Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Von Gerd Lache
In ihrem Dezember-Magazin 2020 befasst sich die IHK als Schwerpunkt mit dem Thema „E-Commerce im Höhenflug“. Die IHK-Präsidentin resümiert darin: „Was wir brauchen sind neue Strukturen, Ambiente, Geschichtenerzähler und Verkäufer, die begeistern“.
Unterdessen boomt das Online-Geschäft weiter, wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh) mitteilt. Einer aktuellen Erhebung des Verbandes zufolge sind alleine in der Zeit zwischen 1. Oktober und 29. November 2020 die E-Commerce-Umsätze um 17,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 gestiegen. Damals sei nur der “Black Friday” im Erhebungszeitraum enthalten, 2020 seien auch noch Samstag und Sonntag, nicht aber der „Cyber Monday“ berücksichtigt, so der bevh.
Das durchschnittliche Wachstum in den vergangenen Jahren lag demnach in den ersten neun Wochen des Weihnachtsquartals stets bei rund 11 Prozent. Aktionstage wie Black Friday oder Cyber Monday hätten dazu beigetragen, dass die Weihnachtseinkaufs-Spitzen für Händler, Logistiker sowie Kundinnen und Kunden entzerrt würden.
„Wir sehen – aufgrund der seit April merklichen Katalysator-Wirkung der Corona-Krise wenig überraschend – auch eine deutliche Verschiebung der Weihnachtseinkäufe ins Internet. Angesichts eines Weihnachtsgeschäfts, das im gesamten Einzelhandel wieder mehr als 100 Milliarden Euro erreichen dürfte, könnte der E-Commerce dabei mehr als jeden fünften Euro einbringen, sagt Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh. Obwohl die Deutschen Groß-Albenhausen zufolge „weiterhin den größten Teil der Weihnachtseinkäufe in den Innenstädten erledigen, erfordert diese Veränderung des Kundenverhaltens völlig neue Einzelhandelskonzepte.”
Mitte November 2020 veröffentlichte der bevh einen 6-Punkte Plan zur Innenstadtentwicklung. Der E-Commerce-Verband macht darin deutlich, „wie wichtig für die Städte der Zukunft ein digitales Fundament sein wird“. bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer ist der Ansicht: „Die Entwicklung der Innenstädte sollte nicht pauschal auf Sortimente und Erlebnisse ausgerichtet werden, deren Bedarf planbar und in Breite und Tiefe sowie Servicequalität besser online abgedeckt werden kann.“
Stattdessen sollten die Werte der Innenstädte als besonders kundenzentrierte Orte der Inspiration, Unterhaltung und Beratung durch Handel, Kultur und Dienstleistungen verstanden und gesehen werden. Wenk-Fischer: „Innenstädte sollten als Teil der digitalen Customer Journey entwickelt und vermarktet werden und damit wieder Emotionen und Interesse bei den Menschen wecken.“
Stadtmarketing, Verwaltung, Bildungsträger wie Hochschulen, Schulen und Kindergärten, Infrastruktur-Dienstleistungen der Stadtwerke, lokale Dienstleistungen von Handwerk über Handel und Gastronomie bis zu Kultur und Gesundheit und attraktive Orte einfach nur zum Verweilen: Sie alle tragen laut bevh zur „Customer Experience“ einer Stadt bei.
„Customer Experience“ (Kundenerlebnis), das sei der zentrale Erfolgshebel im E-Commerce. Die Erfahrung lehrt, dass es für Nutzer nichts Frustrierenderes gebe, als Brüche und erzwungene Wechsel von Kommunikationskanälen oder Transaktionskanälen. Ein Investitionsschwerpunkt der kommenden fünf Jahre sollte darin liegen, für jeden Bürger die Innenstadt durchgängig digital verfügbar und „nutzbar“ zu machen, rät der Hauptgeschäftsführer des Verbands.
