Oliver Reitz
Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)
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Adieu: Hotel Schwarzwald Kniebis öffnet nicht mehr
21.12.2022
von Tanja Meckler
Die Familien-Geschichte des Hauses begann 1908, als der Großvater Wilhelm Schmelzle das bestehende Gasthaus Schwarzwald von der Familie Herr übernommen hat. Allein dies sei eine bewegte, Abende füllende Geschichte, meint Ulrich Schmelzle.
Er selbst ist im Hotelgeschäft ein alter Hase, jahrzehntelang hielt er durch. Aber jetzt sei die Zeit gekommen, um einen Schlusspunkt zu setzen.
„Neben unserem Alter, unseren gesundheitlichen Problemen haben auch einige Fehlentscheidungen der Politik, welche die Konsequenz von Erlassen und Gesetzen nicht zu Ende gedacht hat, keine positiven Anstöße zum Weitermachen gegeben. Letztendlich sind wir überfordert alle Vorschriften einzuhalten und müssten nur für die Dokumentation eine halbe Personalstelle einrichten, Personal, welches seit Jahren fehlt und auch zukünftig nicht da sein wird“, sagte Ulrich Schmelzle.
Auch seien die Hochzeiten längst vorbei, die Hotels und somit auch die Übernachtungszahlen würden schwinden.
„Vor 40 Jahren waren wir am Kniebis noch über 20 vollkonzessionierte Betriebe. Mit dem Haus der AOK Wiesbaden hatten wir 1982 die Übernachtungszahl von 214 000. Im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre hatten wir mit noch fünf Betrieben 30 000 Übernachtungen.“
Nun endet die 115-jährige Familientradition, das Hotel hat geschlossen. Abschiedsworte gibt es auf der Homepage zu lesen:
„115 Jahre Familientradition verpflichten und haben uns dazu bewogen bis jetzt durchzuhalten.
Wir werden unser urgemütliches , authentisches, gastliches Familienhotel nach den Betriebsferien nicht mehr öffnen und als ruhenden Betrieb stehen lassen. Mit meiner Ausbildungszeit bei Hermine Bareiss, im Kurhotel Mitteltal, stand ich jetzt fast 61 Jahre am Herd. Anfangs unterstützt durch Mutter Lore und Tante Anne, und seit fast 51 Jahren tatkräftig von meiner Ehefrau Ingrid. Die letzten 17 Jahre konnten wir nur Dank unserer Tochter Annabelle meistern. Ihre Empathie und Gastfreundschaft hat viele von Ihnen immer wieder zu uns geführt. Wir danken Ihnen für Ihre langjährige Verbundenheit und Treue, welche Sie auch im zu Ende gehenden Jahr bewiesen haben. Danke, dass wir Sie so oft begrüßen und bewirten durften.
Danke für Ihr Verständnis und die guten Wünsche. Wir suchen noch nach vertretbaren Lösungen, benötigen aber noch Zeit um zur Ruhe zu kommen.„
Die Familie Schmelzle hatte stets das Wohl der Gäste im Blick, dafür brannten sie, trotz gesundheitlicher und wirtschaftlicher Probleme. Etwas wehmütig meint Ulrich Schmelzle: „Leider haben wir unseren Kindern gegenüber kein gutes Vorbild abgegeben. Kaum Freizeit, wenig Urlaub und das verdiente Geld immer wieder investiert. Durch diese Umstände entstand auch keine Bereitschaft zur Nachfolge.“
21.12.2022
von Tanja Meckler
Die Familien-Geschichte des Hauses begann 1908, als der Großvater Wilhelm Schmelzle das bestehende Gasthaus Schwarzwald von der Familie Herr übernommen hat. Allein dies sei eine bewegte, Abende füllende Geschichte, meint Ulrich Schmelzle.
Er selbst ist im Hotelgeschäft ein alter Hase, jahrzehntelang hielt er durch. Aber jetzt sei die Zeit gekommen, um einen Schlusspunkt zu setzen.
„Neben unserem Alter, unseren gesundheitlichen Problemen haben auch einige Fehlentscheidungen der Politik, welche die Konsequenz von Erlassen und Gesetzen nicht zu Ende gedacht hat, keine positiven Anstöße zum Weitermachen gegeben. Letztendlich sind wir überfordert alle Vorschriften einzuhalten und müssten nur für die Dokumentation eine halbe Personalstelle einrichten, Personal, welches seit Jahren fehlt und auch zukünftig nicht da sein wird“, sagte Ulrich Schmelzle.
Auch seien die Hochzeiten längst vorbei, die Hotels und somit auch die Übernachtungszahlen würden schwinden.
„Vor 40 Jahren waren wir am Kniebis noch über 20 vollkonzessionierte Betriebe. Mit dem Haus der AOK Wiesbaden hatten wir 1982 die Übernachtungszahl von 214 000. Im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre hatten wir mit noch fünf Betrieben 30 000 Übernachtungen.“
Nun endet die 115-jährige Familientradition, das Hotel hat geschlossen. Abschiedsworte gibt es auf der Homepage zu lesen:
„115 Jahre Familientradition verpflichten und haben uns dazu bewogen bis jetzt durchzuhalten.
Wir werden unser urgemütliches , authentisches, gastliches Familienhotel nach den Betriebsferien nicht mehr öffnen und als ruhenden Betrieb stehen lassen. Mit meiner Ausbildungszeit bei Hermine Bareiss, im Kurhotel Mitteltal, stand ich jetzt fast 61 Jahre am Herd. Anfangs unterstützt durch Mutter Lore und Tante Anne, und seit fast 51 Jahren tatkräftig von meiner Ehefrau Ingrid. Die letzten 17 Jahre konnten wir nur Dank unserer Tochter Annabelle meistern. Ihre Empathie und Gastfreundschaft hat viele von Ihnen immer wieder zu uns geführt. Wir danken Ihnen für Ihre langjährige Verbundenheit und Treue, welche Sie auch im zu Ende gehenden Jahr bewiesen haben. Danke, dass wir Sie so oft begrüßen und bewirten durften.
Danke für Ihr Verständnis und die guten Wünsche. Wir suchen noch nach vertretbaren Lösungen, benötigen aber noch Zeit um zur Ruhe zu kommen.„
Die Familie Schmelzle hatte stets das Wohl der Gäste im Blick, dafür brannten sie, trotz gesundheitlicher und wirtschaftlicher Probleme. Etwas wehmütig meint Ulrich Schmelzle: „Leider haben wir unseren Kindern gegenüber kein gutes Vorbild abgegeben. Kaum Freizeit, wenig Urlaub und das verdiente Geld immer wieder investiert. Durch diese Umstände entstand auch keine Bereitschaft zur Nachfolge.“
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