Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
20.12.2022
In den letzten Jahren wurden zahlreiche automatisierte Fahrzeuge (Automated Vehicles, AVs) im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) getestet. Eine größer angelegte Einführung automatisierter gemeinsam genutzter Fahrzeugflotten im Rahmen des ÖPNV ist bislang allerdings noch nicht realisiert. Hier setzt das neue europäische Innovationsvorhaben „ULTIMO“ (Advancing Sustainable User-centric Mobility with Automated Vehicles) an: Es soll Grundlagen schaffen, um die ersten wirtschaftlich tragfähigen, großen, bedarfsgerechten und nutzerorientierten AV-ÖPNV-Dienste einsetzen zu können. Der Startschuss für das Projekt mit
einem Gesamtvolumen von 55 Millionen Euro, finanziert durch die Europäische Union, die Schweiz sowie verschiedene Unternehmen, fiel im Oktober 2022. Neben der Deutschen Bahn zählt auch die Hochschule Pforzheim zu den deutschen Vertretern des Projektkonsortiums, das
mit insgesamt 23 europäischen Partnern in den kommenden vier Jahren zusammenarbeiten wird.
„Die konzeptionelle Grundlage der ULTIMO-Vision geht auf unser jüngst erfolgreich abgeschlossenes Mobilitätsprojekt AVENUE zurück. Wir als Hochschule Pforzheim können in diesem Rahmen mit Partnern aus ganz Europa einen entscheidenden Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten. Unsere automatisierten Fahrzeuge sollen eine echte Alternative
zum privaten Auto ermöglichen – und gleichzeitig dem Wunsch nach individueller Mobilität Rechnung tragen. Die AVs werden dabei, zum Beispiel nachts, als mobility gap filler genutzt, um das Transportsystem als Ganzes flexibler, nachhaltiger und resilienter zu gestalten“, erklärt
Professor Dr. Guy Fournier.
ULTIMO wird AVs in Oslo (Norwegen), Genf (Schweiz) und Kronach (Bayern) mit jeweils 15 oder mehr Multi-Vendor-Fahrzeugen bzw. Minibussen pro Standort einsetzen. Ziel ist es, den Betrieb ganz ohne Personal an Bord, im vollautomatischen Modus und mit Unterstützung
innovativer benutzerorientierter Fahrgastdienste zu ermöglichen. „Durch die Gestaltung einer neuen Schnittstelle sollen auch herkömmliche Fahrzeuge in dem Projekt mitintegriert und gesteuert werden können. Wenn alles kompatibel ist, spart man Ressourcen. Wir möchten hier
einen europäischen Standard setzen“, ist sich Guy Fournier sicher.
Der AV-Einsatz im Rahmen von ULTIMO soll außerdem dem Prinzip „Mobility as a Service“ (MaaS) folgen; im Zentrum des MaaS-Ansatzes steht der Bürger, der aus einer Vielzahl an Transportmöglichkeiten – neben
AVs zum Beispiel auch ein Zug, ein Bus aber auch Bike-, Scooter- oder Car-Sharing – die jeweils individuell passende auswählen kann – in Abhängigkeit von Wetter, Tageszeit, Verkehrsaufkommen, persönlicher Verfassung etc.
Die Zusammensetzung des Konsortiums gewährleistet die Interoperabilität zwischen mehreren Interessengruppen, indem neue Technologien zu minimalen Kosten und maximaler Sicherheit eingeführt werden.
Innerhalb des Konsortiums leitet Dr. Adrian Boos von der Hochschule Pforzheim das Arbeitspaket Qualitäts- und Risikomanagement, das die Projektqualität über die nächsten vier Jahre gewährleisten soll. Guy Fournier ist im executive board als scientific coordinator tätig und verantwortet, gemeinsam mit Professorin Gabriele Naderer und Professor Tobias Viere von der Pforzheimer Fakultät für Wirtschaft und Recht, die Bewertung von Auswirkungen möglicher Veränderungen und die Realisierung eines Ökosystems, das auf einem intelligenten
Transportsystem und vernetzter, kooperativer, automatisierter Mobilität basiert.
