netzwerk. BANG-Leitung Guido Schubert erklärte, viele Unternehmen seien sich dieser Entwicklung noch nicht bewusst. Der Begriff „Kollaps“ sei jedoch nicht übertrieben, so Vertriebsassistentin Nicole Aab, denn auch das Handwerk spüre bereits die Folgen – weniger Bewerber:innen, mehr Konkurrenz und zahlreiche unbesetzte Ausbildungsplätze.
Nach Einschätzung des Netzwerks treffe die G9-Rückkehr auf eine ohnehin schwierige demografische Lage. Zahlreiche Fachkräfte stünden kurz vor dem Ruhestand, während die Zahl der Ausbildungsinteressierten sinke. „Wer sich nicht vorbereitet, hat am Ende das Nachsehen“, so Schubert.
Unternehmen sollten daher Alternativen prüfen oder Partnerschaften eingehen. Laut Schubert könne sich jeder Betrieb an BANG wenden und Mitglied der Genossenschaft werden. Das Netzwerk verstehe sich als verbindendes Zahnrad zwischen Schulen und Betrieben. Mit den vier Säulen Ausbildung, Weiterbildung, Umschulung und Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund wolle BANG Nordschwarzwald seine Partner bestmöglich unterstützen.
Die aktuellen Zahlen zeigen bereits deutliche Trends: „60 Prozent der Abiturient:innen entscheiden sich für ein Studium, 40 Prozent für eine Ausbildung. Rund 40 Prozent brechen das Studium wieder ab“, berichtet Schubert. Bei denjenigen, die eine Ausbildung wählen, zeichnet sich zudem ein Wandel ab: „Viele wollen direkten Kontakt mit Menschen und praktische Tätigkeiten.“ Gleichzeitig konkurrieren neue Anbieter wie
die Bundeswehr oder der öffentliche Dienst um die jungen Menschen. „Die Situation wird nicht einfacher“, sind Schubert und Aab sich einig.
Unternehmen sollten laut BANG jetzt aktiv werden: durch Besuche in Schulen, Präsenz auf Ausbildungsmessen oder eigene Tage der offenen Tür. „Wir sprechen auch gezielt die Lehrer:innen für Berufsorientierung an und präsentieren unsere Partnerbetriebe“, erklärte Schubert.
Auch die sozialen Medien spielten dabei eine immer größere Rolle. Sie seien ein „effektives Instrument, um Jugendliche zu erreichen, auf sich aufmerksam zu machen und zu analysieren, was funktioniert und wo nachgesteuert werden muss“, ergänzte Aab
tm, pm
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13.10.2025
"Viele Unternehmen sind sich dessen noch nicht bewusst.“
Durch die Umstellung auf G9 falle im kommenden Jahr ein kompletter Jahrgang für den Ausbildungsmarkt weg. Dies könne die ohnehin angespannte Situation weiter verschärfen, heißt es aus dem Netzwerk. BANG-Leitung Guido Schubert erklärte, viele Unternehmen seien sich dieser Entwicklung noch nicht bewusst. Der Begriff „Kollaps“ sei jedoch nicht übertrieben, so Vertriebsassistentin Nicole Aab, denn auch das Handwerk spüre bereits die Folgen – weniger Bewerber:innen, mehr Konkurrenz und zahlreiche unbesetzte Ausbildungsplätze.
Nach Einschätzung des Netzwerks treffe die G9-Rückkehr auf eine ohnehin schwierige demografische Lage. Zahlreiche Fachkräfte stünden kurz vor dem Ruhestand, während die Zahl der Ausbildungsinteressierten sinke. „Wer sich nicht vorbereitet, hat am Ende das Nachsehen“, so Schubert.
Unternehmen sollten daher Alternativen prüfen oder Partnerschaften eingehen. Laut Schubert könne sich jeder Betrieb an BANG wenden und Mitglied der Genossenschaft werden. Das Netzwerk verstehe sich als verbindendes Zahnrad zwischen Schulen und Betrieben. Mit den vier Säulen Ausbildung, Weiterbildung, Umschulung und Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund wolle BANG Nordschwarzwald seine Partner bestmöglich unterstützen.
Die aktuellen Zahlen zeigen bereits deutliche Trends: „60 Prozent der Abiturient:innen entscheiden sich für ein Studium, 40 Prozent für eine Ausbildung. Rund 40 Prozent brechen das Studium wieder ab“, berichtet Schubert. Bei denjenigen, die eine Ausbildung wählen, zeichnet sich zudem ein Wandel ab: „Viele wollen direkten Kontakt mit Menschen und praktische Tätigkeiten.“ Gleichzeitig konkurrieren neue Anbieter wie
die Bundeswehr oder der öffentliche Dienst um die jungen Menschen. „Die Situation wird nicht einfacher“, sind Schubert und Aab sich einig.
Unternehmen sollten laut BANG jetzt aktiv werden: durch Besuche in Schulen, Präsenz auf Ausbildungsmessen oder eigene Tage der offenen Tür. „Wir sprechen auch gezielt die Lehrer:innen für Berufsorientierung an und präsentieren unsere Partnerbetriebe“, erklärte Schubert.
Auch die sozialen Medien spielten dabei eine immer größere Rolle. Sie seien ein „effektives Instrument, um Jugendliche zu erreichen, auf sich aufmerksam zu machen und zu analysieren, was funktioniert und wo nachgesteuert werden muss“, ergänzte Aab
tm, pm
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