Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
29.02.2024
von Claudia Keller
„Wir wollen von Ihnen, als Gewerbetreibender in unserer Stadt, vor Ort erfahren, was ihre Bedürfnisse sind“, so Oberbürgermeister Peter Boch, als er mit dem Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung zu einem Informationsaustausch bei gastromaster Aldinger GmbH + Co. KG vorbeischaute. Begleitet wurde er von Oliver Reitz, Direktor des städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) sowie Markus Epple, Geschäftsbereichsleiter der WSP-Wirtschaftsförderung und Mitgliedern des Jugendgemeinderats. „Herzlich willkommen in den heiligen Hallen der Firma gastro*master Aldinger“, so Inhaber und Geschäftsführer Kai Peter Aldinger bei der Begrüßung der Gäste.
Aldinger berichtete über sein Unternehmen, das eigentlich Großhandel für Nahrungs- und Genussmittel ist und durch die Flottengröße mit 24 Kühlwägen auch als Logistikunternehmen wahrgenommen werde. „Beides deckt sich nicht mit unserer Eigenwahrnehmung. Wir selber nehmen uns als Teil der Gastronomiefamilie wahr“, sagte er. Das Unternehmen gehört dem Service-Bund an, einem Zusammenschluss von vergleichbaren Großhandelsfamilien in ganz Deutschland, die das gleiche Logo mit unterschiedlichen Familiennamen führen.
Aldingers Ziel ist, den Gastronomen alles zu liefern, was sie für den Alltag benötigen. Geboten wird ein breites Sortiment, vom exquisiten Frischfisch, über Tiefkühlartikel bis hin zu Fetten und Gewürzen. „Ähnlich wie in vielen Branchen ist die größte Herausforderung in der Gastronomie, dass zu wenig Fachpersonal zur Verfügung steht“ sagte Aldinger. „Insofern versuchen wir durch Fachwissen in der Beratung zu unterstützen.“ Passend dazu bringen die 100 Mitarbeitenden Erfahrungswerte aus der Szene mit, wie Koch, Metzger, Bäcker, Konditor oder ehemaliger Gastronom.
„Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt uns auch, unsere Aufgabe macht es nur etwas schwer“, sagte der Unternehmer. „Wir verbrauchen viel Strom durch die Kühlung und sind mit vielen LKWs auf den Straßen unterwegs.“ Hierzu führte er die Photovoltaikanlage auf dem Dach an, die Nutzung von Abwärme für Heizung und Warmwasserbereitung sowie die zwischenzeitlich auf umweltschonende CO2-Kühlung umgestellten Kälteerzeugungsanlagen. Um Lebensmittelverschwendung vorzubeugen, wird mit Organisationen wie Foodsharing zusammengearbeitet. „Gastronomie und Corona, das hat sich nicht so gut vertragen“, erinnerte Aldinger an die Pandemie und ihre Folgen. „Wir haben von einem Tag auf den anderen 80 Prozent des Umsatzes verloren.“ Zwei Jahre danach habe es einen Zuwachs von 35 Prozent gegeben.
Allerdings sei man schon vor der Pandemie an der Kapazitätsgrenze gewesen, weshalb sich die Frage stellte, ob am Standort in eine Erweiterung oder an anderer Stelle in einen Neubau investiert werden soll. „Wir sind da relativ schnell zu einer Herzensentscheidung gekommen“, sagte Aldinger, der das Unternehmen in zweiter Generation führt. Im Jahr 2022 habe man den Kontakt ins Rathaus gesucht, ob auch aus städtischer Sicht ein Erhalt und eine Entwicklung des Unternehmens am Standort erwünscht ist. „Wir haben uns sehr gefreut, dass die Antwort nicht lange auf sich warten ließ und aus den Dezernaten grünes Licht kam.“ Inzwischen ist das Unternehmen kurz davor, mit einem Erweiterungsbau zu starten. Für die weitere Entwicklung des Areals sei man im engen Austausch mit der Stadt und der Gewerbekultur. Der Unternehmenssitz liegt in Nachbarschaft zum Alten Schlachthof, den die Genossenschaft Gewerbekultur Pforzheim für Wohnen, Gewerbe und Kultur entwickeln möchte.
Der Pforzheimer Architekt Jochen Abraham (AJA Architekten) stellte die Erweiterungsplanungen von Aldinger vor. Für die weitere Unternehmensentwicklung sei auch das gegenüberliegende, städtische Grundstück hinter dem Schlachthof in den Blick gerückt. „Wenn man an die Entwicklung des Schachthofs geht, ist es wichtig, dass die Entscheider und Planer die Fakten nicht übersehen“, sagte Aldinger zur Verkehrssituation und zu Lärmemissionen durch seinen Betrieb. „Ich bin überzeugt, dass sich eine gute Lösung finden lässt, die allen gerecht wird.“ Oberbürgermeister Peter Boch hob das Interesse hervor, die raren Flächen, die die Stadt noch habe, weiterzuentwickeln. Aufgabe des Gemeinderates sei es, dass kein Nachteil für das Unternehmen entstehe. Zum Abschuss lud Aldinger zu einer kurzen Betriebsführung ein und brachte alle in einer Minus 22 Grad kalten Lagerhalle zum heftigen frösteln.
