21.11.2023

von Katharina Lindt (Pforzheimer Zeitung)

Welcher Fehler unterläuft kleinen und mittelständischen Unternehmen am häufigsten? 

In der Regel unterschätzen KMUs das Risiko von Cyberangriffen. Cyberkriminalität hat sich zu einem hochprofessionellen Ökosystem entwickelt, das sehr dynamisch und innovativ agiert. Dem gegenüber stehen Entscheider, denen es an Know-how und Beurteilungskompetenz mangelt. Dies äußert sich in nicht mehr zeitgemäßen Sicherheitskonzepten und punktuellen Maßnahmen, wie Mitarbeiterschulungen oder Cyberversicherungen für den schlimmsten Fall. Diese Maßnahmen greifen in Zeiten von KI, Deep Fakes und Cyberkriminalität, angeboten als Dienstleistung auf illegalen Marktplätzen, leider zu kurz und führen zu immer wachsenden Schadenssummen für die Wirtschaft.

Auf was sollten Firmen besonders achten? 

Firmen müssen ein realistisches Verständnis von Cyberrisiken und deren Konsequenzen entwickeln. Investitionen in moderne Schutzmaßnahmen und ein Sicherheitsansatz, der keinem System oder Nutzer blind vertraut (Zero-Trust) und stets von der Annahme ausgeht, dass die Hacker bereits in den Systemen sind, sollten immer Bestandteil der Strategie sein. Die Schutzkonzepte müssen darüber hinaus Endgeräte, Netzwerke, Kommunikation, Identitäten und Daten umfassen – und das rund um die Uhr und zu großen Teilen automatisiert, sonst erkennt man die Gefahr erst, wenn der Schaden bereits entstanden ist.

Ist guter Schutz teuer? 

Es gibt skalierbare Cybersecurity-Lösungen, die sich an die Größe und das Wachstum eines Unternehmens anpassen. Eine ausgelagerte IT-Sicherheitsverwaltung durch Experten bietet dazu kosteneffiziente Alternativen zu teuren internen Lösungen. Die Investition in solche soliden Sicherheitsmaßnahmen kann langfristig Kosten sparen, indem sie Datenverluste und die damit verbundenen Ausfallzeiten und Rufschädigungen verhindern. Außerdem verstehen wir Cybersicherheit nicht als Kostenfaktor, sondern als Fundament jeder erfolgreichen Digitalisierung.

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