Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
Von Gerd Lache
Car2Go ist eines der weithin bekannten Produkte, das in dem von Daimler gegründeten Innovationslabor Lab 1886 entwickelt worden ist. Dieses Car-Sharing-Projekt wurde inzwischen einem ähnlichen Angebot von BMW unter der Bezeichnung ShareNow eingegliedert.
Der neue Investor Ulrich Dietz hat 1987 den in Stuttgart ansässigen Informationstechnik-Dienstleister, die heutige GFT Technologies SE (SE steht für europäische Aktiengesellschaft) gegründet. Nach eigenen Angaben treibt GFT die digitale Transformation weltweit führender Unternehmen aus der Finanz- und Versicherungsbranche sowie der Industrie voran. Das Dienstleistungsportfolio reicht demnach von der Entwicklung rund um zukunftsweisende Technologien, angefangen vom Cloud Engineering über Künstliche Intelligenz und Mainframe Modernisierung bis zum Internet of Things für Industrie 4.0. Beschäftigtenzahl: rund 6000 weltweit. Umsatz 2019: 429 Millionen Euro.
Der ehemalige Geschäftsführer und CEO ist heute Vorsitzender des GFT-Verwaltungsrats. Außerdem ist Dietz seit vielen Jahren im Digitalverbands Bitcom engagiert. Derzeit fungiert er dort als Vizepräsident. 1999 gegründet, vertritt Bitkom mehr als 2.700 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, unter ihnen gut 1.000 Mittelständler, über 500 Startups und nahezu alle Global Player.
Aus der bisherigen Lab 1886 GmbH wird die Innovationsplattform 1886Ventures GmbH. Einen entsprechenden Eintrag im Handelsregister hat Dietz bereits vornehmen lassen. Die Zahl steht übrigens für das Gründungsjahr des heutigen Daimler-Konzerns. Großteile des Projektportfolios und der Ausgründungen von Lab1886 rund um die Gesamtleiterin Susanne Hahn werden an die Investmentgesellschaft RB-Capital von GFT-Gründer und Hauptaktionär Dietz verkauft. Die RB-Capital hält 80 Prozent. Wie es in einer Mitteilung heißt, wird die Daimler AG als strategischer Partner eine 10-prozentige Beteiligung halten. Weitere 10 Prozent der 1886Ventures übernimmt die GFT Technologies SE, an der Dietz 26,4 Prozent und seine Frau Maria 9,6 Prozent der Aktien halten. 64 Prozent sind frei handelbare Aktien.
Was ist das Ziel des neuen Unternehmens? „Zum einen die bereits existierenden Projekte des Lab1886 vorantreiben sowie zum anderen gemeinsam mit neuen Partnern innovative und auf Zukunftstechnologien basierende Geschäftsmodelle zu entwickeln“, heißt es dazu. Der Fokus liege auf den Bereichen automatisiertes Fahren, Konnektivität, grüne Energien und digitale Geschäftsmodelle.
Dietz erklärt dazu: „Nach 13 Jahren Pionierarbeit im Automobilkonzern wird uns das Know-How von Lab1886 in der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle bestens unterstützen. Gepaart mit dem Digital-Wissen von GFT und unseren Erfahrungen im Aufbau von Start-Ups bringen wir die 1886Ventures in eine hervorragende Ausgangslage. Ziel ist es, die 1886Ventures mit dem vielversprechenden Portfolio aus dem Lab1886 in eine innovative und erfolgreiche Technologie Holding zu entwickeln.“
Und Jörg Howe, Leiter Globale Kommunikation Daimler AG, macht deutlich: „Im Lab1886 sind Technologien, Geschäftsmodelle und Start-ups mit großem Potential entstanden. Unternehmenseigene Innovationsbereiche mit dem Fokus New Business stoßen allerdings spätestens in der Phase der Kommerzialisierung häufig an die Grenzen der Umsetzung. Wir freuen uns, dass wir für unser Lab1886 eine optimale Lösung gefunden haben, die exzellente Setups für die jeweiligen Teams bieten, um neu entwickelte Innovationsaktivitäten zukünftig hocheffizient umsetzen zu können.“
Unterdessen wechselt mit CEO Matin Ebrahimchel das Kernteam der in Berlin ansässigen Daimler-Tochtergesellschaft Lab1886 GmbH zu Deloitte. Zusammen mit dem Digital-Ventures-Team von Andy Goldstein wird der neue Bereich unter dem Namen LAUNCH auftreten und mit Daimler als Kunden starten. Damit wird die Muttergesellschaft nun Kunde ihres eigenen Start-ups und könne sich zugleich stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren, so ein Deloitte-Sprecher. Ziel der neuen Geschäftseinheit sei es, „innovative Neu- und Ausgründungen zur Marktreife zu führen“. Deloitte ist nach eigenen Angaben ein weltweit führender Dienstleister in den Bereichen Audit und Assurance, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting und damit verbundenen Dienstleistungen.
Das Abstoßen des Lab 1886 wird in Konzernkreisen mit dem rigiden Sparkurs von Daimler-Chef Ola Källenius begründet, der sich von etlichen Bereichen außerhalb des traditionellen Autogeschäfts trennen will.