Das aktuelle IHK-Magazin 2020-12 steht als PDF unter folgendem Link zum Download
Von Gerd Lache
Künftig wird man sozialen Kontakten noch viel mehr Bedeutung beimessen und der Frage nachgehen müssen: Was bekommt mein Kunde oder meine Kundin, was er oder sie beim Online-Einkauf nicht hat?
In ihrem Dezember-Magazin 2020 befasst sich die IHK als Schwerpunkt mit dem Thema „E-Commerce im Höhenflug“. Die IHK-Präsidentin resümiert darin: „Was wir brauchen sind neue Strukturen, Ambiente, Geschichtenerzähler und Verkäufer, die begeistern“.
Unterdessen boomt das Online-Geschäft weiter, wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh) mitteilt. Einer aktuellen Erhebung des Verbandes zufolge sind alleine in der Zeit zwischen 1. Oktober und 29. November 2020 die E-Commerce-Umsätze um 17,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 gestiegen. Damals sei nur der “Black Friday” im Erhebungszeitraum enthalten, 2020 seien auch noch Samstag und Sonntag, nicht aber der „Cyber Monday“ berücksichtigt, so der bevh.
Das durchschnittliche Wachstum in den vergangenen Jahren lag demnach in den ersten neun Wochen des Weihnachtsquartals stets bei rund 11 Prozent. Aktionstage wie Black Friday oder Cyber Monday hätten dazu beigetragen, dass die Weihnachtseinkaufs-Spitzen für Händler, Logistiker sowie Kundinnen und Kunden entzerrt würden.
„Wir sehen – aufgrund der seit April merklichen Katalysator-Wirkung der Corona-Krise wenig überraschend – auch eine deutliche Verschiebung der Weihnachtseinkäufe ins Internet. Angesichts eines Weihnachtsgeschäfts, das im gesamten Einzelhandel wieder mehr als 100 Milliarden Euro erreichen dürfte, könnte der E-Commerce dabei mehr als jeden fünften Euro einbringen, sagt Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh. Obwohl die Deutschen Groß-Albenhausen zufolge „weiterhin den größten Teil der Weihnachtseinkäufe in den Innenstädten erledigen, erfordert diese Veränderung des Kundenverhaltens völlig neue Einzelhandelskonzepte.”
Mitte November 2020 veröffentlichte der bevh einen 6-Punkte Plan zur Innenstadtentwicklung. Der E-Commerce-Verband macht darin deutlich, „wie wichtig für die Städte der Zukunft ein digitales Fundament sein wird“. bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer ist der Ansicht: „Die Entwicklung der Innenstädte sollte nicht pauschal auf Sortimente und Erlebnisse ausgerichtet werden, deren Bedarf planbar und in Breite und Tiefe sowie Servicequalität besser online abgedeckt werden kann.“
Stattdessen sollten die Werte der Innenstädte als besonders kundenzentrierte Orte der Inspiration, Unterhaltung und Beratung durch Handel, Kultur und Dienstleistungen verstanden und gesehen werden. Wenk-Fischer: „Innenstädte sollten als Teil der digitalen Customer Journey entwickelt und vermarktet werden und damit wieder Emotionen und Interesse bei den Menschen wecken.“
Stadtmarketing, Verwaltung, Bildungsträger wie Hochschulen, Schulen und Kindergärten, Infrastruktur-Dienstleistungen der Stadtwerke, lokale Dienstleistungen von Handwerk über Handel und Gastronomie bis zu Kultur und Gesundheit und attraktive Orte einfach nur zum Verweilen: Sie alle tragen laut bevh zur „Customer Experience“ einer Stadt bei.
„Customer Experience“ (Kundenerlebnis), das sei der zentrale Erfolgshebel im E-Commerce. Die Erfahrung lehrt, dass es für Nutzer nichts Frustrierenderes gebe, als Brüche und erzwungene Wechsel von Kommunikationskanälen oder Transaktionskanälen. Ein Investitionsschwerpunkt der kommenden fünf Jahre sollte darin liegen, für jeden Bürger die Innenstadt durchgängig digital verfügbar und „nutzbar“ zu machen, rät der Hauptgeschäftsführer des Verbands.
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