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Oliver Reitz

Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP)

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16+ im Gespräch mit Dejan Micic, Wirtschaftsförderer von Horb am Neckar und Geschäftsführer des dortigen Technologiezentrums

Dejan Micic brennt für wachstumsorientierte Lösungen und innovative Geschäftskonzepte, qua Berufsstand ist er auch Netzwerker und Brückenbauer. Was den Geschäftsführer des Technologiezentrums und Wirtschaftsförderer von Horb am Neckar sonst noch bewegt, hat er im Interview verraten.
Innovativ, redegewandt und auch mal bereit, etwas zweimal falsch zu machen - das ist Dejan Micic. Quelle: Gerd Lache

05.06.2023

"Was mich an meiner Tätigkeit besonders erfüllt, ist die Tatsache, dass ich für den Standort entscheidende, strategische Themen und Entwicklungen positiv mitgestalten kann."
Dejan Micic

Dejan Micic brennt für wachstumsorientierte Lösungen und innovative Geschäftskonzepte, qua Berufsstand ist er auch Netzwerker und Brückenbauer. Das sagt er von sich selbst. Im Interview mit WirtschaftsKRAFTplus sprach er darüber, warum er es wichtig findet, Rückschlüsse aus Fehlern zu ziehen, aber auch darauf achtet, nur die Fehler, die wirklich Spaß gemacht haben, nochmal zu wiederholen. Aber auch, warum sein Auto sein wichtigstes Büro ist, hat er verraten.

Nach dem Studium in Steuern und Prüfungswesen gründete Dejan Micic ein Beratungsunternehmen, welches sich auf internationales Steuerrecht und Business Development spezialisierte. Er betreute dabei unterschiedliche Mandanten vom klassischen KMU, über junge Wachstumsunternehmen bis hin zu börsengelisteten Konzernen.

Seit 2021 ist er Wirtschaftsförderer von Horb am Neckar, einer Stadt mit ca. 25.500 Einwohnern im Nordschwarzwald, mit innovativen Unternehmen und starker Industrie. In seiner Tätigkeit geht es über Ansiedlungen, Gewerbeflächenmanagement, Förderprogramme, bis hin zu Standortmarketing und Kooperationen.

Gleichzeitig übernahm er Anfang des Jahres 2023 die Geschäftsführung des Technologiezentrums Horb, welches das in Baden-Württemberg verwurzelte, internationale Kunststoff-Cluster INNONET managed, sowie Gründerförderung und Technologietransfer betreibt. Im Gespräch mit dem innovationsorientierten Netzwerker und Brückenbauer.

1. Wann stehen Sie in der Regel morgens auf?

Um ehrlich zu sein, ungern vor 7. 30 Uhr morgens. Ich halte nicht unbedingt etwas vom Mythos, dass der frühe Vogel angeblich etwas fangen würde…

2. Sind Sie ein Frühstückstyp und falls ja, was geht immer?

Dafür bleibt selten wirklich Zeit! Ein Kaffee wird zuhause getrunken, die wichtigsten Nachrichten werden gecheckt und den restlichen Kaffee nehme ich to-go für die Fahrt ins Büro. Gefrühstückt wird nur am Wochenende, am liebsten aber in guten Hotels!

3. Was ist Ihr Lieblings Büro-Outfit?

Ich habe mich schon lange von dem Wort „Liebling(s)“ getrennt – Abwechslung halte ich für viel interessanter.

4. Der erste Klick am Morgen, gilt welcher Seite?

Erst öffne ich meine E-Mails und dann überfliege ich die von mir abonnierten Morning-Newsletter.

5. Zu welcher Tageszeit sind Sie am produktivsten?

Das hängt ganz klar vom Tag ab! Ich musste schnell lernen, effektiv zu arbeiten, da man aufgrund der vielen Gespräche und Telefonate immer nur kurze Zeitfenster zum eigentlichen „Abarbeiten“ aller möglichen Themen hat! Am liebsten bin ich aber noch weit nach üblichen Feierabendzeiten im Büro, wenn das Telefon nicht mehr klingelt und ich fokussierter arbeiten kann.