Von Gerd Lache
„Ich freue mich, gemeinsam mit Daimler sowie mit GFT eine einzigartige Innovationsplattform für Zukunftstechnologien im Industriesektor zu schaffen."
Car2Go ist eines der weithin bekannten Produkte, das in dem von Daimler gegründeten Innovationslabor Lab 1886 entwickelt worden ist. Dieses Car-Sharing-Projekt wurde inzwischen einem ähnlichen Angebot von BMW unter der Bezeichnung ShareNow eingegliedert.
Der neue Investor Ulrich Dietz hat 1987 den in Stuttgart ansässigen Informationstechnik-Dienstleister, die heutige GFT Technologies SE (SE steht für europäische Aktiengesellschaft) gegründet. Nach eigenen Angaben treibt GFT die digitale Transformation weltweit führender Unternehmen aus der Finanz- und Versicherungsbranche sowie der Industrie voran. Das Dienstleistungsportfolio reicht demnach von der Entwicklung rund um zukunftsweisende Technologien, angefangen vom Cloud Engineering über Künstliche Intelligenz und Mainframe Modernisierung bis zum Internet of Things für Industrie 4.0. Beschäftigtenzahl: rund 6000 weltweit. Umsatz 2019: 429 Millionen Euro.
Der ehemalige Geschäftsführer und CEO ist heute Vorsitzender des GFT-Verwaltungsrats. Außerdem ist Dietz seit vielen Jahren im Digitalverbands Bitcom engagiert. Derzeit fungiert er dort als Vizepräsident. 1999 gegründet, vertritt Bitkom mehr als 2.700 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, unter ihnen gut 1.000 Mittelständler, über 500 Startups und nahezu alle Global Player.
Aus der bisherigen Lab 1886 GmbH wird die Innovationsplattform 1886Ventures GmbH. Einen entsprechenden Eintrag im Handelsregister hat Dietz bereits vornehmen lassen. Die Zahl steht übrigens für das Gründungsjahr des heutigen Daimler-Konzerns. Großteile des Projektportfolios und der Ausgründungen von Lab1886 rund um die Gesamtleiterin Susanne Hahn werden an die Investmentgesellschaft RB-Capital von GFT-Gründer und Hauptaktionär Dietz verkauft. Die RB-Capital hält 80 Prozent. Wie es in einer Mitteilung heißt, wird die Daimler AG als strategischer Partner eine 10-prozentige Beteiligung halten. Weitere 10 Prozent der 1886Ventures übernimmt die GFT Technologies SE, an der Dietz 26,4 Prozent und seine Frau Maria 9,6 Prozent der Aktien halten. 64 Prozent sind frei handelbare Aktien.
Was ist das Ziel des neuen Unternehmens? „Zum einen die bereits existierenden Projekte des Lab1886 vorantreiben sowie zum anderen gemeinsam mit neuen Partnern innovative und auf Zukunftstechnologien basierende Geschäftsmodelle zu entwickeln“, heißt es dazu. Der Fokus liege auf den Bereichen automatisiertes Fahren, Konnektivität, grüne Energien und digitale Geschäftsmodelle.
Dietz erklärt dazu: „Nach 13 Jahren Pionierarbeit im Automobilkonzern wird uns das Know-How von Lab1886 in der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle bestens unterstützen. Gepaart mit dem Digital-Wissen von GFT und unseren Erfahrungen im Aufbau von Start-Ups bringen wir die 1886Ventures in eine hervorragende Ausgangslage. Ziel ist es, die 1886Ventures mit dem vielversprechenden Portfolio aus dem Lab1886 in eine innovative und erfolgreiche Technologie Holding zu entwickeln.“
Und Jörg Howe, Leiter Globale Kommunikation Daimler AG, macht deutlich: „Im Lab1886 sind Technologien, Geschäftsmodelle und Start-ups mit großem Potential entstanden. Unternehmenseigene Innovationsbereiche mit dem Fokus New Business stoßen allerdings spätestens in der Phase der Kommerzialisierung häufig an die Grenzen der Umsetzung. Wir freuen uns, dass wir für unser Lab1886 eine optimale Lösung gefunden haben, die exzellente Setups für die jeweiligen Teams bieten, um neu entwickelte Innovationsaktivitäten zukünftig hocheffizient umsetzen zu können.“
Unterdessen wechselt mit CEO Matin Ebrahimchel das Kernteam der in Berlin ansässigen Daimler-Tochtergesellschaft Lab1886 GmbH zu Deloitte. Zusammen mit dem Digital-Ventures-Team von Andy Goldstein wird der neue Bereich unter dem Namen LAUNCH auftreten und mit Daimler als Kunden starten. Damit wird die Muttergesellschaft nun Kunde ihres eigenen Start-ups und könne sich zugleich stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren, so ein Deloitte-Sprecher. Ziel der neuen Geschäftseinheit sei es, „innovative Neu- und Ausgründungen zur Marktreife zu führen“. Deloitte ist nach eigenen Angaben ein weltweit führender Dienstleister in den Bereichen Audit und Assurance, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting und damit verbundenen Dienstleistungen.
Das Abstoßen des Lab 1886 wird in Konzernkreisen mit dem rigiden Sparkurs von Daimler-Chef Ola Källenius begründet, der sich von etlichen Bereichen außerhalb des traditionellen Autogeschäfts trennen will.
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