pm/tm
20.12.2022
„Die Hochschule Pforzheim ist stolz darauf, Teil dieses innovativen Projekts zu sein.“
In den letzten Jahren wurden zahlreiche automatisierte Fahrzeuge (Automated Vehicles, AVs) im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) getestet. Eine größer angelegte Einführung automatisierter gemeinsam genutzter Fahrzeugflotten im Rahmen des ÖPNV ist bislang allerdings noch nicht realisiert. Hier setzt das neue europäische Innovationsvorhaben „ULTIMO“ (Advancing Sustainable User-centric Mobility with Automated Vehicles) an: Es soll Grundlagen schaffen, um die ersten wirtschaftlich tragfähigen, großen, bedarfsgerechten und nutzerorientierten AV-ÖPNV-Dienste einsetzen zu können. Der Startschuss für das Projekt mit
einem Gesamtvolumen von 55 Millionen Euro, finanziert durch die Europäische Union, die Schweiz sowie verschiedene Unternehmen, fiel im Oktober 2022. Neben der Deutschen Bahn zählt auch die Hochschule Pforzheim zu den deutschen Vertretern des Projektkonsortiums, das
mit insgesamt 23 europäischen Partnern in den kommenden vier Jahren zusammenarbeiten wird.
„Die konzeptionelle Grundlage der ULTIMO-Vision geht auf unser jüngst erfolgreich abgeschlossenes Mobilitätsprojekt AVENUE zurück. Wir als Hochschule Pforzheim können in diesem Rahmen mit Partnern aus ganz Europa einen entscheidenden Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten. Unsere automatisierten Fahrzeuge sollen eine echte Alternative
zum privaten Auto ermöglichen – und gleichzeitig dem Wunsch nach individueller Mobilität Rechnung tragen. Die AVs werden dabei, zum Beispiel nachts, als mobility gap filler genutzt, um das Transportsystem als Ganzes flexibler, nachhaltiger und resilienter zu gestalten“, erklärt
Professor Dr. Guy Fournier.
ULTIMO wird AVs in Oslo (Norwegen), Genf (Schweiz) und Kronach (Bayern) mit jeweils 15 oder mehr Multi-Vendor-Fahrzeugen bzw. Minibussen pro Standort einsetzen. Ziel ist es, den Betrieb ganz ohne Personal an Bord, im vollautomatischen Modus und mit Unterstützung
innovativer benutzerorientierter Fahrgastdienste zu ermöglichen. „Durch die Gestaltung einer neuen Schnittstelle sollen auch herkömmliche Fahrzeuge in dem Projekt mitintegriert und gesteuert werden können. Wenn alles kompatibel ist, spart man Ressourcen. Wir möchten hier
einen europäischen Standard setzen“, ist sich Guy Fournier sicher.
Der AV-Einsatz im Rahmen von ULTIMO soll außerdem dem Prinzip „Mobility as a Service“ (MaaS) folgen; im Zentrum des MaaS-Ansatzes steht der Bürger, der aus einer Vielzahl an Transportmöglichkeiten – neben
AVs zum Beispiel auch ein Zug, ein Bus aber auch Bike-, Scooter- oder Car-Sharing – die jeweils individuell passende auswählen kann – in Abhängigkeit von Wetter, Tageszeit, Verkehrsaufkommen, persönlicher Verfassung etc.
Die Zusammensetzung des Konsortiums gewährleistet die Interoperabilität zwischen mehreren Interessengruppen, indem neue Technologien zu minimalen Kosten und maximaler Sicherheit eingeführt werden.
Innerhalb des Konsortiums leitet Dr. Adrian Boos von der Hochschule Pforzheim das Arbeitspaket Qualitäts- und Risikomanagement, das die Projektqualität über die nächsten vier Jahre gewährleisten soll. Guy Fournier ist im executive board als scientific coordinator tätig und verantwortet, gemeinsam mit Professorin Gabriele Naderer und Professor Tobias Viere von der Pforzheimer Fakultät für Wirtschaft und Recht, die Bewertung von Auswirkungen möglicher Veränderungen und die Realisierung eines Ökosystems, das auf einem intelligenten
Transportsystem und vernetzter, kooperativer, automatisierter Mobilität basiert.
pm/tm
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