6. Fixer Arbeitsplatz oder smart office?

Da ich mehrere Büros habe, muss ich da smart aufgestellt sein. Mein eigentliches Büro ist logischerweise im Rathaus (im Herzen der Verwaltung), dann habe ich noch eines im Horber Innovationspark (nahe an der Wirtschaft), ein bequemes Home Office mit allem was dazu gehört und fast schon das wichtigste aller Büros: eines meiner Autos!

7. Digital Tools gibt es viele, welches ist Ihr Favorit?

Doodle, aber nur weil ich den Namen lustig finde!

8. Wer war / ist für Sie ein Vorbild?

Da fallen mir einige Namen ein… es sind aber die kontroversen, teilweise unbequemen Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten, die self-made etwas aufgebaut haben.

9. Die beste Strategie gegen unproduktive Meetings?

Unterbrechen, übernehmen und mit Humor versuchen eine neue Richtung im Gespräch einzuschlagen! Was bleibt einem sonst übrig? Nun, ja.. wenn es wirklich nicht anders geht… es gibt auch Gespräche, die ein abruptes Ende finden müssen…

10. Wie überleben Sie einen richtig schlechten Tag im Büro?

Zwei Optionen: Entweder eine längere Pause machen, oder sich bewusst bei jemandem melden, von dem man weiß, dass man gewiss ein gutes Gespräch mit ihm oder ihr führen wird!

11. Was inspiriert Sie?

Ruhe und der Ausblick auf die Schönheit und Kraft der Natur. Wenn ich das genießen darf, darin finde ich Inspiration.

12. Beruf und Familie lässt sich gut vereinbaren? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Da bin ich (noch) der falsche Ansprechpartner, bin mir aber aus all den geführten Gesprächen der Vergangenheit und persönlicher Beobachtungen sicher, dass wir da gesellschaftspolitisch prinzipiell auf einem guten Weg sind.

13. Was ist Ihnen mal gehörig misslungen?

Vieles, so ist das nun einmal im Leben. Man lernt daraus, zieht seine Rückschlüsse und achtet darauf, nur die Fehler, die wirklich Spaß gemacht haben, nochmal zu wiederholen!

14. Lieblingsfilm?

Auch hier wieder plural. Aber das verrate ich nicht – das würde zu tiefe Einblicke gewähren!

15. Wen würden Sie gerne einmal treffen und was würden Sie dann gerne mit dieser Person diskutieren?

Nikola Tesla, um ihn zu fragen, woher er bitteschön sein Wissen hernahm. Marc Rich, um ihn zu fragen, wie er es fast zwanzig Jahre als Staatsfeind Nr. 1 in der Schweiz ausgehalten hat. Donald Trump, um nachzuvollziehen, worum es ihm eigentlich geht und viertens Aristoteles Onassis, um ihn ganz allgemein zu fragen, ob es sich gelohnt hat? Und mit Harald Schmidt würde ich gerne einfach mal so zusammensitzen und über die Welt und das Leben sprechen.

16. Was wollten Sie als Kind werden?

Ich erinnere mich an einen Zeitraum, in welchem ich Luft- und Raumfahrtingenieur werden wollte. Vermutlich lag das am Reiz des Neuen, des Unbekannten. Das ist aber an vielen Punkten gescheitert… Irgendwann stellte sich heraus, dass mir andere Inhalte deutlich besser liegen und ich habe mich zu meinem Glück für einen anderen Weg entschieden!

+ Angenommen Sie treffen auf eine fremde Person, die sie besser kennt, als Sie sich selbst, fänden Sie das spannend oder gruselig?

Das wäre toll! Endlich jemand, der uns Antworten auf all diese tiefgreifenden Fragen liefern kann, die mich und mein Umfeld schon lange beschäftigen!

Das Interview führte Jennifer Warzecha.

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