29.02.2024
von Claudia Keller
„Wir wollen von Ihnen, als Gewerbetreibender in unserer Stadt, vor Ort erfahren, was ihre Bedürfnisse sind“, so Oberbürgermeister Peter Boch, als er mit dem Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung zu einem Informationsaustausch bei gastromaster Aldinger GmbH + Co. KG vorbeischaute. Begleitet wurde er von Oliver Reitz, Direktor des städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) sowie Markus Epple, Geschäftsbereichsleiter der WSP-Wirtschaftsförderung und Mitgliedern des Jugendgemeinderats. „Herzlich willkommen in den heiligen Hallen der Firma gastro*master Aldinger“, so Inhaber und Geschäftsführer Kai Peter Aldinger bei der Begrüßung der Gäste.
Aldinger berichtete über sein Unternehmen, das eigentlich Großhandel für Nahrungs- und Genussmittel ist und durch die Flottengröße mit 24 Kühlwägen auch als Logistikunternehmen wahrgenommen werde. „Beides deckt sich nicht mit unserer Eigenwahrnehmung. Wir selber nehmen uns als Teil der Gastronomiefamilie wahr“, sagte er. Das Unternehmen gehört dem Service-Bund an, einem Zusammenschluss von vergleichbaren Großhandelsfamilien in ganz Deutschland, die das gleiche Logo mit unterschiedlichen Familiennamen führen.
Aldingers Ziel ist, den Gastronomen alles zu liefern, was sie für den Alltag benötigen. Geboten wird ein breites Sortiment, vom exquisiten Frischfisch, über Tiefkühlartikel bis hin zu Fetten und Gewürzen. „Ähnlich wie in vielen Branchen ist die größte Herausforderung in der Gastronomie, dass zu wenig Fachpersonal zur Verfügung steht“ sagte Aldinger. „Insofern versuchen wir durch Fachwissen in der Beratung zu unterstützen.“ Passend dazu bringen die 100 Mitarbeitenden Erfahrungswerte aus der Szene mit, wie Koch, Metzger, Bäcker, Konditor oder ehemaliger Gastronom.
„Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt uns auch, unsere Aufgabe macht es nur etwas schwer“, sagte der Unternehmer. „Wir verbrauchen viel Strom durch die Kühlung und sind mit vielen LKWs auf den Straßen unterwegs.“ Hierzu führte er die Photovoltaikanlage auf dem Dach an, die Nutzung von Abwärme für Heizung und Warmwasserbereitung sowie die zwischenzeitlich auf umweltschonende CO2-Kühlung umgestellten Kälteerzeugungsanlagen. Um Lebensmittelverschwendung vorzubeugen, wird mit Organisationen wie Foodsharing zusammengearbeitet. „Gastronomie und Corona, das hat sich nicht so gut vertragen“, erinnerte Aldinger an die Pandemie und ihre Folgen. „Wir haben von einem Tag auf den anderen 80 Prozent des Umsatzes verloren.“ Zwei Jahre danach habe es einen Zuwachs von 35 Prozent gegeben.
Allerdings sei man schon vor der Pandemie an der Kapazitätsgrenze gewesen, weshalb sich die Frage stellte, ob am Standort in eine Erweiterung oder an anderer Stelle in einen Neubau investiert werden soll. „Wir sind da relativ schnell zu einer Herzensentscheidung gekommen“, sagte Aldinger, der das Unternehmen in zweiter Generation führt. Im Jahr 2022 habe man den Kontakt ins Rathaus gesucht, ob auch aus städtischer Sicht ein Erhalt und eine Entwicklung des Unternehmens am Standort erwünscht ist. „Wir haben uns sehr gefreut, dass die Antwort nicht lange auf sich warten ließ und aus den Dezernaten grünes Licht kam.“ Inzwischen ist das Unternehmen kurz davor, mit einem Erweiterungsbau zu starten. Für die weitere Entwicklung des Areals sei man im engen Austausch mit der Stadt und der Gewerbekultur. Der Unternehmenssitz liegt in Nachbarschaft zum Alten Schlachthof, den die Genossenschaft Gewerbekultur Pforzheim für Wohnen, Gewerbe und Kultur entwickeln möchte.
Der Pforzheimer Architekt Jochen Abraham (AJA Architekten) stellte die Erweiterungsplanungen von Aldinger vor. Für die weitere Unternehmensentwicklung sei auch das gegenüberliegende, städtische Grundstück hinter dem Schlachthof in den Blick gerückt. „Wenn man an die Entwicklung des Schachthofs geht, ist es wichtig, dass die Entscheider und Planer die Fakten nicht übersehen“, sagte Aldinger zur Verkehrssituation und zu Lärmemissionen durch seinen Betrieb. „Ich bin überzeugt, dass sich eine gute Lösung finden lässt, die allen gerecht wird.“ Oberbürgermeister Peter Boch hob das Interesse hervor, die raren Flächen, die die Stadt noch habe, weiterzuentwickeln. Aufgabe des Gemeinderates sei es, dass kein Nachteil für das Unternehmen entstehe. Zum Abschuss lud Aldinger zu einer kurzen Betriebsführung ein und brachte alle in einer Minus 22 Grad kalten Lagerhalle zum heftigen frösteln.
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